Zukunftskongress »Sport Marke Medien« feierte Premiere
Im Rahmen der Ispo Munich feierte der neue Sportgipfel mit über 1.400 Teilnehmenden seine Premiere.
Der neue Sportgipfel »Sport Marke Medien« präsentierte sich in München an zwei Kongresstagen. Ins Leben gerufen vom ESB Marketing Netzwerk und der ISPO Munich, verzeichnete die Veranstaltung weit über 1.400 Teilnehmende, 260 Speaker und 42 Fachforen. Es trafen sich Vertreter von Marken, Medien und Athleten, um die Fragen zur Zukunft des Sports, des Marketings und der Medien zu diskutieren. Dabei gab es durchaus auch Überschneidungen mit der Broadcastwelt.
KI und die Zukunft der Fankultur
WSC Sports entwickelt KI-gestützte Content-Lösungen für den Sportbereich, die auf einem eigenen Large Language Model basieren, das speziell für die Sportproduktion angepasst wurde. Diverse Sportsender und -streamer nutzen das Angebot von WSC Sports, etwa Sky, DAZN oder Dyn Media.
WSC bedient gezielt die Wünsche der Generation Z und bietet Produktionsmöglichkeiten für Gamification von Livesport, für Influencer-Inhalte oder neue, interaktive Story-Formate. KI ist dabei ein zentraler Baustein, um auch die Jüngsten an ein Team oder einen Sender zu binden und damit den Nährboden für eine lebenslange Verbindung zu schaffen.
Dyn Media beispielsweise nutzt die Plattform von WSC Sport, um damit per KI Highlight-Clips zu erstellen.
Dabei fließt der gesamte Content in die WSC-Plattform, die mit Hilfe von KI Clips daraus generiert, erläuterte Marcel Wontorra, COO bei Dyn Media. Frank Bohmann, CEO der Handball-Bundesliga, betont, wie wichtig diese Inhalte seien und wie sehr sie den Clubs helfen, um junge Menschen zu erreichen.
Ein weiterer Kunde von WSC Sports ist DAZN. Bastian Strobel betont, dass WSC helfe, vorhandenen Content bei DAZN bestmöglich auszuwerten und die User Journey zu erweitern. So basiert beispielweise auch die DAZN-Kollaboration mit Kicker auf der WSC-Plattform.
KI und Sportjournalismus: Menschliche Stärken stehen im Fokus
Ein Schwerpunkt des Kongresses war die Frage, wie sich die Arbeit von Sportjournalisten vom analogen bis ins digitale Zeitalter verändert.
KI wird die menschliche Berichterstattung und journalistische Arbeit laut BILD-Süd-Sportchef Jörg Althoff nicht ersetzen. »Emotionen und Neugierde können nicht von Computern ersetzt werden«, ist auch Béla Réthy, der ehem. Fußballreporter, überzeugt. Dennoch müssen Journalisten lernen, mit KI zu arbeiten, um sich die Tools zunutze zu machen – sonst würden sie von jenen ersetzt, die es können.
Eine zentrale Herausforderung für die Zukunft wird laut Amelie Stiefvatter, Sportjournalistin bei ZDF und CANAL+, darin bestehen, wie Sportler, Vereine und Verbände in sozialen Netzwerken gezielt Themen setzen und steuern können, um die öffentliche Wahrnehmung und Diskussion zu beeinflussen.
Wintersport-Vermarktung
Wintersport in der DACH-Region treibt aktuell vor allem die Rechtevermarktung um. Christian Salomon (FIS) betont die Gemeinsamkeiten und den Willen, den Sport durch eine zentralisierte Vermarktung relevant zu halten sowie die Konkurrenz zwischen den Nationen fördern zu wollen. »Die nationalen Skiverbände wollen die Rechte jedoch zumindest teilweise eigenständig vermarkten, um nach eigenem Maß die Balance zwischen Qualität und Quantität zu halten«, betonten Christian Scherer (ÖSV, Ski Austria) und Diego Züger von Swiss-Ski.
Fußballmarken erobern die Weltmärkte
Beim World Football Summit diskutierten Vertreter von Ligen und Clubs die Wichtigkeit der Markenentwicklung im internationalen Markt. Carsten Kramer (Borussia Dortmund), Peer Naubert (DFL), Peter Morgan (AC Milan) und Jaime Navarro (LaLiga) waren sich einig, dass Clubs und Ligen zusammenarbeiten müssen, um international gegenseitig die jeweiligen Marken zu stärken. Da der nationale Markt so gut wie gesättigt sei, müsse man laut Peer Naubert zwangsläufig in weitere Märkte expandieren, um das ökonomische Potenzial der Marken auszureizen. Vergessen dürfe man den nationalen Markt bei der Erschließung von neuen Märkten dennoch nicht, so Carsten Kramer. Ohne Begeisterung für den Sport und die Marke lasse sich diese nicht auf andere Märkte übertragen. Dennoch lohne es sich wirtschaftlich, vom sportlichen Erfolg durch die Markenbildung unabhängig zu machen.
Transformation im Sportsystem
Die EURO 2024 und Paris 2024 haben die positive Kraft des Sports gezeigt. Holger Blask vom DFB und Claudia Wagner von der Deutschen Sportmarketing betonten die Wirkungen, die Innovation und Transformation beschleunigen.
Das Tennis in Deutschland will der DTB durch langfristige und bis in Förderungs- sowie Verbandsstrukturen reichende Sponsoring-Partnerschaften fördern. So wolle der Verband laut DTB-Geschäftsführer Simon Papendorf durch enge Zusammenarbeit mit den Sponsoren das Tennis in Deutschland fördern. Breakdance, Padel, aber auch die Special Olympics und zahlreiche andere Sportorganisationen zeigten ihre Herausforderungen und Lösungen für Digitalisierung, Management im Ehrenamt oder Hauptamt sowie die Relevanz der eigenen Sportart auf.
Die Premiere von »Sport Marke Medien« zeigte, wie der Sport als verbindendes Element für Marken, Medien und Gesellschaft fungieren kann.