SD: Ab 7.1. ohne ARD und ORF. MFE: P7S1 auf Kredit. Highend-Serien: Boom vorbei? Schweiz: Adieu UKW. Grün: Europaweit.
Rundfunkstaatsvertrag
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Der von den Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossene Rundfunkstaatsvertrag ermöglicht, dass u.U. schon ein Bundesland eine von der KEF vorgeschlagene Beitragsanpassung zu Fall bringen darf. Der Staatsvertrag muss noch durch die Landesparlamente, um 2027 in Kraft zu treten. Keinen Beschluss gab es zu der von der KEF vorgeschlagenen Beitragsanhebung um 58 Cent ab Januar 2025. Laut KEF würde eine Unterschreitung der Erhöhung den gesetzlichen Auftrag der Sendeanstalten gefährden. Diese klagen daher beim Bundesverfassungsgericht.
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Unternehmen
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Die internationale Berlusconi-Holding sicherte sich einen Kredit von 3,74 Mrd. €. Zum Expansionsplan gehört u.a. die Übernahme der ProSiebenSat1-Gruppe, an der man bereits mit 29,9% beteiligt ist. |
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Der Londoner Börsengang des französischen PayTV lief nicht im Sinne des Mutterkonzerns Vivendi: Der Kurs sackte um 16% vom von 290 £ (351,06 €) auf 244,2 £ (295,61 €) bis zum Mittag ab. Hingegen legten die Konzernsparten zum IPO zu: Havas gewann 6% in Amsterdam, Hachette in Paris sogar 16%. |
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Der Satellitenbetreiber (»Astra«) reduzierte nach dem Merger mit Intelsat die geplanten Entlassungen in der Luxemburger Zentrale von 80 auf 68 in den Bereichen Staff, Engineering, IT und Verwaltung. Zum Sozialplan merken die Gewerkschaften an, das Unternehmen spare 4 Mio. €, während die Entlassungen seit 2020 den Staat 12 Mio. € kosteten. |
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Der US-Konzern bereitet die Abtrennung des Bereichs Linear-TV von Streaming und Studios vor. Dies kann, so Medien, u.a. den Verkauf von TV-Kanälen in Polen und Skandinavien vereinfachen. Gestärkt würden der Streamer Max und dessen Versorgung durch den Produktionsarm. |
Broadcast
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Ab dem 7. Januar beenden alle ARD-Sender die parallele Verbreitung in Standard- und HDTV-Auflösung via Satellit und sind nur noch in der guten HDTV-Qualität empfangbar. Nachdem ORF-Sport seit einem Jahr nur in HDTV gesendet wird, wird auch der ORF den Simulcast ebenfalls am 7. Januar beenden. Das ZDF tut das im November 2025. |
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Der Fernsehrat beschloss für 2025 einen ausgeglichenen Haushalt auf Grundlage des von der KEF für 2025 bis 2028 vorgeschlagenen Rundfunkbeitrags von 18,94 € monatlich. Intendant Norbert Himmler verwies auf Reformen wie die gemeinsame Streaming-Plattform mit der ARD, den Kampf gegen Fakenews und die neue Direktion Audience. |
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Der Zweiländersender plant für 2025 Erträge von 542,4 Mio. € und Ausgaben von 533,3 Mio. €. Der Überschuss von 9,1 Mio. € soll zur geplanten Liquidität von 20,33 Mio. € beitragen. »Nachhaltige Einsparungen« von 8 Mio. € wurden berücksichtigt, 16,9 Mio. € werden u.a. in die digitale Erneuerung investiert. Bleibt die Beitragserhöhung aus, verliert der RBB 14,5 Mio. € pa. |
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Die österreichische Senderanstalt renovierte ihr TV-Portal und startete eine App auf Basis von HbbTV für nationale und internationale Nachrichten. |
Streaming
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88% der 14- bis 29-Jährigen kennen das Content-Netzwerk von ARD und ZDF, 78% (+6%) der Zielgruppe haben Funk-Inhalte genutzt. Die Nutzung bei den 14 bis 19-Jährigen stieg um 11% auf 79%. |
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Content des ZDF-Kanals wird in der Mediathek im Tagesschnitt 18,75 Mio. Millionen Mal abgerufen – ein Plus von 33% zu 2024. Linear erreicht ZDFneo im Schnitt 5,97 Mio. Menschen täglich. Der Marktanteil stieg zu 2023 von 2,6 auf 2,8%.
