SWR vergibt mehr an externe Produktionsfirmen
Der SWR verringert den Umfang seiner Eigenproduktionen und will die von ihm bewirtschafteten Flächen reduzieren.
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Der SWR erläutert: Die Geschäftsleitung des SWR hat entschieden, die bislang in Eigenproduktion hergestellten »Tatort«-Reihen des SWR und die regionale Serie »Die Fallers« sowie die Unterhaltungsformate »Sag die Wahrheit«, »Tigerenten Club« und »Schlager-Spaß mit Andy Borg« ab 2026 schrittweise an externe Produktionsfirmen zu vergeben und Studioflächen am Standort Baden-Baden zu reduzieren.
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Kai Gniffke, Intendant des SWR: »Die Mediennutzung der Menschen verändert sich rasant und mit ihr der SWR. Dabei müssen wir verantwortungsvoll mit den uns anvertrauten Mitteln umgehen und werden deshalb künftig stärker Produktionsfirmen beauftragen, statt in eigene Studiokapazitäten zu investieren. Dadurch gewinnt der SWR an Flexibilität und stärkt gleichzeitig die Produzentenlandschaft.«
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Clemens Bratzler, Programmdirektor des SWR für Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung: »Diese strukturelle Entscheidung ist keine Entscheidung gegen die Formate, die hoffentlich noch lange zur DNA des SWR gehören, auch wenn wir sie künftig im Auftrag produzieren. Der schrittweise Ausstieg aus den Eigenproduktionen, die unsere Kolleginnen und Kollegen in exzellenter Qualität und mit viel Herzblut herstellen, ist ein schmerzhafter Einschnitt. Aber wir werden damit beweglicher und schaffen Raum für Neues. Damit machen wir uns zukunftsfest – im Sinne unseres Publikums.«
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Michael Eberhard, Direktor des SWR für Technik und Produktion: »Die Kolleginnen und Kolleginnen, auf deren Arbeitsfelder sich die Veränderungen auswirken, werden innerhalb des SWR für neue Aufgaben qualifiziert oder können entsprechend ihrer bisherigen Expertise für die Produktion anderer Formate arbeiten, die wir weiterhin selbst herstellen. Perspektivisch stellen wir uns in der Produktion flexibler auf – das gesamte Leistungsprofil der Technik- und Produktionsbereiche wird auf Kernanforderungen und zukunftsorientierte Aufgaben ausgerichtet.«
Jan Büttner, Verwaltungsdirektor des SWR: »Nach dem Bezug des neuen Medienzentrums im Jahr 2023 gibt die jetzt vorgenommene Weichenstellung dem SWR neuen Spielraum, seinen Immobilienbestand perspektivisch weiter zu konsolidieren und dadurch Bewirtschaftungskosten einzusparen. Dieses Geld kommt wiederum dem Programm zugute. Gleichzeitig zahlt dies auch auf die KEF-Forderung zur Verbesserung der Flächeneffizienz ein.«
Investitionen in die Zukunft, insbesondere in die Qualität des Journalismus und in neue Technologie wie zur Anwendung Künstlicher Intelligenz, haben höchste Priorität, betont der SWR. Verbunden damit werde die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren genutzt, um den notwendigen Umbau sozialverträglich zu gestalten.
Anke Mai, Programmdirektorin des SWR für Kultur, Wissen und Junge Formate: »Der SWR wird auch in Zukunft Maßstäbe bei Information, Kultur und Unterhaltung setzen. Dies gilt auch für den Standort Baden-Baden, zu dem wir uns klar bekennen und den wir als Audiostandort stark halten. Zudem wird hier die ARD Audiothek inhaltlich verantwortet, die wir weiter stärken wollen.«
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Baden-Baden bleibe ein wichtiger Standort, betont der SWR: »Die Wellen SWR Kultur und SWR3, das junge Programm DasDing und das Radioprogramm des medienübergreifenden Nachrichtenangebots SWR Aktuell kommen beispielsweise von dort, ebenso die erfolgreiche SWR Nachmittagssendung »Kaffee oder Tee«. Das Innovationslabor SWR X Lab, das ARD Audio Lab sowie das SWR Medienzentrum sind dort angesiedelt. Auch die technische Sendeabwicklung für die linearen Fernsehprogramme des SWR, des Saarländischen Rundfunks (SR), des Hessischen Rundfunks (HR), des Bayerischen Rundfunks (BR), des Westdeutschen Rundfunks (WDR) sowie für den ARD Bildungskanal ARD alpha erfolgt inzwischen zentral in Baden-Baden.«
Defacto ist es allerdings so, dass der SWR in Baden-Baden die Studiofläche massiv reduziert und den Großteil der Studios dort aufgibt.