NAB2017: Ross verkündet Wachstum und neue Produkte
David Ross, CEO des gleichnamigen, familiengeführten Broadcast-Herstellers, stellte zur NAB2017 neue Produkte in verschiedenen Bereichen vor und verwies auf 25 Jahre ununterbrochenes, kontinuierliches Unternehmenswachstum.
Natürlich spielten auch bei Ross Themen wie die Cloud und IP eine wichtige Rolle während der Pressekonferenz und auch während der Messe selbst: Und zwar keineswegs nur in der Theorie, sondern auch ganz praktisch in Form von Produkten. So stellten CEO David Ross und die Produktmanager der verschiedenen Bereiche, im Rahmen der Pressekonferenz Neuerungen in nahezu allen Produktkategorien des Unternehmens vor.
Kameraroboter
Die Produktvorstellung im Rahmen der NAB-Pressekonferenz von Ross begann bei einer neuen, kostengünstigeren Variante des Kameraroboters für das Furio-System. Der wird in zwei Bauformen angeboten: mit zwei- und dreistufigem Pedestal.
Beiden ist gemeinsam, dass sie aus Carbon gefertigt sind und sich schneller und genauer bewegen lassen als bisherige CamBots von Ross. Der bei beiden Systemen identische Kopf trägt Nutzlasten bis 57 kg. Der preisgünstigere, zweistufige 600 XY-S2 bietet eine geringere Maximalhöhe (163 cm, Höhenverstellbereich 50,8 cm). Der 600XY-S3 hingegen ist dreistufig auf bis zu 176 cm ausfahrbar (Höhenverstellbereich 76,2 cm).
Produktionsserver
Ross hat vor gut einem Jahr Abekas übernommen und nun steht aus diesem Produktbereich ein neuer, einfacher Clipserver mit zwei oder drei Ausgangskanälen zur Verfügung: Tria.
Für den schon bekannten Server Mira, der sich als Slomo- und Replay-Gerät nutzen lässt, bietet Ross eine Funktionserweiterung namens MediaConnect an.
Neu ist die Variante Mira Express, die laut David Ross »rocksolid Replay« bieten soll. Mit Wechsel-SSDs bestückt, kann dieser Server von einem modernen Slomo-Pult aus bedient werden. Er soll mit vier Ein- und zwei Ausgängen in DVCPRO HD rund 36.000 US-Dollar kosten.
Grafiksysteme
Das Grafiksystem XPression von Ross wird laut Hersteller von diversen Broadcastern in den Bereichen News, Sport und Entertainment eingesetzt. Darunter befinden sich einzelne Stationen der großen Netzwerke ABC, NBC, CBS und Turner, aber auch neue Anbieter wie Vista.
Aktuell ist hier die neue Software-Version XPression Studio X7. Wichtige Features darin sind UHD-Unterstützung über verschiedene Schnittstellen: 12G-SDI, IP (SMPTE ST 2110) und NDI.
Virtual Sets
Das neue Ross-System Frontier nutzt, um die Grafikelemente der Virtual-Set-Systeme zu generieren, Games-Technologien. Namentlich kommt hier der Unreal Engine (Infos) zum Einsatz. Für dieses noch ganz neue System konnte Ross auch schon einen Kunden präsentieren, der damit schon on air ist: TV2 Øst in Dänemark.
IP/SDI-Bridge-Produkte
Ross hat mit der Übernahme von Coveloz neuerdings ein Unternehmen an Bord, dessen Produkte die Palette des Herstellers abrunden: Das sind besonders die Raptor-Boards, die als SDI/IP-Brückenprodukte dienen können. Generell blickt man bei Ross agnostisch auf die Diskussion, ob IP oder 12G-SDI der richtige Schnittstellen- und Infrastruktur-Ansatz sei. »12G is big in Korea«, erklärte David Ross und erläuterte, das aber auch außerhalb von Korea Ü-Wagen-Betreiber bei 4K-Fahrzeugen mit 12 bis 16 Kameras eher 12G-SDI bevorzugten.
Aus diesen Grund werde man beide Märkte bedienen, führte Ross aus. Das zeigt sich etwa auch bei den Kreuzschienen und Multiviewern der Ultrix-Baureihe von Ross, die nun auch 12G-SDI beherrscht, aber auch beim Mischer Carbonite Black, bei dem das ebenfalls zutrifft.
Cloud
Auch bei Ross spielt die Cloud eine wachsende Rolle. So bietet das Unternehmen nun Cloud-Versionen seiner Inception-Produktreihe an, die Software-Tools für MAM-Zwecke, Newsroom und Live-Produktion umfasst. Für rund 150 US-Dollar pro Monat stehen diese Lösungen für die cloud-basierte Nutzung zur Verfügung.
Mischer
Für sein Mischer-Topmodell Acuity (und auch für die Carbonite-Reihe) bietet Ross nun ein neues Virtual Panel an und erweitert die Funktionalität.
So bleibt bei diesem Mischer auch im Betrieb mit Quad-Link 4K/UHD-Signalen die volle Funktionalität mit bis zu 4 M/Es erhalten und es gibt nun eine Upscale-Funktion, mit der sich HD-Signale auf UHD hochrechnen lassen. HDR-Funktionalität in Form von HLG steht ebenfalls zur Verfügung.
Die Funktionalität des Mischers Carbonite Solo will Ross im Herbst 2017 mit einem kostenlosen Update erweitern. Eines der Kern-Features soll dabei ein laut David Ross »blazing fast« USB-Playback sein. Durch einen H.264-Media-Player soll es möglich sein, Animationen und Clips, die auf USB-Speichermedien angeliefert und direkt an die USB-Buchse des Mischers angeschlossen werden, wie einen Playback-Server im Live-Umfeld zu nutzen.
All-in-One
Neu ist von Ross das Komplettsystem Graphite. Darin steckt ein neues Board namens Carbonite Engine. Graphite kann mit diversen Bedienpanels aus der Carbonite-Black-Mischerfamilie von Ross bedient werden, oder über ein virtuelles Bedienpanel von einem PC aus.
Ross sieht dabei entscheidende Vorteile gegenüber Software-only-Systemen. So läuft der Mischer auch dann weiter und gibt stabile Signale aus, wenn ein ihn steuernder PC neu gestartet werden muss …
Am Graphite können ein bis vier Operator parallel arbeiten, der Netto-Listenpreis des Geräts, dessen Lieferstart für Juni 2017 geplant ist, soll bei rund 25.000 US-Dollar liegen. Weitere Infos finden Sie hier.
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