IBC2016: LMP verbessert 180-Grad-Objektiv und senkt Minikamerapreise
LMP hat sein Fisheye-Objektiv weiter verbessert, bietet neue Funktionalität für die Cerberus-Kameras an und senkt die Preise dieser Minikameras.
Für seine Minikameras der Cerberus-Baureihe stellte LMP im Vorjahr mit der Cerberus Lens 180 ein Objektiv vor, das einen Bildwinkel von 180 Grad erfasst. Nun hat das Wiesbadener Unternehmen das Objektiv noch einmal überarbeitet und verbessert, wodurch unter anderem die Auflösung etwas gesteigert werden konnte: Nun erreicht das Fisheye eine Auflösung jenseits der 2K-Grenze.
Der Nettopreis des Objektivs liegt bei 4.900 Euro, es wird überwiegend für VR360-Anwendungen nachgefragt, erklärt Geschäftsführer Friedel Lux von LMP und erläutert: »Es gibt insgesamt relativ wenige Fischaugenobjektive auf dem Markt, noch weniger gute, hochwertige Fischaugenobjektive — und nur ein geringer Teil davon kann überhaupt vernünftig an 2/3-Zoll-Kameras verwendet werden. Unsere Cerberus Lens 180 hat also derzeit nicht viele Konkurrenten.«
Weitere Infos zur Cerberus Lens 180
Die Besonderheit des Objektivs besteht darin, dass es nicht wie andere Fisheye-Objektive eine variable Verzerrung aufweist, der Verzerrungseffekt also zum Rand hin immer stärker wird, sondern dass es so konstruiert wurde, dass es eine fixe lineare Verzerrung zum Rand hin aufweist (F-Theta, Mod 50 mm). Der Vorteil dieser fixen Verzerrung besteht darin, dass man diese viel einfacher herausrechnen kann — wenn man das will.
Eine Anwendung hierfür besteht darin, mit zwei Kameras, die jeweils mit einer Cerberus Lens 180 bestückt sind, ein 360-Grad-Panorama aufzuzeichnen und dann zur Darstellung dieser Bilder eine App zu verwenden, die daraus unverzerrte Bilder errechnet. Das wird bei vielen 360-Grad-Videos so gemacht, die Cerberus Lens 180 zielt also im Zusammenspiel mit den Miniaturkameras der Cerberus-Familie auf genau diesen Markt. Verwendet man bei Panorama-Aufnahmen mehr als zwei mit der Cerberus Lens 180 bestückte Kameras, kann man durch die daraus resultierende Überlappung der Bildfelder noch bessere Ergebnisse beim Zusammenfügen der Teilbilder zu einem Panorama erzielen (Stitching): die Übergänge lassen sich unmerklich gestalten und die Auflösung in den Randzonen kann ebenfalls verbessert werden.
Das Objektiv hat eine Gesamtlänge von rund 82 mm und ragt 72,5 mm über den Kamera-Mount hinaus, es wiegt 260 g und weist einen C-Mount-Anschluss für 2/3 Zoll auf. Der Frontdurchmesser beträgt 62 mm, die Brennweite 3,5 mm. Das Objektiv hat einen Blendenbereich von 2.2 bis 16, die minimale Objektdistanz beträgt 10 cm.
Kameras der Cerberus-Familie von LMP jetzt günstiger und mit Matrix-Option
Die Minikameras der Cerberus-Familie von LMP werden aktuell sehr häufig im Sportbereich eingesetzt, aber auch bei Shows und Musikproduktionen. Innerhalb der Cerberus-Familie ist das Modell HD 1200 am erfolgreichsten, mehr als 600 Einheiten dieser Kamera sind im Markt.
Nun senkt LMP die Preise aller Cerberus-Kameras um rund 15 %, die HD 1200 startet somit künftig bei einem Nettopreis von 8.000 Euro.
Die Software-Entwicklung der Cerberus-Kameras wird von LMP derweil stetig weitergetrieben. So entstehen neue Features, die auch bei bestehenden Kameras nachgerüstet werden können.
Unter anderem ist es LMP gelungen, die Bildrate der HD 1200 zu steigern. In der aktuellen Software-Version schafft sie Bildraten bis 120 fps, eignet sich also auch für den Slomo-Einsatz und kann dabei etwa im Zusammenspiel mit den Slomo-Systemen von EVS und Slomo TV verwendet werden. Auch früher ausgelieferte HD-1200-Kameras können per kostenlosen Software-Update mit der höheren Bildrate aufgerüstet werden.
Neu ist bei den Cerberus-Kameras auch die Möglichkeit, LUTs für die Farb- und Kontrastwiedergabe zu laden. Auch dieses Feature bietet LMP mit der jüngsten Software-Version kostenlos an.
Die LUT-Funktionalität eröffnet auch eine Option, die den sehr genauen Angleich der Minikameras an die jeweils verwendete Hauptkamera einer Produktion erlaubt: Damit kann die Minikamera in der Farbwiedergabe und im Kontrast — oder kurz gesagt im »Look« — sehr nah an Kameras von Arri, Sony, Grass Valley, Panasonic und anderen angeglichen werden.
Dafür erzeugt LMP mit einer eigenen Software im Vergleichsverfahren mit der jeweiligen Bezugskamera auf Basis einer 24-Bit-Matrix eine exakt maßgeschneiderte LUT. Die kann man dann in die Cerberus-Kamera laden und dadurch wird deren Bildwiedergabe maximal an den Look der Hauptkamera angenähert. So kann man dann etwa bei Live-Produktionen problemlos zwischen der Minikamera und den anderen Kameras umschalten, ohne dass man dabei Farb- oder Kontrastsprünge befürchten müsste.
LMP führt diesen sehr präzisen Angleich mit einer speziell dafür hergestellten Software für den Kunden durch, erzeugt und lädt dann die individuelle LUT in die Kamera.