Praxistest Panasonic EVA1: Lückenschließer?
Panasonic liefert seine neue Cine-Kamera EVA1 seit kurzem aus. S35-Sensor mit 5,7 K, EF-Mount und Dual Native ISO bei einem derzeit gängigen Nettopreis von 6.900 Euro, machen die Kamera für viele Anwender interessant. film-tv-video.de hat sie ausprobiert.
Looks, Scene-Files, V-Log
Die Panasonic EVA1 kann wahlweise auch im V-Log-Modus aufzeichnen und bietet dann einen Dynamikumfang von 14 Blendenstufen. Das so aufgezeichnete Material erfordert aber definitiv eine Nachbearbeitung.
In der Blackmagic-Software Resolve etwa ist es möglich, eine spezielle Panasonic-LUT auf das Material zu legen, damit es dann für den Rec709-Farbraum passt. Das funktioniert ziemlich gut, und man hat mit diesem Weg relativ schnell brauchbares Material.
Mit einem eigenen Grading bietet das Material noch mehr Möglichkeiten – aber das ist aufwändiger und nicht jeder hat die Zeit und die Kenntnis, sich ausgiebig mit einem ausgefeilten Grading zu beschäftigen.
Wer spezielle Looks erzielen möchte, kann auch eines der Scene-Files aufrufen – oder eben eigene Looks definieren und speichern.
Bei den Scene-Files stellte Panasonic zwei Log-Profile, zwei Rec709-Profile und ein HLG-Profil bereit. Schon allein eines dieser Profile auszuwählen, ist aber ziemlich mühselig: Unter dem Namen »Szene1«, »Szene2« oder »Szene3« kann man sich eben kaum vorstellen, welcher Look dahinter steht. Natürlich kann man die Scene-Files auch verändern und die einzelnen Parameter individuell anpassen. Dafür stehen gefühlte 50 Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, die sich zu-, ausschalten oder im Wert verändern lassen.
Das ist insgesamt alles andere als komfortabel und einfach — und hier zeigt sich auch einer der Schwachpunkt der Kamera: Die EVA1 nimmt für sich in Anspruch, einerseits als Run-and-Gun-Kamera zu funktionieren, sie will aber gleichzeitig auch mit fundierten Cine-Möglichkeiten punkten, die dazu im Widerspruch stehen. Das führt fast zwangsläufig dazu, dass man sich bei der Bedienung der EVA1 leicht mal in unübersichtlichen und teilweise überfrachteten Menüs verlieren kann. Die Funktionalität zur Verfügung zu haben, wenn man sie braucht, ist natürlich toll, aber man muss sie eben auch in einer übersichtlichen, gut bedienbaren Form zur Verfügung stellen — und hier bleibt bei der EVA1 definitiv noch Luft nach oben.
Seite 1: Erster Eindruck, Anmutung, Eckdaten
Seite 2: Sensor, Auflösungen, Dual Native ISO
Seite 3: Objektiv-Mount, ND-Filter, EIS, Zeitlupe
Seite 4: Looks, Scene-Files, V-Log
Seite 5: Bauform, Handgriff, Griff
Seite 6: Display, Bedienung, Hometaste/Menü
Seite 7: Autofokus, Gehäuse, Audio, Ausgänge, Laufzeit
Seite 8: Bild, Fazit, Kommentar
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