C200 im Praxistest: Die große Kleine
Die Canon-4K-Kamera C200 ist nun schon seit ein paar Wochen verfügbar, der Online-Nettopreis hat sich bei 6.700 Euro eingependelt. Zeit für einen Praxistest.
Anschlüsse
Zur Ausgabe des Videosignals besitzt die C200 sowohl einen SDI– als auch einen HDMI-Output.
Betreibt man die Kamera im HD- oder UHD-Modus, können über den SDI-Ausgang HD-Signale in 1.920 x 1.080 ausgeben werden. Das Farbsampling beträgt hier dann 4:2:2 bei 10 Bit. Wird die Kamera im 4K-Raw-Modus betrieben, besteht die Möglichkeit, am SDI-Anschluss ein Signal mit 2.048 x 1.080 abzugreifen. Das Farbsampling beträgt auch hier 4:2:2 bei 10 Bit.
Über den HDMI-Ausgang kann im UHD-Modus hingegen ein UHD-Signal mit 3.840 x 2.160 Pixeln ausgegeben werden, bei einem Farbsampling von 4:2:2 bei 8 Bit. Im HD- sowie im 4K-Betrieb steht am HDMI-Anschluss aber lediglich ein HD-Signal in 4:2:2 bei 10 Bit zur Verfügung.
Weiter besitzt die C200 auch einen Ethernet-Anschluss sowie eine WiFi-Verbindung. Per Browser-Anwendung kann die C200 so bei Bedarf ferngesteuert werden. Außerdem ist es möglich, MP4-Clips per FTP-Protokoll zu übertragen.
Audio-Features
Alle Audio-Inputs befinden sich direkt am Kamerabody. Die Tester empfanden dies als sehr vorteilhaft. Speziell im Vergleich zu den anderen Cinema-EOS-Modellen (C100, C300), bei denen die XLR-Buchsen Teil des Henkelgriffs sind. So kann man die Audioanschlüsse auch dann nutzen, wenn der obere Henkel und der Monitor abmontiert sind.
An den beiden XLR-Inputs können auch digitale Signale nach AES/EBU-Standard angeschlossen werden. Zudem gibt es eine Miniklinkenbuchse für ein Stereosignal. Insgesamt ist 4-kanalige-Audioaufzeichnung möglich. Vorteilhaft ist auch das fest eingebaute Monomikrofon des Camcorders: Auch ohne externes Mikrofon kann so stets eine »Not«-Tonspur aufgenommen werden, die als Orientierung oder zum Synchronisieren per Audio in einem Multi-Kamera-Setup dienen kann.
Gut gefallen hat zudem, dass sich die Mikrofonhalterung nicht nur vorne am Henkel, sondern auch weiter hinten an der Seite des Kamerabodys, anbringen lässt.
Sonstige Features
Die C200 bietet umfangreiche Funktionen, die Bildeinstellungen zu ändern und die neuen Settings in bis zu 20, so genannten »Custom Picture«-Profilen abzulegen. Drei vordefinierte Bildprofile sind schon angelegt, wobei es sich hier um die Kombination bestimmter Gammakurven und Farbmatrix-Presets handelt.
Bei der Aufzeichnung im Log-Modus bietet die C200 auch die Möglichkeit, LUTs zur Vorschau des Endergebnisses auf dem Display zu nutzen. Auch die SDI- und HDMI-Outputs lassen sich mit einer LUT belegen.
Weitere Anmerkungen
Der Lüfter der C200 springt immer an, sobald nicht aufgenommen wird. Er ist nicht exorbitant laut, aber durchaus gut zu hören.
Die C200 hat eine relativ lange Boot-Zeit: Nach dem Einschalten dauert es gut 9 Sekunden, bis die Kamera wirklich einsatzbereit ist.
Nicht ganz nachvollziehbar fanden die Tester, dass Canon dem C200 ein umständlich zu nutzendes und sperriges, separates Ladegerät beilegt. Hier wäre ein kombiniertes Ladegerät / Netzteil wohl wesentlich platzsparender und benutzerfreundlicher einzusetzen.
Die Kamera ist mit einem Rolling Shutter ausgestattet.
Es gibt kein internes Sensor-Crop-Feature (etwa auf 16 mm).
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Seite 2: Funktionen, Ergonomie, Handhabung
Seite 3: Ergonomie, Handhabung
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Seite 5: 4K-Aufnahme in Cinema Raw Light
Seite 6: Zeitlupe, Autofokus, Sucher
Seite 7: Anschlüsse, Audio, andere Features
Seite 8: Fazit