Kamera, Kamerasupport, Recording, Test, Top-Story: 13.07.2016

Praxistest: Blackmagic Micro Studio Camera 4K und Video Assist

Im Test: Der Fieldrecorder Video Assist und die Live-Kamera Micro Studio Camera von Blackmagic.

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Die Micro Studio Camera füllt eine Lücke im Low-Budget-Produktionsbereich.

Fazit

Die Micro Studio Camera füllt eine Lücke im Low-Budget-Produktionsbereich, vor allem in Verbindung mit einem kompakten Live-Mischer wie dem Atem-Mischer. So kann man die Micro Studio Camera einerseits als Studiokamera für das Internet-Zeitalter beschreiben oder andererseits als besonders gute und vielseitige Webcam.

Als stationäre, kompakte Kamera für ein improvisiertes Studio, beispielsweise in einem Hotelzimmer, hat die Micro Studio Camera auf jeden Fall ihre Berechtigung. Sie bietet eine günstige Möglichkeit, eine Broadcast-Situation für ein Interview oder eine Talk-Runde mit Dreiecksanordnung aufzubauen – und das dafür notwendige Equipment passt in einen handlichen Koffer. Mit dem Olympus Zuiko Digital ED 12-50mm gibt es dazu beispielsweise ein preiswertes und kompaktes Objektiv mit Zoom-Mechanismus, das sogar etwas Weitwinkel und eine gute Porträt-Brennweite für den Super-16-Sensor der Kamera bietet.

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Das Anwendungsspektrum der Micro Studio Camera geht deutlich über den reinen Studiobetrieb hinaus.

Wie so oft bei Blackmagic, ist die Bildqualität wirklich sehr überzeugend, Bedienung und Handling erfordern in manchen Aspekten aber Kompromisse, zu denen sehr viele Anwender aber bereit sein werden, besonders in Anbetracht des Preises. Unter Studiobedingungen ist die Kamera recht gut in der Handhabung, vor allem in Verbindung mit den Möglichkeiten eines Atem-Videomischers. Findet man einen guten Weg, die Micro Studio Camera mit einem Recorder wie dem Video Assist zu kombinieren, dann geht das Anwendungsspektrum aber tatsächlich deutlich darüber hinaus: Vor allem auch deshalb, weil das Bild nicht notwendigerweise nachträglich bearbeitet werden mus,  wie das etwa bei der Pocket Cinema Camera von Blackmagic der Fall ist.

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Die vielen Anschlussmöglichkeiten machen die Micro Studio Camera vielseitig nutzbar — auch jenseits des Einsatzes als Studiokamera, für den sie konzipiert ist.

Kritikpunkte bestehen aus Testersicht zum einen in Kleinigkeiten, wie etwa, dass es kein 70 % Zebra gibt und dass das Peaking in der Farbdarstellung nicht verändert werden kann. Etwas lichtstärker dürfte die Micro Studio Camera aber durchaus sein.

In Verbindung mit einem externen Aufzeichnungsmonitor wie dem Video Assist lässt sich die Micro Studio Camera auch mobil recht flexibel nutzen — und mit einer passenden Rig-Konstruktion kann die Mini Studio Kamera sogar durchaus auch als Handkamera verwendet werden, auch wenn Bedienung und Funktionsumfang nicht ganz auf diesen Zweck zugeschnitten sind. Vor allem die vielen Anschlussmöglichkeiten, die wirklich eine recht professionelle Studionutzung ermöglichen, machen aber letztlich die Stärken dieser kompakten Lösung aus.

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Der Video Assist ist schon allein für den Monitor sein Geld wert.

Der Video Assist ist allein schon wegen des Displays sein Geld wert, auch wenn es ein bisschen mehr spiegelt als man insgesamt gutheißen mag. Und er bietet sozusagen zusätzlich noch die Möglichkeit, 10-Bit-ProRes-Dateien aufzunehmen, sowohl über HDMI als auch SDI.

Wem HD als Auflösung genügt, der bekommt momentan von keinem anderen Hersteller mehr für sein Geld. Allerdings kann man das Potenzial des Video Assist aufgrund der momentan bestehenden Geschwindigkeitsprobleme der SD-Karten nicht in allen Fällen ganz ausschöpfen.

 

Seite 1: Einführung
Seite 2: Kamera: Anschlüsse, Bedienelemente
Seite 3: Kamera: Bedienung
Seite 4: Kamera: Bild und Ton
Seite 5: Video Assist
Seite 6: Fazit

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