NAB2018-Video: Arri-Kamera Alexa LF
Bis zur NABShow wollte Arri ganz offenbar nicht warten und kündigte die Alexa LF deshalb schon im Februar 2018 an. Nun aber, kurz vor der NABShow erfolgte der Lieferstart und so zieht die Vollformat-Alexa derzeit zahlreiches Interesse auf sich. Im Video erläutert Mark Shipman-Mueller das Wichtigste zur Alexa LF.
Arri hat nach eigenen Angaben mit der Auslieferung der Alexa LF an Kunden begonnen. Zeit, die wichtigsten Infos zu dieser Kamera noch einmal zusammenzufassen. Bei Arri bedeutet die LF durchaus auch den Beginn einer neuen Ära — schließlich bietet diese Kamera ein Bildfenster, das größer ist als alles, was Arri jemals im Filmbereich angeboten hat. Das steht nicht nur technisch für eine Neuerung, sondern hat durchaus auch ästhetische, gestalterische Implikationen.
Arri stellt aber nicht nur eine Kamera, sondern ein komplettes Large-Format-Kamerasystem vor: Auf einer Large-Format-4K-Version des Alexa-Sensors basierend, umfasst das System die Kamera Alexa LF, die Signature-Prime-Objektive (Infos), den LPL-Objektiv-Mount sowie einen PL-to-LPL-Adapter.
Kamera
Die Alexa LF hat einen Sensor mit echter 4K-Auflösung, dessen Abmessungen Full Frame übertreffen. Konkret produziert der Sensor laut Hersteller ein Bild mit 4.448 x 3.096 Pixeln.
Dabei gleicht die Alexa LF den anderen Modellen der Baureihe weitestgehend, der Body ist nur unwesentlich länger.
Filmemacher können sich mit der Alexa LF eine Large-Format-Ästhetik erschließen, während sie die natürliche Kolorimetrie, die angenehmen Hauttöne und die bewährte Eignung für High-Dynamic-Range- und Wide-Color-Gamut-Workflows beibehalten, erklärt Arri. Vielseitige Aufnahmeformate wie das effiziente ProRes und das unkomprimierte, unverschlüsselte Arriraw mit bis zu 150 fps bieten umfassende Flexibilität.
»Der größere Sensor der Alexa LF weist dieselbe optimale Pixelgröße wie die anderen Alexas auf, woraus sich ein Bild mit 4.448 x 3.096 Pixeln ergibt«, sagt Marc Shipman-Mueller, Product Manager Camera Systems bei Arri. »Dies sorgt nicht nur für zusätzliche Auflösung, es kreiert einen ganz neuen Look – der wirklich immersiv ist und eine dreidimensionale Anmutung hat. Die verschiedenen Aufzeichnungsformate und Sensormodi machen diesen Look für alle Produktionen verfügbar und erfüllen jede nur mögliche Anforderung an die Auslieferung.«
- LF Open Gate: hier wird der ganze Sensor genutzt, dafür muss man die Kamera mit Full-Frame-Objektiven betreiben. Ein Besonderheit der Kamera: in diesem Modus kann sie mit bis zu 90 fps aufzeichnen – das ist deutlich mehr, als konkurrierende Kameras bieten können.
- LF 16:9: in diesem Modus arbeitet die Kamera mit der kleinsten Sensorfläche, die Netflix für 4K-Produktionen noch akzeptiert.
- LF 2.39:1: Im breiten Panorama-Format kann man mit der LF mit bis zu 150 fps aufzeichnen.
Die Schnittstelle zwischen Kamera und Objektiv hat Arri neu definiert und setzt hier auf den SPL-Mount (mehr dazu in einer separaten Meldung).
Der bietet nicht nur genug Innendurchmesser, um sämtliche Vollformat-Objektive verwenden zu können, sondern er kommt auch mit einem wesentlich kürzeren Auflagemaß daher. Möglich wurde das, weil es keine Kameras mit rotierender Spiegelblende mehr geben wird — diese Technologie ist im Zeitalter digitaler Kameras und hochauflösender Monitore obsolet.
Die Alexa LF zeichnet auf Codex Capture Drives auf, kann aber mit dem nächsten Software-Update (Juni 2018) auch auf SxS Pro Karten aufzeichnen.
Verschiedene Arri-Tools, wie etwa der Arri Raw Converter, wurden für die Alexa LF angepasst und lassen sich auch damit nutzen. Zudem bietet die Kamera auch umfassende WiFi-Funktionalität. Marc Shipman-Mueller betont, dass die Alexa LF für den Temperaturbereich von -20 bis +45 Grad getestet sei.