C700-Praxistest: Bloß keine Aufregung
Bei einer Produktion für Microsoft nutzte Tobias Körtge vor kurzem eine C700 von Canon. Seine dabei gesammelten Praxiserfahrungen teilte er mit film-tv-video.de.
Objektive
Im Praxistest von film-tv-video.de setzte Tobias Körtge unter anderem Canons Cine-Festbrennweiten ein. Die EF-Prime-Objektive der CN-Reihe sind in den Brennweiten 14, 24, 35, 50, 85 und 135 mm zu Nettopreisen ab rund 4.000 Euro verfügbar und liefern eine ausgezeichnete Bildqualität, so Tobias Körtge.
»Besonders die Lichtstärke überzeugt bei diesen Objektiven, und sorgt für ein wirklich außerordentlich gutes Preis/Leistungs-Verhältnis. Man sucht vergebens in dieser Preisklasse etwas Vergleichbares in dieser Qualität.« Die maximale Öffnung dieser Brennweiten liegt zwischen T1.3 beim 85 und 50 mm über T1.5 (24, 35) und T2.2 (135) bis T3.1 beim 15 mm.
Mühe hatte Körtge allerdings mit dem Objektiv-Mount. Hier hätte sich der Kameramann einen Klickmechanismus gewünscht — bei der aktuellen Lösung sieht Körtge die Gefahr, dass die Optik beim Lösen des Mounts sehr leicht herunterfallen könnte. »Die Optiken rasten nicht ein, das gibt es beim PL-Mount, bei EF ist das aber sehr schwierig zu realisieren.«
Zudem trat auch die Canon-Zoom-Optik 18-80 mm im Praxistest an. Dieses Objektiv bietet Cine-Servo-Funktionen, einen gleichmäßigen Servo-Zoom und eine motorisierte Fokussierung. Mit seiner Lichtstärke von F4.4 über den gesamten Zoombereich kann das Objektiv allerdings den aktuellen Anforderungen nicht ganz genügen, findet Tobias Körtge und ergänzt, dass es mit dem vorhandenen Fokusrad, das wie bei einer EB-Optik ausgeführt sei, auch vergleichsweise schwierig sei, die Schärfe zu ziehen: der Ziehwinkel ist zu gering. Mit dem EB-Bedienhandgriff, den Canon zu diesem Objektiv anbietet, konnte sich Körtge ebenfalls nicht anfreunden.
»Das Zoomobjektiv wirkt auf mich wie alter Wein in neuen Schläuchen, es basiert definitiv auf einem Fotoobejektiv und ähnelt dem bekannten 24-70 mm Zoom sehr stark«, urteilt Tobias Körtge.
Anamorphotische Aufzeichnung
Alle Modelle der C700 unterstützen auch anamorphotische Aufzeichnung (Seitenverhältnis 2,39:1), per integrierter De-Squeeze-Funktion ist auch das Monitoring der Breitwandbilder einfach möglich.
Das wurde im Test aber nicht eingesetzt und soll hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.
Bildqualität
Die C700 liefert eine überzeugende Bildqualität, die Tobias Körtge vom Look her zwischen einer Canon C300 und einer Sony F5 verortet. Besonders beeindruckt zeigt er sich von dem sehr guten Rauschverhalten, der feinen Detailwiedergabe, der hohen Auflösung und der insgesamt angenehmen und realistischen Farbwiedergabe.
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Seite 7: Objektive, Anamorphotische Aufzeichnung, Bildqualität
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