Kamera: 30.11.2002

Sony (DVCAM): DSR-PDX10P

Kompakter DV/DVCAM-Camcorder mit umfangreichem Zubehör.

B_1002_PDX10_TLV_1Nach der Montage von XLR-Audio-Adapter, Zusatzmikro und größerer Sonnenblende unterscheidet sich der PDX10 deutlich von seinem Consumer-BruderTRV950.

Der DSR-PDX10 ist bauähnlich zum Consumer-Camcorder DCR-TRV950 von Sony, man könnte auch sagen, er basiert auf diesem Gerät und wurde für den professionellen Einsatz etwas abgewandelt. Drei CCDs sorgen im PDX10 für die Bilder. Die Besonderheit dabei: Es handelt sich um Sensoren mit jeweils mehr als einer Million Bildpunkten, weshalb Sony den Camcorder mit dem Logo »Megapixel« schmückt.

Für Videoaufnahmen im DV-Format greift der PDX10 auf effektiv 690.000 Bildpunkte pro Chip zurück. Das ist aber immer noch mehr, als viele andere 3-CCD-Camcorder aus dem Consumer-Bereich bieten können – so arbeitet etwa der XM2 von Canon bei Bewegtbildaufnahmen mit effektiv 440.000 Bildpunkten.

Die genannten Werte beziehen sich auf das Filmen im Seitenverhältnis 4:3. Schaltet man dagegen auf 16:9 um, arbeiten die allermeisten Consumer-Camcorder mit noch weniger Bildpunkten: Es bleiben dann einfach zwei zusätzliche Streifen am oberen und unteren Rand des Chips ungenutzt. Das gilt auch für die Consumer-Variante des PDX10, aber nicht für den kleinen Profi selbst. Hier haben sich die Ingenieure etwas einfallen lassen und nutzen die normalerweise nur im Fotomodus ausgelesenen Bereiche auf dem Chip teilweise auch im 16:9-Betrieb. Das Ergebnis: die für 16:9 genutzte Sensorfläche ist beim PDX10 laut Sony um 44% größer als bei seinem Consumer-Bruder, was sich natürlich direkt in deutlich sichtbar besserer Auflösung bei 16:9-Aufnahmen niederschlägt.

Das Objektiv des PDX10 ist ein 12fach-Zoom mit abschaltbarer optischer Bildstabilisierung. Im 4:3-Videomodus bietet das Objektiv einen Zoombereich, der mit 49 bis 588 mm Fotobrennweite vergleichbar ist. Der maximale Bildwinkel beträgt 36 Grad.

Zum PDX10 gehört ein Audio-Aufsteckadapter, der auf dem vorderen Zubehörschuh befestigt und über den hinteren, intelligenten Zubehörschuh angeschlossen wird. Der Adapter bietet zwei XLR-Anschlüsse mit getrennt schaltbaren Verstärkungsstufen, Windfilter und 48-V-Phantomspeisung. Ein zusätzliches, zum Adapter passendes Mono-Mikrofon legt Sony ebenfalls bei. Das eingebaute Stereomikrofon ist unterhalb des Objektivs ins Gehäuse des Camcorders integriert.

Manuelle Tonaussteuerung ist beim PDX10 mit einem kleinen Rändelrad möglich, die Kontrolle der Audiopegel erfolgt dabei über ein in Display oder Sucher eingeblendetes Balkeninstrument.

Ein mit 8,8 cm Bilddiagonale vergleichsweise groß dimensionierter Ausklapp-Bildschirm ziert den PDX10. Das LC-Display bietet 1.120 x 220 also 246.400 Bildpunkte, das ist mehr, als bei Consumer-Camcordern bislang üblich. Weil der Schirm als Touch-Screen ausgeführt ist, lassen sich etliche Menü-Funktionen des PDX10 direkt auf dem Schirm antippen.

Für die Belichtungskontrolle hat Sony in den PDX10 eine zuschaltbare, zweistufige Zebra-Funktion eingebaut, die wahlweise die Bildbereiche mit 70 oder 100% Pegel auf den eingebauten Displays schraffiert. Auch ein Farbbalken lässt sich zuschalten.

Neben dem zwischen DV und DVCAM umschaltbaren Bandlaufwerk ist der PDX10 auch mit einem Memory-Stick-Slot bestückt. Auf die hier verwendbaren Sony-Speichermedien schreibt der Camcorder Standbilder mit bis zu 1.152 x 864 Bildpunkten oder MPEG-1-Filme mit einer Auflösung von maximal 320 x 240 Pixeln. Zudem gibt der Camcorder Bild und Ton auch als Streaming-Files über den USB-Anschluss ab (Motion-JPEG).

Der PDX10 kann zahlreiche Einstellmöglichkeiten bei den Bildparametern vorweisen: Farbsättigung und Farbton lassen sich verändern, der Arbeitspunkt der Blendenautomatik und die Kantenanhebung können eingestellt werden.

Einen ausführlichen Test des PDX10 im Vergleich mit dem XM2 von Canon finden Sie in der Info-Zone als PDF-Datei zum Download. Wenn Sie hier klicken, gelangen Sie direkt zur entsprechenden Seite.

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