NAB2017-Video: Zeiss löst CP.2- durch CP.3-Objektive ab
Die Objektivbaureihe CP.2 von Zeiss bekommt einen Nachfolger: CP.3. Die zehn Primes mit Brennweiten zwischen 15 und 135 mm Brennweite decken Vollformat-Sensoren ab und sind auch in einer Variante mit Lensdata-System verfügbar.
Nach zwei kommt drei, das gilt auch bei Zeiss: Die Objektivbaureihe CP.2 wird durch die neuen CP.3-Objektive abgelöst. Die gibt es auch in der Version CP.3 XD, die auf verschiedenen Wegen Metadaten abgibt. Diese Metadaten können in der Postproduction genutzt werden, etwa um Verzeichnung und Vignettierung. zu korrigieren und so schneller zu passgenauen VFX zu kommen.
Mehr als 30.000 Objektive der CP.2-Baureihe hat Zeiss nach eigenen Angaben innerhalb der sieben Jahre verkauft, seit denen es diese Baureihe gibt.
Damit dürfte die CP.2-Familie den Verkaufsweltrekord bei Wechsel-Festbrennweiten halten — herstellerübergreifend.
Nun kommt mit den CP.3-Objektiven der Nachfolger für diese sehr erfolgreiche Objektivbaureihe — und natürlich will Zeiss an den Erfolg anknüpfen.
CP.3 löst CP.2 ab
Daher bleiben auch beim Übergang von CP.2 zu CP.3 viele Eckdaten der Familie gleich oder ähnlich. Die zehn CP.3-Festbrennweiten mit Brennweiten zwischen 15 und 135 mm decken Vollformat ab. Den Look beschreibt Zeiss als clean und scharf, die Bildqualität als hervorragend.
»Auch bei Lichtsituationen mit hohem Dynamikumfang, also Spitzlichtern und Schatten innerhalb der gleichen Szene, liefern die Objektive großartige Ergebnisse«, sagt Produktmanager Christophe Casenave.
Die maximale Blendenöffnung der sieben Brennweiten zwischen 25 und 135 mm liegt bei T2.1, das 15-, 18- und das 21-Millimeter-Objektiv öffnen bei T2.9. Mit einem Frontdurchmesser von 95 mm sind die Objektive leicht und kompakt.
Den Fokusgang hat der Hersteller verbessert: Der manuelle Fokus läuft jetzt spürbar geschmeidiger, Zeiss vergleicht diesen Aspekt der neuen CP.3-Famile mit den teureren Master Primes aus gleichem Haus. Die CP.3-Objektive können dadurch etwa auch mit kleinen Motoren bedient werden.
Der Fokusdrehwinkel beträgt 300 Grad. Die Objektive sind mit Wechselmount ausgestattet und können daher an nahezu allen Kameras verwendet werden.
XD: Extended Data — unterstützt und erweitert die /i-Technologie
»Zeiss Extended Data ist die erste Metadaten-Technologie, die die Verzeichnung und Vignettierung des Objektivs speichert – für jedes einzelne Frame«, erklärt Christophe Casenave, Produktmanager bei Zeiss. »Zusätzlich werden alle Metadaten der /i- Technologie aufgezeichnet, zum Beispiel Fokusentfernung, Blendenwert und Schärfentiefe, was von den meisten Kameras unterstützt wird.«
Auf Basis der Metadaten ist es mit wenigen Klicks möglich, ein im Computer generiertes Bild an die Objektiveigenschaften anzupassen – und dann mit dem Filmmaterial zu einem realistischen Bild zu kombinieren. Verzeichnung und Vignettierung lassen sich in der Postproduktion je nach Wunsch auch korrigieren oder verstärken.
»Cine-Objektive, die Metadaten liefern, sind relativ teuer, Verzeichnung und Vignettierungen mussten bislang per Hand ausgemessen werden – ein aufwändiger und kostspieliger Prozess«, erklärt Christophe Casenave. Mit der kompakten Cine-Objektivfamilie CP.3 XD, bekommen nun auch Produktionen mit kleineren Budgets Zugang zu Lensdata.
Komplettlösung: Kooperation mit Ambient und Pomfort
Zeiss hat sich auch Gedanken über die Aufzeichnung und Weiterverarbeitung der Objektiv-Metadaten gemacht – und sich hierfür mit Partnern in der Branche zusammengetan: Ambient hat zusammen mit Zeiss das Gerät MasterLockit Plus entwickelt.
Es zeichnet alle Metadaten samt Timecode auf, für den Fall, dass die Technologie von der Kamera selbst nicht direkt unterstützt wird. »So kann wirklich jeder mit Zeiss Extended Data arbeiten, egal welche Ausrüstung er benutzt«, sagt Casenave.
Dank der Kooperation mit dem Grading-Software-Entwickler Pomfort lassen sich Verzeichnung und Vignettierung mit dem Pomfort-Tool LiveGrade Pro schon am Set in Echtzeit anpassen. Die Filmcrew bekommt also bereits während des Drehs einen Eindruck, wie der finale Look sich darstellt. Die Filmclips und Objektivdaten lassen sich mit Pomforts Dateimanager Silverstack zusammenführen und organisieren.
Zeiss will die neue Metadaten-Technologie künftig weiter ausbauen. »Unsere Kunden können ihre Objektive dann selbst auf die jeweils neue Version upgraden. Dadurch sind die Objektive eine langfristige Investition«, sagt Casenave.
Preis und Verfügbarkeit
Die neuen Objektive in den Versionen CP.3 XD und CP.3 sollen schon bald im Fachhandel erhältlich sein, zunächst aber nur in geringen Stückzahlen. Erste Objektive in den Brennweiten 21, 25, 35, 50 und 85 mm sollen ab Juni 2017 in der Version CP.3 verfügbar werden, weitere Brennweiten sollen dann sukzessive in den folgenden Monaten nachkommen. Bis Oktober 2017 soll dann die gesamte Familie in beiden Versionen ausgerollt sein.
Die Preise bewegen sich zwischen 3.500 bis 6.400 Euro, wobei die XD-Objektive jeweils ungefähr 1.500 Euro teurer sind als die entsprechenden Brennweiten ohne Metadaten-Ausgabe.