Kamera, Test, Top-Story: 27.03.2018

Praxistest: 4K-Henkelmann Canon XF405

Canon präsentiert einen 4K-Henkelmann mit einem etwas größeren Sensor als bisher in dieser Klasse üblich: als XF405 mit SDI- und als XF400 mit HDMI-Schnittstelle. film-tv-video.de hat den XF405 im Kurztest ausprobiert.



Dual Pixel CMOS AF

XF400/405 sind mit Canons Autofokussystem »Dual Pixel CMOS AF« ausgerüstet: einer Funktion, die eine extrem schnelle und präzise Fokussierung erlaubt – derzeit das Nonplus­ultra in diesem Bereich.

Auch beim manuellen Fokussieren steht diese Funktion als sehr gute Fokussierhilfe zur Verfügung – »Focus Guide« genannt. Antippen auf dem Touchscreen legt die Schärfe an die gewünschte Stelle. Speziell bei der Aufnahme von UHD-Material ist der »Focus Guide« eine große Hilfe.

Auch Objekttracking und Ge­sichtserkennung sind im Zusammenspiel mit dem Dual Pixel CMOS AF möglich. Das hilft dann, wenn man alleine dreht und beispielsweise in einer Interviewsituation keine Möglichkeit hat, sich um die Schärfe zu kümmern, denn das Objekt- und Face-Tracking kann den Interview­partner vor der Kamera verfolgen und die Schärfe regeln.

Kurzum: Dual Pixel CMOS AF ist für Filmer eine echte Hilfe und funktioniert schnell, treffsicher und extrem zuverlässig – eine Funktion, die auch bei den Camcordern anderer Hersteller ein echtes Plus wäre.

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Das Ausklapp-Dsplay bietet eine sehr gute Qualität.
Sensor und ND-Filter

Canon betont, dass die Kombination aus 1-Zoll-CMOS-Sensor und dem Bildprozessor Dual Digic DV6 für eine gute Bildqualität, hohe Empfindlichkeit und ein geringes Bildrauschen sorge. Das bestätigen die Testaufnahmen mit dem Canon-Handheld. Der Camcorder ist lichtstark, und man kann das Signal zudem deutlich verstärken, ohne dass all zu starke Artefakte auftreten: Man kann somit weiter pushen, als bei den allermeisten anderen aktuellen Camcordern.

Das Spiel mit der Schärfentiefe unterstützt der dreistufige ND-Filter (1/4, 1/16, 1/64). Er erlaubt es, auf Wunsch mit weit offener Blende zu arbeiten. So ist es mit dem 1-Zoll-Sensor möglich, einen »filmischeren« Look mit optischer Trennung scharf abgebildeter Vordergrundobjekte vor unscharfem Hintergrund zu realisieren.

Audio

Den XF400/405 liefert Canon mit einem klassischen, abnehmbaren »Audiohenkel« aus. Der findet kabellos Anschluss am Camcorder und rüstet ihn bei Bedarf mit XLR-Anschlüssen aus, sowie mit den üblichen Einstellmöglichkeiten für einen solchen Audiopart. Der abnehmbare Henkel lässt sich ohne zusätzliches Werkzeug montieren und demontieren, er bietet eine stabile Verbindung zum Camcorder und hält wirklich bombenfest.

Lässt man den Top-Handle weg, hat man ein kompakteres Setup, was in bestimmten Drehsituationen auch sehr sinnvoll sein kann. In diesem Fall kann man mit dem eingebauten Stereo-Mikrofon aufzeichnen – das bietet zwar keine überragende Qualität, aber für Atmoton sollte es in der Regel reichen.

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Der Top-Handle mit den Audio-Optionen lässt sich bei Bedarf abnehmen.
Display

Der XF400/405 ist mit einem 3,5-Zoll-Ausklapp-Display ausgerüstet. Damit lässt sich die Schärfe gut beurteilen. Selbst in vergleichsweise heller Umgebung kann man noch ziemlich gut damit arbeiten. Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, bei vielen Camcordern schwächelt das Display unter solchen Umständen. Nicht so beim XF405.

Dieses gute Display braucht der Camcorder allerdings auch, denn der ebenfalls eingebaute, kleine Sucher der Kamera ist eigentlich kaum zu gebrauchen – er ist ein Notbehelf.

Schnittstellen


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