Branche, MAM, Newsroom: 02.01.2024

Von Qbics zur Fonn Group Germany

Michael Schüller über die Eingliederung von Qbics Media in die norwegische Fonn Group — und über weitere Pläne von Fonn und deren innovative Newsroom-Lösungen.

Fonn CEO Haavard Myklebust.

Michael Schüller ist natürlich kein Unbekannter in der Branche und bereits seit vielen Jahren im Herstellerumfeld von Newsroom-Systemen tätig. In seiner neuen Rolle als Managing Director der Fonn Group Germany führt er fort, was er mit der 2021 gegründeten Qbics Media begonnen hatte. »Bei der Gründung von Qbics waren wir davon ausgegangen, dass wir unterschiedlichste Services anbieten würden, stellten aber irgendwann fest, dass wir uns letztlich nahezu ausschließlich mit dem Vertrieb der Produkte der Fonn Group beschäftigten. Angesichts dieser Dominanz lag es also nahe, enger mit der Fonn Group zusammenzuarbeiten«, so Schüller, »und so entstand irgendwann bei Fonn die Idee, Qbics zu übernehmen, was innerhalb von zwei Monaten auch geschah und im Sommer 2023 vollzogen wurde.« 

Das gelang auch deshalb so zügig, weil die Fonn Group und ihr CEO Haavard Myklebust das strategische Ziel verfolgen, die Präsenz der Fonn Group in DACH zu stärken, denn diese Region halte man für sehr wichtig, so Myklebust. 


Michael Schüller über die Fonn Group Germany.

Auch für Michael Schüller war es der nächste logische Schritt, Qbics in die Fonn Group Germany zu überführen. »Wir können unter dem Dach der Fonn Group unsere Pläne besser umsetzen und zudem wachsen«, sagt Schüller. Qbics habe sich als Startup in einer nachgelagerten Position zum Hersteller befunden. »Viele größere Kunden oder auch Systemintegratoren möchten aber direkt mit dem Hersteller sprechen — und das können wir als Fonn Group Germany nun auch wieder tun«, betont Schüller.  

Hintergrund

Michael Schüller hatte nach seinem Ausstieg bei CGI Anfang 2021 die Qbics Media GmbH gegründet, um Software und Lösungen für die Gestaltung redaktioneller Workflows anzubieten. Zentrale Produkte im Angebot von Qbics Media stammten von der Fonn Group aus Norwegen.

Qbics Media gehört nun zur Fonn Group.

Im Fokus standen insbesondere Mimir und Dina von Fonn. Diese Produkte kamen mit ihrem modernen Bedienkonzept bei vielen Kunden sehr gut an. Qbics Media konnte im deutschsprachigen Markt beispielsweise Bild TV und DPA dafür gewinnen. 

Mit der Eingliederung in die Fonn Group geht Qbics Media nun den nächsten Entwicklungsschritt. 

Mehr über die Fonn Group

Die Fonn Group ist ein norwegisches Unternehmen, das zu Riba & Søn gehört, einer Investmentfirma in Privatbesitz. Zum Portfolio von Fonn gehören ausschließlich Medienunternehmen. Davon stehen das Asset Management Mimir, das Redaktionssystem Dina und der Professional Service Bereich Kunusta für die Fonn Group Germany im Fokus. 

Die Unternehmen der Fonn Group.

Mimir Media Tech AS beschäftigt sich ausschließlich mit der Entwicklung cloud-basierter Videoproduktions- und -kollaborations-Tools. Mancher mag sich noch an den ursprünglichen Firmennamen Mjoll erinnern, »aber das führte bei vielen Kunden nur zur Verwirrung, deshalb heißt die Firma, die das Asset Management System Mimir und die dazugehörigen Tools entwickelt, nun ebenfalls Mimir. 

Kunden schätzen das cloud-basierte MAM-System Mimir wegen seiner Skalierbarkeit und seiner Flexibilität. 

Dina Media Tech AS entwickelt das storyzentrierte »Digital First«-Newsroom-System Dina, das einen modernen Ansatz für die Nachrichtenproduktion verfolgt und auch den Bereich Social Media abbildet.

Kunnusta.io ist der Unternehmensarm, der sich um die Professional Services kümmert, also um Deployment, Consulting und weitere administrative Tätigkeiten. 

