IBC2016: Neue Cine-Objektivbaureihe von Leica
CW Sonderoptic, das für den Cine-Markt zuständige Schwesterunternehmen von Leica, stellt zur IBC2016 eine neue Objektivbaureihe für Vollformatsensoren vor: Leica M 0.8.
Die neue Objektivbaureihe M 0.8 von Leica soll den typischen, berühmten Look von Leicas legendärem M-Glas für den Kinomarkt verfügbar machen — in Form von perfekt auf den Cine-Markt abgestimmten Full-Frame-Objektiven.
Die M-0.8-Baureihe soll den typischen Leica-Look in puncto Lichtwiedergabe, Hauttönen und Farbreproduktion nun für moderne Digitalkameras mit Vollformatsensor zugänglich machen: ein klassischer Look für die modernsten und fortschrittlichsten Kameras.
Entsprechend behalten die Objektive der Baureihe Leica M 0.8 laut Hersteller die klassische Bildcharakteristik der regulären Leica-M-Objektive, bringen aber eine weiche, durchgehende, rasterlose Blendenverstellung mit und ein 0.8-Modul bei den Zahnkränzen für Schärfe und Blende. Die Mechanik wurde neu entwickelt und erlaubt es mit dem üblichen Cine-Zubehör zu arbeiten.
Die Objektive werden auf Bestellung produziert, sie werden dabei im Rahmen der regulären Leica-M-Produktionslinie bei Leica in Wetzlar gefertigt, montiert und kalibriert, so der Hersteller.
CW Sonderoptic hat fünf Linsensätze der M-Serie für die C-Serie ausgewählt: jeweils die lichtstärksten der einzelnen Brennweiten. Die M-0.8-Objektive sollen einzeln oder als Set verfügbar werden: 21 mm f/1.4, 24 mm f/1.4, 28 mm f/1.4, 35 mm f/1.4 und 50mm f/0.95 Noctilux.
Die Besonderheit der Objektive besteht in dem einzigartigen Look, den sie unabhängig von der Sensorgröße erzeugen, so der Hersteller. Gerhard Baier, Managing Director von CW Sonderoptic, sagt dazu: »Der Charakter der Leica-M 0.8-Objektive unterscheidet sich wirklich von allem anderen in der Kinowelt, was derzeit verfügbar ist. Die Art wie sie das Licht wiedergeben und die Hauttöne und Highlights behandeln, der Übergang von den scharfen in die unscharfen Bildbereiche — das alles sorgt für einen Ausdruck in der Bildwiedergabe, den man nur schwer in Worte fassen kann.«
Die Objektive bieten einen großen Bildkreis, der das Vollformat-Bildfenster von 24 mm x 36 mm komplett abdeckt. Damit können M-0.8-Objektive etwa den größten Sensor, der derzeit bei Red-Kameras zum Einsatz kommt, ausleuchten, den Red Dragon 8K VistaVision. Aber auch Sonys A7-Serie und die Leica SL passen perfekt mit den Objektiven zusammen.
Werden die Objektive an Kameras mit kleineren Sensoren verwendet, etwa bei S35-Kameras, nutzen diese den Sweet-Spot der Objektive, also den Kernbereich, wo die Bildqualität am höchsten ist und die Verzerrungen am geringsten.
Die Objektive sollen zwischen 320 und 700 g wiegen und 5,8 bis 7,7 cm lang sein.
Die M-0.8-Objektive behalten den existierenden Leica-M-Mount, Reds DSMC- und DSMC2-Design erlauben es, den Leica-M-Mount an allen Red-Kameras mit wechselbaren Mounts zu nutzen, etwa an der Scarlet, Epic, Weapon 6K, Weapon 8K VV und Helium 8K. Ein modifizierter OLPF ist erforderlich, einen solchen wird CW Sonderoptic anbieten. Adapter für Sony E- und FZ-Mount sind verfügbar, wodurch Sonys A7-Series sowie die Camcorder FS5, FS7, F5 und F55 mit den neuen Leica-Objektiven genutzt werden können.
Der Lieferstart soll im 1. Quartal 2017 erfolgen, die Netto-Listenpreise sollen in der Preisspanne zwischen 5.300 Euro für die 35-mm-Festbrennweite, bis hinauf zu 12.000 Euro für das extrem lichtstarke 50 mm f/0.95 Noctilux liegen.