RBB: »… reden wir über die Existenz«. MDR: Reden über Shows. AGF zählt: Bewegtbild statt TV. 125 Jahre: Schwarze Platte. 3D-Telefonie: ab 2026?
Schwarz hören unbedingt erlaubt
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Audioaufzeichnungen gibt es seit 1857. Emil Berliner stellte 1897 erste Schellack-Scheiben her. Am 6. Dezember 1898 – vor 125 Jahren – begann er eine Produktion in Hannover; 1904 entstanden täglich 25.000 Tonträger. Mit Vinyl als Träger kam ab 1958 eine Innovation. 1982 wurde, ebenfalls in Hannover, die erste digitale CD Audio geprägt. Obwohl Datenträger am Musikmarkt seither stark verloren haben, trägt Vinyl 6% zum Branchenumsatz bei. |
Unternehmen
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2024 stehen den öffentlich-rechtlichen Programmen für Österreich 1.083,3 Mio. € zur Verfügung. 721,9 Mio. € stammen aus dem ORF-Beitrag, aus Werbung sind 197,9 (2023: 217,8) Mio. € geplant. Weitere Erlöse sind mit 161,8 Mio. € vorgesehen. |
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Den angeschlagenen skandinavischen Streamer soll ein Finanzpaket retten: Für umgerechnet 350 Mio. € werden neue Anteile ausgegeben, 175 Mio. € werden abgeschrieben und Kredite für 1,29 Mrd. € neu verhandelt. Rund jeder Dritte Beschäftigte wird entlassen. Die Aktie fiel nach Bekanntgabe um über 70%. |
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Der alternative Investor Stonepeak erwarb für 730 Mio. € 49% von Cellnex Nordics mit 4.600 bestehenden und 2.400 möglichen Mobilfunk-Standorten in Dänemark und Schweden. |
Broadcast
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Der neue Intendant Ralf Ludwig vor einer Kommission des Landtags Sachsen-Anhalt: »Wir werden Unterhaltung nicht mehr auf diesem Niveau machen können, wie wir es bisher gemacht haben.« Er stellte u.a. die Verlängerung mit Florian Silbereisen nach 2025 und den Standort Halle infrage. Beim Abbau von Jobs (2.000 Feste, 1.600 Freie) wolle man sozialverträglich vorgehen. Zu sparen sind 40 Mio. € pa. |
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Die von privaten und ÖR-Sendern betriebene AGF Videoforschung schaltet zum Jahreswechsel von »TV« auf »Bewegtbild« um. Der »hybride Messansatz« für die Ermittlung der Nutzungsdaten beendet die bisher getrennte Erfassung. |
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Die dänische Firma Simpli.TV unterstützt den Kabelnetzer bei der Bereitstellung von Metadaten für das gerade gestartete neue hybride TV/Streaming-Kombiangebot. Das Produkt kommt mit Nagras OpenTV und dem 3SS‘ 3Ready Framework sowie Anwendungen von Harmonic, Broadpeak und Sagemcom (Settopoxen mit DVB-C, Gigabit Lan und WiFi 6) zum Einsatz. |
Produktion
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ARD-Sender und Degeto vergaben 2022 Produktionen für 893,6 (2021: 851,2) Mio. €. Davon gingen 668,1 Mio. € (74,8%) an unabhängige Unternehmen. Gegenüber 2021 stieg das Volumen für die Genres Politik/Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft sowie Fernsehfilm/Serie, so der Produzentenbericht. |
Streaming
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Der internationale Stream des rechtslastigen US-Senders funktioniert in Deutschland nicht: Die Analysten von Sensor Tower schätzen drei Jahre nach dem Start für den »Spiegel« die monatliche Nutzerzahl auf nur 5.000. Die App sei nur 231.000mal heruntergeladen worden. Fox entgegnete, die Zahl gestreamter Minuten sei im Oktober um 48% gestiegen – ohne nachvollziehbare Zahlen zu nennen. |
Filme, Kinos, Festivals
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Der Europäische Filmpreis hat die Preisträger der acht Excellence Awards 2023 bekannt gegeben. Für die beste Bildgestaltung wird Rasmus Videbaek (»The Promised Land«) ausgezeichnet. Preisträger für Visual Effects sind Félix Bergés und Laura Pedro für »Society of the Snow«. Die Preisgala ist am 9.12 in Berlin. |
Radio, Audio
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Plattformbetreiber Divicon Media erweiterte den Versorgungsbereich der thüringischen Privatradios über DAB+: Nach Weimar und Erfurt (Start: 10/2021) wurde der dritten Senderstandort Jena-Oßmaritz mit 5 kW im Block 12B aufgeschaltet. |