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Filmproduktion, Film- & Medienförderung
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Die Zweiländerförderung unterstützt Games- und XR-Projekte mit 6,4 Mio. €, davon fließen 3,6 Mio. € in Games und 1,2 Mio. € in XR-Projekte und innovative AV-Inhalte sowie 1,6 Mio. € in Veranstaltungen, Nachwuchsinitiativen mit entsprechendem Bezug.
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Radio, Audio
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Der Hörfunkrat beschloss den Etat 2025 mit Erträgen von 275,1 Mio. € und Ausgaben von 292,7 Mio. €; die Differenz ist aus Eigenmitteln gedeckt. Ab Januar wird ein Leitfaden zur Qualitätssicherung der journalistischen Angebote wirksam. |
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Die Schweiz steigt als global zweites Land 2025/26 von UKW auf DAB+ bzw. IP um. Den Anfang macht die öffentlich-rechtliche SRG am 1. Januar. Die Privatradios schalten ihre UKW-Sender schrittweise bis Ende 2026 ab. |
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Laut Digitalradio Büro ist DAB+ in allen Bundesländern die zweithäufigste Radio-Empfangsart. In Bayern haben 44%, in Thüringen 41%, in Sachsen 40% und im Schnitt 4% Zugang zu einem geeigneten Radio. 10,7 Mio. Menschen nutzen DAB+ im täglichen Schnitt 155 Minuten. |
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Die 44 Lokalradios in NRW stellen sich den erforderlichen strukturellen Veränderungen für eine wirtschaftlich stabile Zukunft, so Tobias Schmid, Direktor der NRW-Medienanstalt, über ein aktuelles Gutachten von Goldmedia. |
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Die Medienanstalt Hessen lizenzierte das Programm Antenne Wiesbaden auf 5 Jahre ab Februar für die DAB+-Region Hessen Süd.
Den Privatradios der Region Hannover steht jetzt auch der Senderstandort Sibbesse bei Hildesheim zur Verfügung. Das Sendegebiet der Region altes Land wurde mit den Standort Rosengarten erweitert. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Einen signifikanten Abschwung der Produktion aller Fictionformate für TV und SVoD um 6% ermittelte die Infostelle des Europarats für 2023. Der langjährige Boom von Highend-Serien sei vorbei. 55% der Fictiontitel werden von europäischen ÖR-Sendern beauftragt, Privatsender sind mit 31%, globale Streamer mit 14% beteiligt. |
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Die Infostelle stellt den Bericht »Grüne Transformation im audiovisuellen Sektor« vor. Ausgehend von den Auswirkungen auf die Umwelt werden eine Fallstudie, europäische Rechtsvorschriften und Kriterien der Filmförderung vorgestellt. |
Internationales
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Weil Warner Discovery plant, TVN und andere seiner polnischen Sender zu verkaufen, plant die Regierung Polens Vorkehrungen gegen eine mögliche Übernahme durch russische Firmen zu verhindern. Das soll verhindern, dass Russland auf diesem Weg europäische politische Prozesse beeinflusst. |
Personalia
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Nachdem Nicole Agudo Berbel (Joyn/SevenOne) den Vorstandsvorsitz des Verbandes übernimmt, leitet Siegbert Meßmer (SevenOne) die AG Snart Media. Die Arbeitsgruppe Media over IP übernahm jetzt Frank Heineberg (RTL) von Niklas Brambring (Zattoo). |
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Nadine Wrobel-Sparig, Leiterin Personal und Finanzen, wird Geschäftsführerin des Weiterbildungs-Instituts der Babelsberger Filmuni. Dina Rubanovits ist jetzt Director Strategy and Business Development. |
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Der Vertrag von Direktorin Eva Flecken wurde um fünf Jahre ab März 2026 verlängert. Karin Schubert, seit 2015 in den Medienrat berufen, scheidet Ende 2024 auf eigenen Wunsch aus. Von ihr übernimmt Gabriele Wiechatzek die Stellvertretung des Vorsitzenden Martin Gorholt. |
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Thomas Egger wechselt Mitte 2025 von der Schweizer Post als Direktor Finanzen und Mitglied der Geschäftsleitung zum ÖR-Sender des Landes. Er folgt Beat Grossenbacher, der nach 10 Jahren bei der SRG in den Ruhestand geht. |
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