EVS: Mehr als Replay
EVS will weiter wachsen, besonders in den Bereichen Mediaception und Infrastruktur.

EVS konnte im vergangenen Jahr 30-jähriges Bestehen feiern und einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro erzielen. Serge Van Herck, CEO des Unternehmens, erwartet in diesem Jahr sogar bis zu 210 Millionen Euro Umsatz, und das, obwohl 2025 weder Olympische Spiele noch eine Fußball-WM oder -EM der Männer stattfinden wird.

Er erläutert weiter, dass EVS im vergangenen Jahr zudem wichtige Akquisitionen umgesetzt und etwa MOG Solutions und Tinkerlist übernommen habe.

Mit MOG Solutions und dem Standort der Firma in Porto hat EVS nun auch Zugriff auf dortiges Personal, das hoch qualifiziert sei, dessen Personalkosten aber vergleichsweise niedrig seien. Insofern werde man den dortigen Standort weiter ausbauen, so Veerle De Wit, CFO des Unternehmens. Sie betont, dass die Optimierung von Prozessen wichtig ist und dass EVS insgesamt effizienter werden möchte.
Im aktuellen Jahr will EVS die Marktführerschaft im Replay-Markt weiter ausbauen, etwa durch mehr generative KI in diesen Produkten. In den USA will der Hersteller seine Präsenz mit neuen Standorten und einem größeren Team vergrößern.
Auch neue Märkte will EVS erreichen. So habe man im vergangenen Jahr in den USA eine Bank als großen Kunden für EVS Infrastrukturprodukte gewonnen. Hier sieht EVS Wachstumspotenzial, das es zu heben gilt.

Alex Redfern, CTO des Unternehmens, glaubt, dass die Integration von generativer KI in die Produktlinie eine zentrale Rolle für EVS spielt. Dabei gehe es weniger darum, mit KI mehr zu automatisieren, sondern eher darum, KI-Tools zu liefern, die die Kreativität der Operator förderten. Generell glaubt Redfern, dass KI für den Einsatz in der Live-Produktion noch schneller werden muss.
Im Bereich Nachhaltigkeit und ESG sieht sich EVS gut positioniert. Als Unternehmen, bei dem Hardware nach wie vor eine Rolle spielt, geht es dabei unter anderem darum, den Stromverbrauch bei den Produkten zu reduzieren und die Produkte auf CPU-Level zu optimieren, denn der größte Anteil am CO2-Fußabdruck von EVS stamme letztlich von der Nutzung der EVS-Produkte durch die Kunden.


Oscar Teran, EVP Markets & Solutions bei EVS betont, dass der Markt weiter dezentrale Workflows wünsche, eine der Folgen der Pandemie, und dass man als Hersteller darauf reagieren müsse. Auch Flexibilität spiele eine große Rolle, weshalb EVS zur NAB auch e-Licensing-Möglichkeiten ankündige, sodass man etwa bei einer Produktion ohne großen Aufwand zusätzliche EVS-Kanäle buchen könne.
Serge Van Herck schloss mit dem Wunsch, EVS weiterhin voranzubringen und Wachstum zu generieren. Die Bereiche Mediaception und Media Infrastructure bieten dafür aus seiner Sicht neben dem klassischen Replay Business großes Potenzial.