DaVinci Resolve 12: Betaversion steht zum Download bereit
Die Beta-Version der Schnitt- und Farbkorrektursoftware DaVinci Resolve 12 steht ab sofort auf der Blackmagic Design Website zum Download bereit.
Die öffentliche Beta-Version von DaVinci Resolve 12 bietet Nutzern die Möglichkeit, die Software im Vorfeld auszuprobieren. Bei Blackmagic erhofft man sich davon fruchtbares User-Feedback zur neuen Version.
Die bisher als DaVinci Resolve Lite bezeichnete Gratisversion wird künftig DaVinci Resolve heißen. Man hat das Attribut »lite« gestrichen, da diese Gratisversion mehr Funktionen als jedes andere Produkt biete, so Blackmagic, und alles andere als ein Lite-Produkt sei. Die für 995 US-Dollar angebotene Bezahlversion der DaVinci Resolve Software hat jetzt den neuen Namen DaVinci Resolve Studio. Die Software richtet sich an Nutzer mit Bedarf an hochentwickelten Schnitt- und Farbkorrektursystemen mit Multi-GPU-Unterstützung, DCI 4K, stereoskopischen 3D-Tools, Mehrbenutzer-Kollaborations-Tools, Rendering aus der Ferne und vielem mehr.
Blackmagic hofft, dass viele Nutzer von DaVinci Resolve auf die Studio-Version upgraden. Das Unternehmen merkt an, dass sich das letztlich für die Nutzer doppelt auszahle, »weil damit Entwicklungen an DaVinci Resolve finanziell machbar bleiben und Nutzer auf diesem Weg weiterhin benötigte Features erhalten.«
Beim Vertriebsmodell setzt Blackmagic nach wie vor auf kostenfreie Lizenzen sowie auf kostenpflichtige Upgrades. Auf Cloud-Lizenz-Modelle will der Hersteller nicht umsteigen und begründet dies unter anderem damit, dass man die Auffassung vertrete, dass der Endkunde die Kontrolle über sein System haben sollte.
Die Versionen von DaVinci Resolve
Es gibt DaVinci Resolve 12 in folgenden drei Versionen jeweils für Macs, Windows- und Linux-Rechner:
• Das kostenlose downloadbare DaVinci Resolve 12 ist ein vollumfängliches professionelles Schnitt- und Farbkorrektursystem, das sich für Leute eignet, die an SD-, HD- und Ultra-HD-Projekten arbeiten. Die Gratisversion unterstützt die gleichen Dateiformate und liefert eine ebenso gute Bildqualität wie die kostenpflichtige DaVinci Resolve Variante.
• DaVinci Resolve 12 Studio kostet 995 US-Dollar und bietet neben allen Features der kostenlosen Version zudem Support für mehrere GPUs, 4K-Ausgabe, Bewegungsunschärfen-Effekte, zeitliche und räumliche Rauschreduzierung, 3D-Stereoskopie-Tools und Remote-Rendering. Überdies bietet die Software Kollaborationstools, mit denen mehrere Nutzer gleichzeitig an ein und demselben Projekt arbeiten können. DaVinci Resolve 12 Studio wird professionellen Studios und kollaborativen Arbeitsgruppen empfohlen.
• Die Variante DaVinci Resolve Advanced Control Surface kostet 29.995 US-Dollar. Sie umfasst das prämierte DaVinci Hardware-Bedienpult, das Profi-Coloristen ein schnelleres und kreativeres Arbeiten ermöglichen soll. Mit der DaVinci Resolve Advanced Control Surface können Coloristen mehrere Parameter gleichzeitig handhaben. Das gibt ihnen mehr Steuer- und Gestaltungsmöglichkeiten als über ein normales Keyboard mit Maus.
Die neuen DaVinci Resolve Features im Überblick
DaVinci Resolve 12 bietet eine neue moderne Bedienoberfläche mit einer insgesamt helleren Farbgebung und neuen Fonts, die die Augen weniger belasten und längeres Arbeiten erleichtern. Die neue Bedienoberfläche ist skalierbar und eignet sich besonders für die Anwendung auf Monitoren mit hohen DPI-Werten wie dem Retina-Display. Eine neue Abwärts-Navigation beschleunigt die Layout-Auswahl und gibt Nutzern mehr Flexibilität, ihren Arbeitsplatz zu individualisieren.
Die neue Mehrkamera-Schnitt-Feature von DaVinci Resolve 12 ermöglicht Cuttern den Schnitt von mehreren Quellen in Echtzeit. DaVinci Resolve 12 kann Kamerawinkel basierend auf Timecode, Audio-Wellenform oder Start- und Endpunkten synchronisieren. Der Quellmonitor zeigt die Kamerawinkel in einem Raster an und gibt sie synchronisiert wieder, während der Cutter sich mit dem Schnitt von Audio und/oder Video befasst.
