NAB2016-Video: EVS mit Xeebra-Analysesystem, XT3-Erweiterungen und praktikabler IP-Strategie

Muriel De Lathouwer, CEO von EVS, blickte in der NAB2016-Pressekonferenz auf ein Jahr 2015 zurück, in dem EVS bei vielen Groß-Events — etwa beim Super Bowl — aber auch bei vielen Großinstallationen, beispielsweise bei Mediacorp in Singapur, vertreten gewesen sei. Für das aktuelle Jahr 2016 stehen weitere wichtige Events im Fokus des Herstellers, allen voran die Fußball-Europameisterschaft 2016 und die Olympischen Spiele in Rio.

Neben der konsequenten Weiterentwicklung der etablierten Plattformen und Produkte sieht Muriel De Lathouwer eine der Aufgaben des Herstellers darin, die Investitionen der Kunden zu schützen und bei neuen Technologien einen hybriden Ansatz zu verfolgen, so etwa im Bereich der IP-Technik. Der IP4Live-Ansatz von EVS sorge dafür, dass Kunden von IP-basierten Entwicklungen profitieren, aber gleichzeitig ihre bestehenden Produkte auch weiterhin nutzen können. Ein Brückenprodukt sieht EVS hier im XiP Media Gateway, mit dem sich die Fähigkeiten der XT3- und der XS3-Plattform in Richtung IP erweitern lassen. EVS betont zudem, sich als Mitglied der Alliance for IP Media Solutions (AIMS) für offene Standards einzusetzen.

Xeebra

Xeebra ist ein Multikamera-Review-System, das sich per Touchscreen bedienen lässt und das dabei unterschiedlichste Blickwinkel auf eine Szene zulässt. Zielmarkt ist hier der Schiedsrichterbereich, es geht darum, einen klaren, schnellen Videobeweis als Grundlage für Offiziellenentscheidungen zu bieten.

Mit Xeebra ist es möglich, bis zu 16 Kameras zu synchronisieren und die unterschiedlichen Blickwinkel abzurufen. Je nach Situation kann man auch als relativ ungeübter Anwender die Anzahl der verfügbaren Kameras auf vier, zwei oder eine Vollbildansicht reduzieren. Per Touchscreen ist es sehr leicht, von der einen zur anderen Ansicht zu wechseln. Das ist bei der Beurteilung kritischer Spielszenen von großem Vorteil. Mit einem speziellen Controller ist es zudem möglich, bestimmte Aktionen direkt aufzurufen oder sich per Jog-Rad in der Szene schrittweise zu bewegen.

Mit Mike Carey präsentierte EVS einen bekannten NFL-Schiedsrichter, der mittlerweile für CBS als Regel-Experte tätig ist und Xeebra während der NAB2016 präsentierte. Mike Carey war in seiner Expertenrolle auch beim Super Bowl tätig. Aus seiner Sicht katapultierte ihn der Einsatz von Xeebra aus der Steinzeit in die Zukunft: »Xeebras Funktionalität ist hervorragend. Ich kann mich damit Bild für Bild, in Slow-Motion, rückwärts oder vorwärts durch eine Szene bewegen und habe alle Möglichkeiten, die ich brauche, um die Szene zu analysieren.«

Xeebra lässt sich per GigE anbinden, es ist aufgrund der Server-Architektur möglich, den Platz für die Spielanalyse beliebig im Stadion zu platzieren.

XT3 mit ChannelMax

Die Funktionalität der erfolgreichen XT3-Server-Familie erweitert EVS mit der Channel-Max-Option. Die ermöglicht es, den XT3 im 4-HE-Gehäuse auf acht und im 6-HE-Gehäuse auf zwölf Kanäle zu erweitern. In dieser Ausbaustufe können zwölf Kanäle in 1080p oder drei Kanäle in UHD/4K in einer beliebigen In/Out-Kombination aufgezeichnet werden.

Per Channel Max ist es auch möglich, dass zwei Operator per Dual-LSM gemeinsam einen Server nutzen oder dass etwa 2x-Supermotion-Kamerasignale damit aufgezeichnet werden. Die Kunden erhalten so eine weitere Option, ihre Investitionen auch langfristig zu schützen, so EVS.

Der schwedische TV-Dienstleister HD Resources hat schon XT- Live-Produktionsserver in der neuen Channel-Max-Konfiguration von EVS geordert.

C-Next

C-Next ist eine Contribution-Plattform, die bi-direktionale Workflows zwischen den Live-Produktionsteams an unterschiedlichen Orten ermöglicht — etwa, um auf Material zugreifen zu können, es zu transferieren oder Reviews zu ermöglichen. Bei der Fußball-EM 2016 soll C-Next intensiv genutzt werden.

XS3

Der XS3-Produktionsserver soll verbessertes Content-Management bieten und ist zudem von zwei bis zu zwöf HD-Kanälen skalierbar. Er unterstützt nativ eine Vielzahl an Codecs und Formaten, bietet Key- und Fill-Funktionalität und soll sich leichter integrieren lassen.