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Michael Schüller, Managing Director Fonn Group Germany.

»Dank dieser Einteilungen können sich Mimir und Dina ausschließlich auf die Entwicklung neuer Tools konzentrieren, während  Kunnusta sich um die Abwicklung und um administrative Aufgaben kümmert«, erläutert Michael Schüller. Insgesamt sind bei Mimir, Dina und Kunnusta rund 50 Personen beschäftigt, bei der Fonn Group Germany sind es derzeit vier. »Wir haben also eine überschaubare Größe, aber gerade deshalb herrscht bei uns auch eine gewisse Startup-Mentalität«, fasst Schüller zusammen. 

Das Systemhaus Mediability AS und der Visualisierungsspezialist Everviz sind ebenfalls Teil der Fonn Group. Mit Everviz können die Anwender Diagramme, Karten, Tabellen und Layouts visualisieren, über eine einzige Benutzeroberfläche erstellen und auf mehreren Plattformen veröffentlichen. 

Dina arbeitet wie Mimir cloud-basiert.
Moderner Ansatz

In einer digitalen Welt gibt es auch immer mehr Content, der verwaltet werden muss. Das betrifft nicht nur Medienunternehmen, sondern letztlich jedes Unternehmen, das neben seinem Kerngeschäft eben auch digitale Inhalte produziert. Casting-Firmen, Automobilunternehmen, Kommunen, Corporate-Unternehmen und unzählige mehr: Sie alle produzieren Content, der verwaltet werden muss. Genau hier setzt Mimir an und bietet moderne Möglichkeiten, um diese Inhalte zu verwalten und dafür zu sorgen, dass sie sich leichter administrieren und verwerten lassen. 

Dina verfolgt einen storyzentrierten Digital-First-Ansatz.

Dina wiederum kümmert sich um die redaktionellen Aspekte der Verwaltung von Content und bietet mit seinem cloud-basierten Ansatz viele Vorteile für TV-Sender. »Wir sehen mittlerweile aber auch viele andere Anwendungen jenseits der Nachrichtenproduktion, etwa in Fotoarchiven, im Sport und Vereinswesen oder bei Werbeclips, die lokalisiert und transkribiert werden, um nur einige Beispiele zu nennen«, so Schüller.

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Interessante Kunden

Mit Dyn Media gelang es der Fonn Group Germany, einen sehr interessanten Kunden zu gewinnen. Der Sportsender konzentriert sich auf Handball, Volleyball, Hockey, Basketball und Tischtennis und arbeitet mit Dina und Mimir. Das Unternehmen wickelt damit die gesamte Produktion ab, sowohl die redaktionelle Seite und die Sendeplanung als auch die Content Aggregation. Seit dem Sendestart im August 2023 hat Dyn bereits rund 1.000 Spiele produziert. »Das ist für uns natürlich ein toller Kunde«, urteilt Michael Schüller.

Auch WH Media setzt auf die Produkte von Fonn, um damit das Wiener Stadtfernsehen zu realisieren, um einen weiteren Referenzkunden zu nennen.

@Nonkonform.
Michael Schüller strebt für die Fonn Group Germany weiteres Wachstum an.

»Mimir befindet sich derzeit in einem positiven Momentum, weil das System cloud-basiert arbeitet und weil man es quasi sofort nutzen kann, ohne zuvor eine große Server-Farm zu installieren. Diese Flexibilität und Skalierbarkeit schätzen viele Kunden. Wir haben Firmen, die nutzen nur 10 Lizenzen, aber auch welche, die 500 nutzen« erläutert Michael Schüller. 

Der Sportsender Dyn hat sich für Mimir und Dina entschieden.

Beim Redaktionssystem Dina arbeitet die Fonn Group derzeit daran, auch verstärkt größere Kunden für das Produkt zu begeistern. »Seit Januar haben wir einen neuen Chef-Entwickler, und ich bin mir sicher, dass er Dina zu einem Global Player im Broadcast-Bereich machen wird«, prognostiziert Schüller. Aus seiner Sicht macht der digitale Ansatz von Dina das Produkt aus. Er resümiert: »Dina ist keine lineare Newsroom-Lösung, die zusätzlich auch ein bisschen Social kann, sondern kommt originär aus der digitalen Welt und kann auch das lineare Thema bedienen. Und das macht einen großen Unterschied.«