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Unter finanziellem und politischem Druck legt die ARD ab April 2024 die Inforadios ab 20 Uhr zusammen; produzieren wird »größtenteils« der NDR sowie RBB und BR. Das Ausklinken für eigene Aktualitäten sei den Anstalten erlaubt. U.a. sollen auch die Popwellen kooperieren und drei Abendstunden vom SWR übernehmen. Hörspiele als »Markenkern« der ARD werden in der Mediathek gestärkt. |
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Der WDR testet die Zuführung für ihre zweite DAB+-Senderkette via Astra 23,5 Grad Ost. WDR2-Regional für Ruhrgebiet, Rheinland, Aachen, Bergisches Land und Münsterland werden an einem noch unbekannten Termin auf den neuen Block 9A verschoben, im Block 11D werden dadurch höhere Datenraten möglich. Im neuen Mux kommen auch WDR4 für das Ruhrgebiet, Aachen und Münster zur Köln-Variante hinzu. |
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Für sein DAB+-Sendenetz im Block 7B meldete der HR acht neue Standorte bei der Bundesnetzagentur an. Genannt werden u.a. Heidelstein (Rhön), Bad Hersfeld und Korbach. |
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Auch der NDR setzt 2024 den DAB+-Netzausbau fort. Geplant sind sechs Standorte in Niedersachsen und je 2 Anlagen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. |
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Die Berliner Formatwelle und ihre Neben- und Musikkanäle sind jetzt über den Astra-Satelliten als Visual Radio hör- und sichtbar. Der Empfang erfolgt auf Smart TV mit HbbTV-Ausstattung. |
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Trotz laufender »Popularbeschwerde« will der öffentlich-rechtliche Sender Österreichs nicht bei DAB+ einsteigen. Die ORF-Radios hätten einen Marktanteil von knapp 65%. Man werde informieren, wenn man die ablehnende Meinung geändert habe, erklärte Generaldirektor Roland Weißmann. |
Netze, Frequenzen
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Die Sendeanlage in Hamburg-Moorfleet bekommt einen neuen Gittermast von 303 Metern Höhe in rund 70 Metern Entfernung vom bisherigen 304 Meter hohen Mast. Die Abspannung erfolgt wieder in vier Höhen nach drei Seiten. Weil die Ermittlung der Laständerungen bei Umbauten nicht mehr möglich ist, wird der Neubau erforderlich. |
Märkte, Studien, Statistiken
Forschung und Entwicklung
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»In zwei bis drei Jahren« könnte Hologramm-Telefonie marktreif sein, sagte O2-Technikchef Mallik Rao; man teste 5G-Telefonie in Verbindung mit VR-Brillen. Telekom, Vodafone, O2, Orange und das japanische StartUp Matsuko arbeiten an einem Standard für übergreifende Anwendungen. |
Schlesinger-Skandal – Die Folgen
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»Wenn das wieder schief geht, reden wir über die Existenz des Senders«, drohte Jan Redmann (CDU) dem RBB im Hauptausschuss des brandenburgischen Landtags während der Debatte zur Novelle des RBB-Staatsvertrags. Intendantin Demmer wies erneut die von der Politik geforderten regionalen Sendungen und neuen (gerade eingesparten) Führungsposten als Eingriff in die Unabhängigkeit der Anstalt zurück. |
Recht
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78% der Mitglieder, die sich an einer Abstimmung der Schauspieler-Gewerkschaft SAG-AFTRA beteiligten, stimmten der erstreikten Vereinbarung zu. Sie gilt drei Jahre, umfasst rund 1 Mrd. $ finanzielle Leistungen und den Schutz vor dem Einsatz von KI. |
Personalia
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Nach Executive Producerin Daisy Rosemeyer-Elbers (Ende November) verlässt Natalie Zizler, die in 25 Jahren von der Praktikantin zur Unterhaltungschefin aufstieg, den TV-Konzern zum Jahresende. Auch Senderchef Daniel Rosemann geht dann. Ihm folgen Hannes Hiller (ProSieben) und Marc Rasmus (Sat.1). |
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Den Aufsichtsrat der Telco leitet seit dem 1. Dezember Ex-Bahnchef Rüdiger Grube. Vorgänger Frank Rövekamp schied nach acht Jahren aus. |
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