NAB2016: Z-Cam kündigt neue Kamera C1 an

Im vergangenen Jahr hatte Z-Cam aus China während der NAB seine Pläne für eine kompakte 4K-Kamera mit MFT-Mount vorgestellt. Seit dem Jahresende 2015 ist diese Kamera nun unter der Bezeichnung E1 verfügbar.

In diesem Jahr nutzte der Hersteller die NAB, um einen ersten Ausblick auf sein nächstes Kameraprojekt zu geben: eine Kamera mit der Bezeichnung C1. Später soll dann auch noch die P1 folgen, die aber noch nicht gezeigt wurde.

P1 und C1 bezeichnet der Hersteller als Kameramodule, die für den Einsatz mit Drohnen, für VR-Aufnahmen und den Einsatz in Aufnahme-Arrays konzipiert sind.

Folgerichtig präsentierte der Hersteller die C1 in einem Setup, mit dem sich Sequenzen produzieren lassen, wie man sie erstmals in den »Matrix«-Filmen mit Realaufnahmen sah: Eine Szene friert ein und man ändert dann kontinuierlich den Blickwinkel (auch als Bullet Time, Frozen Reality und Slice-Effekt bekannt).

Mit einem Array aus 48 C1-Kameras , die bogenförmig um den Stand aufgebaut waren, produzierte Z-Cam während der Messe solche Szenen:

Zu den geplanten Kameras wollte der Hersteller noch nicht so viele Details verraten, beide sind aber mit Sony-4K-Sensoren bestückt (P1: IMX117 Exmor R; C1: IMX159 Exmor). Was man am Stand konkret sehen konnte, war eine noch etwas kompaktere Kamera als die E1, die zudem am oberen Ende im Radius einer MFT-Festbrennweite von Panasonic gerundet war (eingesetzt war ein Pancake-Objektiv des Typs Lumix G f/2.5 14 mm): das ist offenbar die C1. Die Kamera bietet im Zusammenspiel mit der vom Hersteller so genannten »Z Cam Docking Station« Ethernet-Anschlussmöglichkeiten, die einfache Datenübertragung von der C1 an einen Computer oder einen Network-Server bieten soll.

Vermutlich ist die C1 nur der obere, runde Teil des am Stand gezeigten Geräts und der untere viereckige Teil ist die Docking-Station. Die Kamera selbst hatte auf der Rückseite ein kleines Display, die Docking-Station bringt eine Ethernet-Buchse und einen Gleichstromanschluss mit.

Bei den Themen Preis und Verfügbarkeit hielt sich Z-Cam mit Aussagen zu den geplanten Kameras C1 und P1 zurück.

Schon verfügbar: E1 von Z-Cam

Die im vergangenen Jahr angekündigte Kamera E1 mit 4K-Sensor und MFT-Mount bietet Z-Cam mittlerweile auf der Firmen-Website für 799 Euro an und kann sie nach eigenen Angaben auch liefern.

An der E1 können laut Hersteller eine Vielzahl von MFT-Objektiven mit Autofokus genutzt werden, etwa von Panasonic, Olympus, Leica und Sigma. Außerdem können auch manuell scharfstellbare Objektive verwendet werden.

Die Kamera bietet einen 4K-Sensor, dem der Hersteller nach eigenen Angaben — auch durch 3D-Rauschfilter und temporale Filterung — Bilder in hoher Qualität entlockt. Die Kamera erreicht laut Z-Cam eine ISO-Empfindlichkeit von maximal 102.400, bis zu einem Wert von 6.400 ISO soll die Bildqualität sehr hochwertig sein.

Das Gehäuse der E1 ist aus Magnesium und so konzipiert, dass es die Wärmeentwicklung des Bildprozessors mit der Bezeichnung A9 gut nach außen abführen kann, so Z-Cam.

Mit der Kamera sind 4K-Aufnahmen mit einer Bildrate von 24 fps möglich, im UHD-Raster sollen bis zu 30 fps möglich sein. Zeitlupen mit bis zu 240 fps bietet die Kamera laut Z-Cam, wenn man die Auflösung auf 720 Zeilen beschränkt. Im Detail nennt der Hersteller die folgenden Werte:

4096×2160@24fps
3840×2160@24fps/25fps/30fps
2880X2160@24fps/24fps/30fps
1920×1920@24fps/25fps/30fps
1920X1440@24fps/25fps/30fps
1920×1080@24fps/25fps/30fps/50fps/60fps
1280×720@50fps/60fps/240fps
840×480@25fps/30fps

Die Kamera zeichnet auf Micro-SD-Speicherkarten auf (SD/SDHC/SDXC), als Codec nennt der Hersteller H.264.

Als Anschlüsse sind Micro-USB 2.0, Mini-HDMI 1.4a und ein Miniklinkenbuchse für ein Mikrofon vorhanden. Die Spannungsversorgung erfolgt per Li-Ion Akku mit 2.000 mAh oder per 5V-Gleichspannung (2A). Die Kamera wiegt nach Z-Cam-Angaben inklusive Akku 210 g und misst rund 75 mm x 56 mm x 50 mm.

Die E1 bringt laut Z-Cam für die kabellose Kommunikation W-LAN-Fähigkeit gemäß 802.11N sowie Bluetooth Low Energy (BLE) mit, um Kontakt mit anderen Geräten aufnehmen zu können. So steht etwa eine App bereit, um die Kamera vom Smartphone aus steuern, auslösen und stoppen zu können.