Neues DFL-Redaktionssystem setzt auf KI-Sprachmodell
Die DFL setzt auf Künstliche Intelligenz (KI), um nationalen und internationalen Fans der Bundesliga und 2. Bundesliga ein umfangreiches Content-Angebot zu bieten.
Mit einem neuen, KI-gestützten Redaktionssystem verfolgt die DFL unter anderem das Ziel, die Inhalte ihrer Plattformen noch zielgruppengerechter und vielfältiger zu gestalten. Die DFL hat das Redaktionssystem selbst entwickelt, um den gestiegenen Anforderungen der Bundesliga-Website sowie der dazugehörigen App besser gerecht zu werden als mit dem früher verwendeten System.
»Wir wollten mehr Kontrolle haben,« erläutert Björn Rosenthal, Head of Product bei der DFL Digital Sports GmbH, »und zwar in vier Kernbereichen: Wir haben uns eine bessere Anbindung an die offiziellen Spieldaten aus dem System von Sportec Solutions sowie einen verbesserten Zugang zum Medienarchiv gewünscht.« Die Datenbank der DFL-Tochterfirma Sportcast ist das größte Fußball-Bewegtbild-Archiv der Welt. »Weiterhin sehen wir großes Potenzial darin, Inhalte zeitnah in mehreren Sprachen auszuspielen, und setzen hier gezielt Künstliche Intelligenz ein«, so Rosenthal weiter.
Neue Sprachen – neue Anforderungen
In einer globalisierten Welt, in der sich die DFL an Bundesliga-Interessierte in verschiedenen Kulturkreisen und Sprachräumen wendet, ist es unerlässlich, den Content lokalisiert bereitzustellen.
Dies stärke die Fanbindung und erweitere die internationalen Reichweiten des deutschen Profifußballs, so Rosenthal. Hierzu erläutert er: »Derzeit haben wir eine deutsche und eine englische Redaktion. Um auch in weiteren Märkten unsere Präsenz auszubauen, werden wir unsere Inhalte auch in deren Landessprachen bereitstellen – etwa in brasilianischem Portugiesisch, in Spanisch und Japanisch.«
Für jede dieser Sprachen eine komplette eigene Redaktion aufzubauen, wäre mit einem hohen Aufwand verbunden. Andererseits sind Übersetzungen vorhandener deutscher Artikel meist nicht zielführend, weil die Texte auch in Bezug auf die inhaltliche Schwerpunktsetzung an das Zielland angepasst werden müssen. So interessieren sich beispielsweise Fans in Japan naturgemäß besonders für japanische Spieler in der Bundesliga und 2. Bundesliga. Themen, die besonders das deutsche Publikum interessieren, können im Ausland mitunter in den Hintergrund treten.
KI-Sprachmodell übernimmt Großteil der Arbeit
»Uns ist klar geworden, dass es vom Ergebnis her besser ist, ein KI-gestütztes Sprachmodell anzuwenden, anstatt lediglich zu übersetzen. So weisen wir eine generative KI an, einen Artikel auf der Basis des bestehenden deutschen Textes nach bestimmten Kriterien für das Zielland und in der Zielsprache neu zu schreiben«, erläutert Rosenthal.
Als Teil der Anweisungen können der KI-Lösung auch spezifische Datenpunkte vorgegeben werden, die im deutschen Ursprungstext nicht im Vordergrund stehen. Dies können beispielsweise Performance-Daten eines bestimmten Spielers sein, auf deren Basis dieser Spieler in der lokalisierten Version besonders hervorgehoben wird.
»So weisen wir eine generative KI an, einen Artikel auf der Basis des bestehenden deutschen Textes nach bestimmten Kriterien für das Zielland und in der Zielsprache neu zu schreiben,« sagt Björn Rosenthal, Head of Product bei der DFL Digital Sports GmbH.
Diese Adaptierung für eine spezifische Zielgruppe wird allerdings nicht ungeprüft in die Welt geschickt: »Unser Schlussredakteur kontrolliert den Output der generativen KI, optimiert, ergänzt und veredelt den Content, so Rosenthal. »Auf diese Weise können wir mit begrenztem Aufwand unsere internationale Reichweite sehr effektiv vergrößern.«
Derartige technologische Innovationen unter Einbeziehung vom KI setzt die DFL in Zusammenarbeit mit Amazon Web Services (AWS) um. Sie tragen dazu bei, die Bedürfnisse der Followerinnen und Follower auf den Bundesliga-Digitalkanälen zu erfüllen. Auch in Zukunft will die DFL Digital Sports die KI-basierten Lösungen weiter verfeinern, um neue Märkte zu erschließen.