Riedel Networks: Von Butzbach in die Welt
In der zunehmend digital werdenden Medienwelt spielen Netzwerke und deren Absicherung, aber auch schnelle Leitungen eine wichtige Rolle. Riedel Networks beschäftigt sich genau damit. Ein Besuch bei den IT-Spezialisten in Butzbach.
Connectivity, Remote-Produktion, SRT und X-SRT
Dass die Remote-Produktion sich immer mehr durchsetzt, ist kein Geheimnis.
»In der Formel 1 tun wir das ja bereits seit sehr langer Zeit, da wissen die Beteiligten mittlerweile manchmal nicht einmal mehr, ob die Ingenieure oder Ingenieurinnen, mit denen sie sprechen, jetzt in der Fabrik in Maranello oder auf dem Gelände sitzen. Und das interessiert auch keinen mehr«, sagt Michael Martens. Aber auch in der Formel 1 gingen die Teams rückblickend betrachtet nur sukzessive über zur Remote-Produktion – »doch heute würde kein Team mehr zurückgehen«, so Martens. Und solche Umwälzungen erwartet er letztlich auch für andere Bereiche.
Insbesondere im Bereich der Übertragung über das Video Transport Protokoll SRT sieht Riedel Networks Potenzial. »Die Medienbranche hat SRT extrem gut angenommen, aber aus unserer Sicht gibt es noch Optimierungsbedarf«, so Martens.
Er holt etwas aus, um die Hintergründe für die Entwicklung des Riedel-SRT-Netzwerks zu erläutern. Das Internet, so Martens, bestehe letztlich auch aus mehr als 40.000 autonomen Systemen, die zusammen das Internet ausmachten. »Dafür funktioniert es ganz gut«, sagt Martens, »doch wenn man etwa im Media-Bereich eine zuverlässige Leistung braucht, etwa für Live-Event-Produktion oder im Enterprise-Bereich, benötigt man bessere Leistung. Hier hat sich SRT etabliert.«
Das SRT-Protokoll ermöglicht es, Inhalte nahezu in Echtzeit verschlüsselt und ohne Qualitätsverlust über große Distanzen zu übertragen. Durch den Einsatz von Fehlerkorrekturmethoden wie ARQ, FEC und redundanten Mehrfachpfaden stellt SRT sicher, dass alle Datenpakete auch bei Netzwerkausfällen zuverlässig und fehlerfrei ankommen.
Riedel Networks hat nun die Idee entwickelt, auf Basis von SRT ein Produkt anzubieten, das SRT-Übertragungen noch besser und sicherer macht. Mit Justus Rogmann hat sich das Unternehmen dafür den passenden Mitarbeiter geholt. Er bringt über 20 Jahre Erfahrung im Live-Streaming-Bereich mit und gehörte zu den maßgeblichen Gestaltern des SRT-Protokolls bei Haivision, den Erfindern von SRT.
Das Paket, das Riedel anbietet, hat den Namen X-SRT, und es umfasst diverse Bausteine, die alle aufeinander abgestimmt sind.
Justus Rogmann erläutert: »SRT-Interoperabilität herzustellen ist wichtig. Dabei ist es Segen und Fluch zugleich, dass das SRT-Protokoll Content-agnostisch ist, denn das bedeutet, dass es jedem freigestellt ist, welchen Codec er verwendet. Das kann zu Inkompatibilitäten führen oder zur Situation, dass eine SRT-Verbindung zwar funktioniert, aber dennoch nicht das ankommt, was ankommen sollte. Da braucht es dann viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und eben auch den richtigen Server, um alles kompatibel zu machen«, so Rogmann.
Diese Erfahrung ist eingeflossen in das Produkt X-SRT. Dahinter verbergen sich X-SRT-Gateways, die den privaten IP-Backbone von Riedel Networks für die direkte Weiterleitung der Signale in garantierter Qualität vom SRT-Gateway zu jedem verfügbaren Sendezentrum, CDN oder zu öffentlichen Clouds nutzen.
»Für uns bestand in der Entwicklung die größte Herausforderung darin, ein SRT-Gateway zu finden, das mit möglichst jedem SRT-En- oder Decoder harmonierte. Denn wenn Sie so einen Service anbieten, müssen Sie davon ausgehen, dass die Kunden En- und Decoder unterschiedlichster Hersteller einsetzen. Aber dafür haben wir nun eine Lösung gefunden«, so Martens.
Riedel garantiert für X-SRT zuverlässige, hochleistungsfähige Übertragungen mit minimaler Latenz und maximaler Bildqualität, unterbrechungsfreie Videoübertragungen mit SMPTE 2022-7 Seamless Protection Switching und eine geringe Latenz über den Riedel Networks Backbone.
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