NAB2017: Premiere mit engerer After-Effects-Anbindung
Adobe stellt zur NAB2017 neue Versionen verschiedener Softwares vor, die aber allesamt unmittelbar verfügbar werden sollen. Dabei stehen Workflow-Optimierung, bessere Anbindung von After Effects und interessante neue Funktionen wie etwa »Camera Shake Deblur« im Fokus.
Adobe stellt zur NAB2017 neue Versionen verschiedener Softwares vor, die aber allesamt unmittelbar verfügbar werden sollen, also nicht erst in ein paar Monaten bei den Endkunden aufschlagen. Als gemeinsamen Nenner der Neuerungen sieht Adobe, dass heutzutage mehr Videos benötigt und eingesetzt würden als jemals zuvor, dass diese aber auch schneller und effizienter produziert werden müssten. Dennoch solle die Qualität der Ergebnisse natürlich nicht sinken. Aus diesem Grund müssen sich aus Sicht von Adobe auch die Werkzeuge, mit denen Videos produziert werden verändern und an die Marktlage anpassen. Das Arbeiten damit soll vereinfacht und verschlankt werden, aber eben nicht so weit, dass man nur noch primitive Aufgaben lösen kann: Simplified — but not simplistic.
So wird mit den neuen Versionen von Premiere und After Effects die Zusammenarbeit zwischen diesen Programmen erleichtert und vereinfacht.
Bessere Anbindung von After Effects
In Premiere kann man nun das neue Essential Graphics Panel nutzen. Es beschleunigt und vereinfacht das Ändern von After-Effects-Animationen in allen Aspekten: direkt innerhalb von Premiere, ohne in AE wechseln zu müssen. AE muss nicht einmal geöffnet, nur installiert sein, um die Funktionalität nutzen zu können.
Das Ganze funktioniert vorm Grundprinzip her so: Direkt in Premiere kann man über das Essential Graphics Panel AE-Animationen in Premiere laden und sie innerhalb dieses einfachen, übersichtlichen Panels ändern und anpassen. Texte und Farben etwa können variiert werden, wenn es verschiedene Versionen der Animation gibt, kann man diese einfach ansehen und ausprobieren.
Über das Essential Graphics Panel kann man auch Templates aufrufen und verwenden, die Adobe mit den neuen Versionen von Premiere und AE ausliefert, etwa Titelanimationen.
Verbessert wurde die Zusammenarbeit zwischen AE und Premiere auch, wenn man Team Projets nutzt. Experten für Animationen und Schnitt können dabei rasch und reibungslos zusammenarbeiten, Material austauschen und kombinieren. Ein Beispiel: Man kann Clips aus Premiere an AE schicken, ihn dort stabilisieren und farbkorrigieren lassen und dann direkt wieder im Schnitt verwenden. Dafür bietet AE in der neuesten Version auch ein sehr interessantes Tool, die Funktion Camera Shake Deblur.
Camera Shake Deblur, Lumetri-Scopes
Wenn man verwackelte Szenen nachträglich stabilisiert, dann kann es passieren, dass die Bilder zwar ruhig werden, dass aber die Schärfe innerhalb des Clips variiert, weil eben die Bewegungsunschärfe der Wackler erhalten bliebt, auch wenn die Wackler selbst rausgerechnet wurden. Camera Shake Deblur behebt dieses Problem und schärft diese Passagen nach, so dass sie nicht mehr stören.
Weitere neue AE-Funktionen: Lumetri-Scopes erlauben es, Korrekturen und Farbveränderungen auch technisch zu überwachen und zu hohe Pegel oder Illegal Colors zu vermeiden. Damit wird in AE sichere Farbkorrektur und Limit-Überschreitung möglich.
Character Animator
Neuigkeiten gibt es auch bei Character Animator, einem Programm von Adobe, mit dem sich sehr schnell und vergleichsweise lippensynchrone Animationen von 2D-Cartoon-Charakteren erstellen lassen — sogar live. Hier gibt es nun eine schnelle und einfache Korrekturmöglichkeit für Synchronitätsabweichungen und Mundformen.
Neu ist auch eine Live-to-Web-Funktionalität für mac- und windows-basierte Systeme. Außerdem können nun mehrere Rechner gekoppelt und synchronisiert werden, so dass sich mehrere Characters parallel animieren lassen. Außerdem gibt es Funktionalität, mit der man die Figuren auch gehen und rennen lassen kann.