HD-Videos mit der Canon-Spiegelreflex drehen
Canon hat mit der EOS 5D Mark II eine digitale Spiegelreflexkamera im Programm, die neben Fotos auch hochauflösendes progressives Video im Format 1.920 x 1.080 mit 30 fps aufzeichnen kann. Ab Ende November 2008 soll die Kamera zum Preis von rund 2.500 Euro verfügbar sein.
Nikon hat es mit der D90 schon vorgemacht, Canon zieht nun mit dem Modell EOS 5D Mark II nach und bietet ebenfalls eine digitale Spiegelreflexkamera an, die neben Fotos auch hochauflösende Videos aufzeichnen kann. Zur vergangenen Photokina in Köln stellte Canon die digitale Spiegelreflexkamera EOS 5D Mark II vor und ab Ende November 2008 soll sie dann im Handel verfügbar sein.
Reizvoll ist dabei der Gedanke, durch das bei digitalen Spiegelreflexkameras übliche Single-Sensor-Design mit großer Bildwandlerdiagonale, mit filmähnlicher Schärfentiefe arbeiten zu können. Die lässt sich gestalterisch als gezielte Unschärfe einsetzen, wie man sie im Videobereich sonst eigentlich nur mit 35-mm-Vorsatzadaptern erreichen kann. Der standardmäßig vorhandene Wechselobjektivanschluss (EF-Mount) eröffnet zudem das Arbeiten mit einer breiten Palette an Brennweiten.
Mindestens einen Wermutstropfen bringt die Kamera aber mit: Die Bildrate ist auf 30 fps festgelegt. Bildraten von 24, 25 oder 50 fps sind bei der neuen EOS 5D nicht vorgesehen. In der Postproduktion werden europäische Anwender also in aller Regel nicht an einer Bildraten-Konvertierung vorbeikommen: Egal ob man fürs Kino (
Als Codec, um die Videosequenzen zu komprimieren, bietet die Kamera H.264 an. Laut bisher verfügbarer Unterlagen können damit knapp 30 Minuten aufgezeichnet werden, die maximale Dateigröße ist laut Canon auf 4 GB festgelegt. Ob andere Kompressionsstufen zur Verfügung stehen, ist aus den bisher verfügbaren Datenblättern ebenfalls nicht ersichtlich — lediglich dass es auch einen SD-Modus gibt. Als Dateiformat nennt der Hersteller »MOV (Video: H.264, Ton: Linear PCM)«. Ein Miniklinken-Audioeingang erlaubt den Anschluss eines Mikrofons.
Der CMOS-Sensor mit dem nativen Seitenverhältnis 3:2 bietet laut Hersteller eine Auflösung von 21,1 Megapixels, die Empfindlichkeit der Kamera gibt Canon mit 100 bis 6.400 ISO an, laut Hersteller kann diese Spanne elektronisch nach unten auf 50 und nach oben auf bis zu 25.600 ISO erweitert werden. Ob die komplette Spanne allerdings auch im Videomodus zur Verfügung steht, geht aus den bisher verfügbaren Unterlagen nicht hervor.
Ein 9-Punkt-Autofokusmodus, der auch während der Videoaufnahme funktionieren soll, unterstützt den Anwender mit sechs zusätzlichen AF-Hilfsfeldern beim Fokussieren, es kann aber natürlich auch manuell scharfgestellt werden.
Im Fotomodus erreicht die Kamera laut Hersteller Reihenaufnahmen mit bis zu 3,9 Bildern pro Sekunde und kann dann Bildfolgen von bis zu 310 JPEG-komprimierten Bildern auf einer UDMA-kompatiblen Karte ab 2 GB Speicherkapazität ablegen.
Für den LCD-Monitor mit 3-Zoll-Diagonale nennt Canon VGA-Auflösung mit zirka 920.000 Bildpunkten als Bildqualiität. Ein 170-Grad-Betrachtungswinkel und eine spezielle Antireflex-Beschichtung sollen gute Sicht aufs Display bieten, die natürlich besonders im Videomodus wichtig ist, weil dann der optische Sucher der Kamera kein Bild zeigt.
Den Grundpreis für die EOS 5D Mark II gibt Canon mit rund 2.500 Euro an, ein Bundle aus Body und dem Objektiv EF 24-105 mm soll etwa 3.300 Euro kosten.