Kathrein: Antennenbauer insolvent. DVB-T2/5G: Unabhängigkeit sichern. Mobilfunk: Drohnen bei Netzausfall. Rundfunkräte: Weiter Parteipolitik.
Unternehmen
 |
Die Kathrein Broadcast GmbH, spezialisiert auf Entwicklung und Bau von Broadcast-Antennen, ist insolvent. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist RA Michael Verken (München). Das Unternehmen war 2019 aus der Kathrein-Gruppe ausgegliedert worden, die nicht betroffen ist. |
 |
Beim DigitalTV-Bereich des Sicherheitsspezialisten gleicht der Umsatzanstieg mit Antipiraterie-Lösungen um 47% den Verlust bei Conditional Access-Systemen nicht aus. 2024 fiel der Gesamtumsatz um 11,6% auf 227,8 Mio. $. 160 Entlassungen, darunter 40 bis 45 in der Schweizer Zentrale, sind geplant. |
 |
Elon Musk ist mit dem Versuch gescheitert, die Privatisierung der gemeinnützigen Firma Open AI und deren Produkts ChatGPT zu verhindern. Ein Gericht erklärte, seine Belege reichten für den »außergewöhnlichen« Antrag nicht aus. Musk war 2015 einer der Mitgründer von OpenAI. Deren Chef Altman hatte kürzlich ein milliardenschweres Kaufangebot von Musk angelehnt. |
 |
Der Rechtsstreit mit Frankreichs Fußballliga LFP scheint beigelegt: Der Streamer zahlt zunächst 35 Mio. € an den Verband, über die zweite Hälfte der Schulden wird verhandelt. DAZN meldete im Februar 500.000 statt der 1,5 Mio. erhofften Abos. |
Broadcast
 |
Um die Unabhängigkeit des einzigen in nationaler Hand befindlichen Rundfunkverbreitungsweges zu sichern fordert die Initiative »SOS – Save Our Spectrum« die Sicherung einer gemeinwohlorientierten resilienten Infrastruktur. Die Verbreitungskosten von DVB-T2 und 5G Broadcast sollen aus dem Bundesetat statt dem Rundfunkbeitrag finanziert werden. Fernsehen dürfe nicht von Trump, Musk, Putin etc. abhängen. |
 |
Der TV-Konzern verlängerte den Vertrag mit dem Sat-Betreiber Astra über die Verbreitung von der Sat-Position 19,2 Grad Ost. Die HDTV-Kanäle sind weiterhin in Astras Bezahlpaket HD+ enthalten. Der Streamers Joyn wird in die HD+-App einbezogen. |
Netze
 |
Mobilfunkausfälle bei Katastrophen will der Konzern mit Drohnen überspielen. Ein auf der Mobilfunkmesse MWC gezeigtes Gerät soll bis zu 4.000 Nutzer auf 20 km2 mit Downstreams bis 100 Mbit/s versorgen. Die Laufzeit betrage 15 Stunden. Bei einem Test kreiste eine Drohne mit 120 km/h in 2.300 Metern Höhe über einem Versuchsgebiet. |
Kinos, Filme, Festivals, Förderungen
  |
Noch bis zum 6. Mai führt die EU-Kommission eine Online-Konsultation durch, mit deren Hilfe die EU-Fördermittel ab 2028, auch im Medienprogramm Creative Europe, abgesteckt werden sollen. Zielgruppe sind Förderungsempfänger, Wirtschaftsverbände etc. |
 |
Das französische PayTV investiert 480 Mio. € in Kino-Koproduktionen einschließlich Lowbudget-Produktionen unter 4 Mio. €. Damit erhält die Senderfamilie das Recht, Filme schon 6 statt 12 Monate nach dem Kinostart zu senden. Das Abkommen läuft vom 1.1.2025 zunächst über drei Jahre. |
Streaming
 |
Für den Versender Otto wurde ein erster Branded On Demand Channel für Hessen beim Streamer Joyn implementiert. Neben sieben Stunden Marken-Shopping mit Bestell-Option über QR-Codes sind Videosequenzen zu sehen. |
 |
Der Wandel zur »Streaming First«-Company brachte dem Streamer 5,6 Mio. Abonnenten im Q4/24. Trotz des höchsten Anstiegs der letzten zwei Jahre verlor das Direktkundensegment 286 Mio. $ (2023: -490 Mio. $). Mit 7,98 Mrd. $ Umsatz verpasste der Konzern im Vorfeld des Mergers mit Skydance Media die Prognosen knapp. |
Radio, Audio
 |
Im Zuge des schrittweisen UKW-Ausstiegs bis 2031 in Schleswig-Holstein und des Umstieges auf DAB+ schaltet der NDR sein Programm N-Joy im Raum Niebüll (UKW 91,5 MHz) am 9. April ab. |
 |
Das Schlagerradio Radio Paloma ist jetzt per DAB+ in ganz Sachsen zu hören. Seit dem 1.3. ist der Partysender Radio Bollerwagen (FFN Mediengruppe) im DAB+-Regionalmultiplex Bad Kreuznach zu empfangen. |
Märkte, Studien, Statistiken
 |
Laut den Marktdaten für 2024 setzte die Musikbranche 2,38 Mrd. € (+7,8%) um. Der Anteil digitaler Angebote wuchs u.a. durch Audio-Streaming um 12,6%. Die positive Entwicklung bei Vinyl konnte den Verfall um 7,4% bei allen physischen Produkten nicht ausgleichen. |
Recht, Tarife, Urheberrecht

|
Der SWR verhinderte die Ent-Regionalisierung seiner Radios SWR1 und SWR4: Aus dem Novellen-Entwurf des SWR-Staatsvertrages wurde eine Limitierung regionaler Auseinanderschaltungen nach Einspruch des Senders gestrichen. Dennoch muss der SWR wahrscheinlich eine oder zwei seiner acht terrestrischen Radiowellen aufgeben oder diese auf das Web beschränken. |

|
Laut der gewerkschaftsnahen Stiftung besteht der parteipolitische Einfluss in den Rundfunkräten von ARD/ZDF trotz Eingriffs des Bundesverfassungsgerichts von 2014 über Verbandsvertreter weiter, so eine Untersuchung zu 772 Räten. Vielfach mangele es an Transparenz und Austausch mit dem Publikum. |
Verbände
 |
Die Deutsche TV-Plattform ist neues Mitglied des Standard-Verbandes für digitale TV-Verbreitung. Auch der irische Broadcaster RTÉ und die Londonder Firma Service List Registry, spezialisiert um Umsetzungen mit mit DVB-I, traten bei. |
Internationales
 |
Die Landesmedienanstalten und Partner aus Italien, Frankreich und Griechenland starteten ein Twinnig-Projekt mit der Ukraine. Der dortigen Medienbehörde NCTVRb soll die Übernahme von EU-Regulierungen erleichtert werden. Die EU steuert über 18 Monate 1,5 Mio. € bei. |
Personalia
 |
Den US-Verband The Internet & Television Association hat President und CEO Michel Powell nach 15 Jahren verlassen. Zuvor war er Vorsitzender der US-Medienbehörde FCC. |
Keine Kurz-News mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren: