NAB2016: Blackmagic zeigt Studiosucher für Ursa Mini
Blackmagic bietet für die Ursa Mini einen Studiosucher an. Damit hat Blackmagic nun eine Studiokamera mit optionalem B4-Mount im Programm. Im Video zeigt Stuart Ashton die Funktionalität.
Blackmagic fügt seinem Produkt-Line-up einen wichtigen Baustein für den Studio- und Live-Markt hinzu: Mit dem neuen Studiosucher für die Ursa Mini wird diese Kamera besser im Studiobereich nutzbar.
Blackmagic erweitert damit im Kamerabereich sein Angebot für den Live-Produktionsmarkt: Neben die Studio Camera (Video), die allerdings nur mit MFT-Objektiv-Mount verfügbar ist, stellt Blackmagic nun also mit der Ursa Mini und dem zugehörigen Studiosucher auch ein Kamera-Setup für den Studioeinsatz an, das mit B4-Mount verfügbar ist.
Für die Ursa Mini (Infos), die in der Basisversion mit PL- oder EF-Mount angeboten wird, gibt es nämlich auch einen optionalen B4-Objektivanschluss (Video). Anders als beim Einsatz klassischer Objektivadapter wird bei der B4-Option für die Ursa Mini der eigentliche Objektivanschluss gegen einen B4-Mount ausgetauscht, der Optik-Elemente für die Bildfensteranpassung enthält, chromatische Aberrationen korrigiert und speziell für den Sensor der Ursa Mini optimiert ist.
Ursa Mini als B4-Mount-Studiokamera
Will man eine B4-Mount-Studiokamera von Blackmagic haben, muss man also eine Ursa Mini in PL-Ausführung kaufen (Endkunden-Listenpreis 4.025 Euro) den speziellen B4-Mount für diese Kamera (349 Euro) und den Studiosucher (1.989 Euro). Günstiger wird man kaum an eine neue B4-Mount-Studiokamera mit 4K-Sensor und großem Studiosucher kommen. Natürlich gibt es weiterhin auch gute Gründe, in andere Studiokamerasysteme zu investieren, aber nun gibt es eben von Blackmagic auch eine Alternative für diesen Markt.
Die Kamera bietet im Zusammenspiel mit dem Studiosucher Talkback, Tally und Kamera-Fernbedienung. Der Studiosucher verfügt über einen 7-Zoll-Bildschirm mit gut sichtbaren Tally-Lichtern, Reglern, großen Haltegriffen und Sonnenblende. Schwenkgelenke sorgen für flexible Einstellmöglichkeiten: Sucherposition und -winkel lassen sich anpassen, ohne die Kamera zu bewegen — oder umgekehrt: Man kann die Kamera bewegen und den Sucher dennoch in der gleichen Position behalten. Der Suchermonitor wird an die SDI- und Stromausgänge der Ursa Mini angeschlossen. Bedienknöpfe und belegbare Funktionstasten ermöglichen die professionelle Nutzung der Kamera, auf Touch-Funktionalität hat Blackmagic bei diesem Sucher verzichtet.
Sucher mit Hilfsfunktionen
Der Sucher bringt Hilfsfunktionen für die Belichtungs- und Schärfekontrolle mit (Zebra, Falschfarbendarstellung, Peaking, Luminanz-Waveform und weiteres), man kann den Bildausschnitt vergrößern und die Bildkanten im Sucherbild anheben.
Fernsteuerung über SDI-Kabel
Mit dem Blackmagic Video Device Embedded Control Protocol steht ein von Blackmagic entwickeltes Steuerungsprotokoll zur Verfügung, das die Ursa Mini und auch der Studiosucher nutzen können. Die Austastlücken im SDI-Return-Signal werden dabei für Intercom, Tally und Kamerasteuerung genutzt. In Kombination mit einem Atem-Mischer von Blackmagic genügen also zwei SDI-Kabel (Kamerasignal von der Kamera und Returnsignal zur Kamera), um die Kamera voll funktional im Studio nutzen zu können: Man kann die Kamera dann per Software-Oberfläche fernbedienen, Einstellungen ändern, Farben abgleichen, scharfstellen und mehr. Das Blackmagic-Protokoll ist offen, es kann also auch vom Anwender angepasst werden.
Das große Tally-Licht am Studio Viewfinder etwa wird über dieses Protokoll gesteuert: Es leuchtet im On-Air-Betrieb rot auf, im Vorschau-Betrieb grün und bei ISO-Aufzeichnungen orange. Diese Tally-Signalisierung wird per SDI-Return-Signal vom Atem-Mischer aus mitgeschickt.