ProAV-Technik fürs Gericht
MCI stattet das Amtsgericht Rendsburg mit zukunftssicherer ProAV-Technik für die eAkte aus.
Ende 2022 erhielt MCI den Zuschlag der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) zur Erweiterung und Erneuerung der Medientechnik in den Richtersälen und Besprechungsräumen im Amtsgericht Rendsburg. Hintergrund ist die Einführung der elektronischen Aktenführung (eAkte) in allen Gerichten im nördlichsten Bundesland.
Der Auftrag umfasst die Ausstattung von fünf Gerichtssälen und einem Anwalts- bzw. Mediationszimmer. Da das historische Gebäude komplett saniert wurde, war eine hochwertige Installation erwünscht. Die Ausschreibung und die Ausführungsplanung wurden vom AV-Planungsbüro hmp, »Hartmann, Mathias und Partner« ausgearbeitet.
Um das Arbeiten mit der eAkte im Prozessablauf zu ermöglichen, wurde eine komplexe AV-Infrastruktur, basierend auf einer TCP/IP-Signalübertragung installiert. Diese setzt zur Audioübertragung sowohl auf Dante-, als auch den AVB-Standard, welche von Biamp TesiraForté X400 DSPs verwaltet wird. Zur Videoübertragung kommt das Crestron NVX System zum Einsatz, als Netzwerkkomponenten werden Switche von Extreme Networks genutzt.
Die Bilddarstellung erfolgt je Raum über einen Großbildschirm von Iiyama, der allen Prozessbeteiligten ein Erkennen der Inhalte ermöglicht. Richter, Beisitzer und Protokollierende bekommen einen stationären Rechner mit Zugriff auf die eAkte. Die Auswahl und Freigabe von Bildinhalten erfolgt durch den Richter auf einem Crestron 10“-Touchpanel. Es ermöglicht auch den Zugriff auf Funktionen der Haustechnik, wie Beleuchtung und Verdunklung. Alle Prozessbeteiligten erhalten die Möglichkeit, Bildinhalte von einem eigenen Rechner per HDMI-Anschluss über EvoLine-Tischanschlussfelder einzuspeisen.
Als weitere Bildquelle wird eine Dokumentenkamera in die Richterbank integriert. Alle Bildsignale werden direkt am Einspeisepunkt durch je einen Crestron-NVX-Signalwandler umgesetzt und im Netzwerk zu den Bildsenken übertragen. Die Plätze am Richtertisch, die der Beisitzer sowie der Staatsanwaltschaft, haben die Möglichkeit, denselben Bildinhalt auf jeweils eigenen Monitoren darzustellen.
Im großen Saal 3 wird die Raumbeschallung über aktive Beamsteering-Lautsprecher von Pan Acoustics realisiert. Der Richter-Platz ist mit einem Shure Schwanenhalsmikrofon und Audio-Technica-Fuß ausgestattet, die Plätze der Beteiligten sind mit Audio-Technica-Schwanenhalsmikrofonen als Tischeinbau versehen. Alle Mikros verfügen über einen Dante-Ausgang in Kombination mit einer Biamp TesiraForté X400 AVB/Dante Audio DSP-Matrix. Die kleineren Säle hingegen verfügen über Deckeneinbaulautsprecher in Kombination mit AVB-Deckenmikrofonen, Systemverstärker und DSP-Matrix. Alle Komponenten stammen von Biamp. Nur noch der Richterplatz verfügt über ein Schwanenhalsmikrofon.
Einigen Verhandlungsräumen ist ein Beratungszimmer zugeordnet. In diesem wird ein schallgedämmter Technikschrank zur Montage von zentralen Komponenten der Medientechnik eingebracht.
Über das Datennetz der Medientechnik werden sowohl die Steuerdaten als auch Audio- und Bilddaten übertragen. In jedem Gerichtssaal ist hierfür ein 48 Port Extreme Networks-Switch vorgesehen, auf dem alle rauminternen Signale auflaufen. Die Säle sind jeweils über eine Glasfaserstrecke mit einer Bandbreite von 10 GBit/s mit einem LWL Core-Switch im zentralen Technikraum miteinander verbunden.
Die Leistung umfasst die Werks- und Montageplanung, Pflichtenhefterstellung, die komplette Lieferung und funktionsfähige Montage, erforderliche Messungen, Programmierungen, Inbetriebnahmen, Einweisung und Dokumentationen der in den Ausschreibungsunterlagen beschriebenen Leistungen.