IBC2004: Cinevator-Filmbelichter
Der neue Filmbelichter Cinevator des Herstellers Cinevation soll den Weg vom Digital Intermediate zum Filmnegativ oder sogar -positiv direkt und in Echtzeit bewältigen: das bringt Kostenvorteile bei der Filmkopienherstellung.
Cinevation ist ein norwegischer Hersteller aus dem Bereich Digital Film. Gemeinsam mit Kinoton, P+S Technik und weiteren Partnern hat das Unternehmen nun die »35digital«-Allianz begründet, die von den drei Unternehmen gemeinsam vermarktet werden soll. Der Hintergrund: Die drei Unternehmen haben nach eigenen Angaben eine ähnliche Vorstellung davon, wie digitale Filmproduktions-Workflows sich künftig weiter entwickeln werden und decken mit ihren Produkten jeweils Teile dieses Workflows ab, die sich ergänzen: von der Aufzeichnung über die Ausbelichtung hin zur Präsentation.
Die Topneuheit zur IBC2004 ist der Digital-Film-Printer »Cinevator« . Er ist in der Lage, in Echtzeit Filmpositive inklusive analogem und digitalem Sound sowie mit Untertiteln zu belichten. Die Entwicklung dieses mit Eureka-Mitteln geförderten Projekts begann vor gut eineinhalb Jahren. Von der norwegischen Firma Cinevation kommt dabei die LED-Technik, von P+S-Technik die Transporteinheit der Maschine. Die Entwicklung der einzelnen Module wurde nun zusammengeführt und zum Cinevator integriert, den es als Digital-Film-Printer und Filmrecorder gibt.
Cinevator kann Filmdaten in Echtzeit via SD- und HD-SDI, Firewire oder DVI empfangen. Alternativ ist es auch möglich, die Daten via Ethernet ein zu spielen, wobei die Bilddaten nach dem Upload als Filmsequenz in Echtzeit wiedergegeben werden können. Mögliche Input-Formate sind DPX, Cineon, Tiff, TGA und BMP.
Das Belichten wird dann mit einer angeschlossenen PC-Workstation vorbereitet, wobei auch Ton und Untertitel über diese Job-Workstation geladen werden können. Dann wickelt Cinevator alles weitere eigenständig und automatisch ab, wobei während der Kopierung immer wieder Kontroll-Funktionen ablaufen und etwa Helligkeit und Farbbalance geprüft werden.
Sensationell ist die vom Hersteller-Team genannte Echtzeit-Print-Geschwindigkeit des Cinevator von 24 bis 30 Frames pro Sekunde (24fps bei gleichhzeitiger Belichtung der Tonspur).
Weitere Vorteile des Cinevator: Es ist nicht mehr notwendig, ein Inter-Negativ zu erstellen, wenn man eine Kinokopie braucht. Die Kosten für die Kopierung lassen sich drastisch reduzieren. Aus Herstellersicht eignet sich das Print-Verfahren mit Cinevator besonders dann gut, wenn nur eine Filmkopie benötigt wird, oder weniger als 100 Kopien erforderlich sind. Der Schritt direkt von den Daten (oder von einem Videosignal) zum Positivfilm hat aus Anbietersicht den weiteren Vorteil, dass Tonprobleme entfallen, wie sie beim Negativfilm-Processing bisweilen auftreten können.
Ganz generell unterstützt Cinevator Negativfilm (typischerweise Eastman 5245), Intermediate Film (typischerweise Kodak Vision 5242) und Positivfilm (typischerweise Kodak Vision 2383).
Cinevator soll ab 2005 in zwei Varianten ausgeliefert werden: Cinevator One eignet sich fürs Ausbelichten auf Negativ- und Intermediate-Film (kein Ton, keine Untertitel). Der Preis für hierfür soll etwa 800.000 Euro betragen.
Die zweite Variane ist Cinevator Five: Mit dieser Maschine soll es dann auch möglich sein, Filmpositive inklusive analogem und digitalem Ton, sowie mit Untertiteln zu belichten. Der Preis für diese Variante soll etwa 1,5 Millionen Euro betragen.