Auf die Schnelle

Der AJ-LT 75 ist nicht mehr erhältlich und wurde vom AJ-LT 85 abgelöst. Von der Grundfunktionalität ähneln sich die beiden Eidtoren jedoch. Aus diesem Grund steht dieser Test, der im Jahr 1999 ausgeführt wurde, weiter zum Download bereit.

Ein vollwertiges, tragbares Schnittsystem, das professionelle Bildqualität bietet, leicht zu bedienen ist und robust konstruiert wurde: Panasonic hat diesen langgehegten Traum mit dem Laptop-Editor AJ-LT75 wahrgemacht. Allerdings ist die Erfüllung von Träumen nur selten gratis und da macht auch der AJ-LT75 keine Ausnahme: Der Nettopreis von 60.000 Mark macht klar, daß der DVCPRO-Laptop-Editor für professionelle Anwender gedacht ist. Legt man die im Profibereich üblichen Preise zugrunde, steht der Laptop-Editor beim Preis/Leistungsverhältnis aber durchaus gut da: Er ist mit zwei vollwertigen DVCPRO-Laufwerken und integrierter Schnittsteuerung ausgestattet, zwei LCD-Monitore sind im Deckel eingebaut. Er bietet alle Funktionen eines konventionellen Schnittplatzes mit den üblichen Bedienelementen.

Wer schon mal mit einer konventionellen Schnittsteuerung gearbeitet hat, kann sich hinsetzen und loslegen. Im Assemble- und Insert-Schnitt lassen sich Szenen im Hartschnitt aneinanderfügen, der Ton auf die beiden digitalen Spuren verteilen und pegeln. Versetzter Bild/Tonschnitt in einem Arbeitsgang ist ebenfalls möglich. Mit der integrierten Schnittsteuerung lassen sich bis zu 99 Schnitte speichern. Überblendungen sind nicht möglich, mit dem AJ-LT75 lassen sich nur Hartschnitte realisieren.

Der Laptop-Editor ist für die schnelle Produktion vor Ort konzipiert, wie sie im Nachrichtenbereich gefordert ist: Schnell und einfach zu einem professionellen Ergebnis zu kommen, steht absolut im Vordergrund. Der AJ-LT75 erfüllt diese Erwartungen spielend. Entscheidender Vorteil beim Vororteinsatz: Der Panasonic-Laptop-Editor wiegt gerade mal elf Kilogramm und darf als Handgepäck ins Flugzeug. Im Vergleich zu Aufwand und Transportkosten für einen konventionellen Schnittplatz ein echter ökonomischer Vorteil.

Der AJ-LT75 vereint zwei vollwertige DVCPRO-Recorder in einem Gehäuse. Das Besondere daran: Beide lassen sich entweder im Verbund oder wie zwei separate Recorder nutzen, ob manuell oder via RS-422-Schnittstelle gesteuert. Somit ist es sogar möglich, die beiden Recorder von einer externen Schnittsteuerung aus zu steuern. Beide Laufwerke bieten professionelle Anschlüsse, allerdings sowohl für Bild wie für Ton ausschließlich analog. FBAS- und YUV-Buchsen stehen für die Bildsignale zur Verfügung, für den Ton sind XLR-Ein- und Ausgänge vorhanden. Der integrierte Timecode-Leser/Generator erlaubt es, bei beiden Recordern mit Timecode zu arbeiten. Auch der vom DVCPRO-Timecode abweichende DV-Timecode ist nutzbar.

Wie mit allen DVCPRO-Recordern ist es auch mit dem Laptop-Editor möglich, DV- und DVCam-Aufnahmen wiederzugeben. Das funktionierte im Test einwandfrei. Der Anwender muß dafür lediglich im Menü das jeweilige Format einstellen, denn der Laptop-Editor erkennt nicht automatisch, welches Format wiedergegeben werden soll. Aufzeichnen kann der AJ-LT75 ausschließlich im DVCPRO-Format. Es ist aber möglich, DV- und auch DVCam-Aufnahmen mit dem Editor auf DVCPRO zu schneiden und zu überspielen.

Der Ton läßt sich bei beiden Laufwerken für jede Tonspur getrennt pegeln und dank der eingebauten Kontroll-Lautsprecher direkt abhören. Natürlich ist die Tonqualität der eingebauten Minilautsprecher nicht überragend.

Wichtig: Der Laptop-Editor hat weder Akkuschacht noch eingebautes Netzteil. Die Spannung muß stattdessen vom externen 12-Volt-Netzteil oder externen Akkus zugeführt werden. Mittels Adapter läßt sich der Laptop-Editor auch an einer Autobatterie betreiben.

Fazit: Der Laptop-Editor AJ-LT75 ist das ideale Gerät, um vor Ort schnell und effektiv zu schneiden. Kaum ein anderes System macht es dem Anwender so leicht, Video nachzubearbeiten und auf die Schnelle professionelle Ergebnisse zu erzielen.

Downloads zum Artikel:

T_IZTT_0899_RCPanAJLT75.pdf