Recording: 30.11.2002

Sony (Professional): e-VTR

Set aus Board, Anschlussfeld, Software und leicht geänderter Frontblende, mit der sich IMX-Recorder zu e-VTRs mit File-Transfer-Funktion aufrüsten lassen.

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Sonys neuer e-VTR ist nicht nur in der Lage, digitale IMX-Signale und andere klassische (isosynchrone) Video- und Audiosignale auszugeben, sondern er kann Video und Audio auch in Form von Datenpaketen per File-Transfer zur Verfügung stellen und entgegen nehmen. Diese Datenpakete lassen sich beispielsweise via IP-Netzwerk zwischen IMX-Recordern oder auch -Servern übertragen. Eine weitere Besonderheit des e-VTR besteht laut Sony darin, dass sich diese Geräte gegenseitig fernsteuern können, auch wenn sie an weit voneinander entfernten Orten stehen. Das wird möglich, weil die e-VTRs jeweils mit einer eigenen IP-Adresse versehen sind und deshalb auch in weit verzweigten Netzwerken gezielt individuell angesprochen werden können.

Zum e-VTR lässt sich jeder IMX-Recorder aufrüsten, dafür gibt es ein Set aus Board, Anschlussfeld, Software und einer leicht geänderten Frontblende mit einer LED für den Netzwerk-Betrieb. Über den Gigabit-Ethernet-Anschluss verarbeiten die e-VTRs MXF-Files. Dabei ist es laut Hersteller gleichgültig, welche Art von Beta-Kassette eingelegt wird: Der e-VTR gibt an der neuen Buchse immer asynchrone MXF-Files aus.

Zumindest theoretisch ist beim Arbeiten mit IMX-Bändern der Datentransfer mit zweifacher Geschwindigkeit möglich, ob das allerdings in der Realität erreicht werden kann, hängt vom Netzwerk ab, in das der e-VTR integriert wird. Realistischer ist da wohl das Szenario, dass der Recorder hin und wieder stoppen muss, wenn er Daten über die Ethernet-Schnittstelle und ein dahinter liegendes, reales Netz ausspielt oder entgegen nimmt. Damit dieses Stop and Go nicht all zu heftig wird und sich asynchroner File-Transfer mit einer Bandmaschine überhaupt realisieren lässt, ist ein Datenpuffer eingebaut. Aufgezeichnet wird laut Sony beim e-VTR im IMX-Format, wenn isosynchrone »Video«-Überspielungen stattfinden, oder es kommen direkt MXF-Daten aufs Band, wenn die Daten via Netzwerk-Schnittstelle ankommen. Dem e-VTR soll das gleich sein, er detektiert und verarbeitet die Daten nach Herstellerangaben im einen, wie im anderen Format ohne Zutun des Anwenders.

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