Zusätzlich zum Multicam-Schnitt wurden in DaVinci Resolve 12 die Haupt-Tools für den Schnitt verbessert, so Blackmagic. Alle Trimming-Modi sowie die Funktionen Multi-Slip, Slide, Ripple und Roll wurden erweitert. Cutter können nun mehrere Punkte für dynamisches Trimmen und asymmetrisches Trimmen ihrer Clips auswählen, selbst wenn sich diese auf derselben Spur befinden. Timelines lassen sich verschachteln und gemeinsam schneiden und können ortsgebunden erweitert oder zusammen gefaltet werden, was den Schnitt großer Projekte mit mehreren Szenen enorm erleichtern soll. Neue Übergangskurven helfen Cuttern dabei, Custom Curves für ihre Übergangsparameter zu kreieren und zu schneiden. Neue Onscreen-Bedienelemente lassen Cutter Bewegungspfade direkt im Timeline-Viewer betrachten und sie dort anpassen.
DaVinci Resolve 12 besitzt eine komplett neue leistungsstarke Audio-Engine mit höheren Abtastraten und stark verbesserter Audio-Wiedergabe in Echtzeit. Hinzu kommen Rückwärts-Wiedergabe und bänderähnliches Zeitlupen-Scrubbing beim dynamischen JKL-Trimmen. VST- und AU-Audio-Plug-ins werden nun mitsamt ihren benutzerdefinierten Bedienoberflächen unterstützt und lassen sich auf einzelne Clips oder ganze Spuren anwenden. Anpassungen für Audio-Parameter können aufgezeichnet werden und enthalten jetzt editierbare Automatisierungsdaten sowie volle Unterstützung durch den Kurveneditor. Erstmalig sind Cutter in der Lage, Projekte direkt via AAF in ProTools zu exportieren, um dort das Audio-Finishing vorzunehmen.
Die Medienverwaltung in DaVinci Resolve 12 wurde den Workflows für den Schnitt angepasst. Entsprechend können Nutzer Projekte und Medien nun mithilfe der neuen Tools Copy, Move, Transcode, Relink und Consolidate verwalten. Komplette Projekte, inklusive der Medien, können bequem archiviert und wiederhergestellt werden. Mit Resolve 12 sind Medien innerhalb von großen Projekten leichter auffindbar. Hierfür können Nutzer komplexe Ordner – Smart Bins – einrichten, die auf Metadaten basierende Tags anzeigen. Nutzer können ab sofort Medien importieren, indem diese einfach aus dem Finder oder aus Windows Explorer gezogen werden. Alternativ steht die neue Favorites-Option bereit, die häufig benutzte Medienordner auf der Festplatte mit nur einem Klick zugänglich macht.
Der Hersteller hebt weiter hervor, dass Resolve 12 eine eigene farbverwaltete Timeline und ACES 1.0-Umwandlungen bietet. Dies liefert einheitlichere Ergebnisse, besonders in Posthäusern, in denen mit aufwändigen Pipelines gearbeitet wird.
Die Haupt-Tools für das Grading und die Farbkorrektur wurden ebenfalls aufgewertet und zwar mit einer neuen benutzerfreundlichen Bedienoberfläche für die Kurvenanwendung sowie mit automatischer Farbanalyse und -anpassung zwischen zwei oder mehreren Clips. Hinzu kommen ein 3D-perspektivischer Tracker und ein neuer 3D-Keyer mit verbesserten Optionen für Matte Finesse. Coloristen können nun ihre eigenen Smart-Filter definieren, jedes beliebige Fenster in eine Bézierkurve konvertieren und vielzählige Nodes in Compound-Nodes verwandeln, um die Ansicht zu vereinfachen. Des Weiteren können Ripple-Grades über mehrere Clips gelegt werden und Gradings, die vor und nach der Gruppierung entstanden sind, in ein individualisiertes Clip-Grading überführt werden.
DaVinci Resolve 12 unterstützt jetzt zudem auch das Rendering aus der Ferne, sodass Anwender in großen Einrichtungen ihre gerenderten Jobs an Resolve-Systeme auf gemeinsam benutzten Datenbanken oder Speichermedien verteilen können.
Dank des dramatisch verbesserten Schnitts in DaVinci Resolve 12 lassen sich andere NLE-Softwares noch besser integrieren. Schnitt-Timelines können per Round-Tripping mit anderen Schnittprogrammen verbunden werden. Beispielsweise kann DaVinci Resolve 12 beim Import von XML-Dateien aus Final Cut Pro X Multicam-Clips importieren und alle ursprünglichen Kamerawinkel erhalten. Zudem wurde die Audio-Unterstützung enorm verbessert und besser an die Audio-Timeline in Final Cut Pro X angepasst. Das verbessert kollaborative Workflows und gestattet mehreren Personen einer Einrichtung die Nutzung ihrer bevorzugten Tools.
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