Pro7Sat1: Sitzverteilung. RBB: Intendantin-Wahl unter Kritik. DAB+: Für und gegen Lokalradios und NKLs. UKW: Klassikradio bald ohne.
Unternehmen
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Erik Huggers scheidet nach neun Jahren zur Hauptversammlung am 30.6.2023 aus dem P7S1-Aufsichtsrat aus. Der Konzern will nun entsprechend gesetzlicher Vorgaben die gerichtliche Bestellung von Klara Brachtlova als Nachfolgerin veranlassen. Ihre tschechische FFP-Gruppe hält 11,6% am Aktienkapital und verfügt über weitere 3,43%. |
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Im 20. Jahr trägt die Produktionsfirma Janus TV der gewandelten Situation Rechnung: Die Gründer Franz Solfrank und Andreas Richter und Co-Geschäftsführer Florian Falkenstein leiten nun Janus Productions. Die einstige Kirch-Ausgründung in Ismaning produziert jährlich 30.000 Programm-Minuten. |
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Mit einer strategischen Partnerschaft mit der Hongkong-Telco PCCW zielt Frankreichs PayTV Canal+ auf internationale Märkte durch den Ausbau des PCCW-Streamers Viu zum OTT-Dienst für Asien, den Nahen Osten und Südafrika. Canal+ steigt für 300 Mio. $ für 26,1%, erweiterbar auf 51%, bei Viu ein. |
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Beim Vermarkter der Teutocast-Radiogruppe ist Chief Sales Officer Michael Samak nun auch Gesellschafter neben Teutocast-CEO Erwin Linnenbach, Investor Jozsef Bugovics, Geschäftsführer Andreas Schilling und Florian Ruckert. |
Streaming
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Der deutsche Programmanbieter platzierte seine drei Fast-Kanäle Filmgold, Starke Frauen und WOF Freesports jetzt auf der werbefinanzierten Plattform Freevee. Gemeinsam mit Amazon betreibt man bereits einen Pay-Kanal. |
Radio, Audio
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Im Auto bleibt lineares Radio unverzichtbar, so der »Dashboard Dialogue 2023« der Lobbyorganisation World DAB mit Edison. Die 86% DAB/DAB+-Nutzer bevorzugten Nachrichten, Verkehrsinfos und Wetterberichte sowie zielgruppenaffine Musik. 87% der potenziellen Autokäufer sehen im Radio eine zuverlässige Informationsquelle. |
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Der kommerzielle Spartensender Klassik Radio will innerhalb von zwei bis drei Jahren ganz aus der UKW-Verbreitung in Deutschland aussteigen, um Distributionskosten zu sparen. Geschäftsführer Ulrich Kubak habe auf der Hauptversammlung mitgeteilt, dass im September die UKW-Frequenzen in Salzburg und Tirol aufgegeben werden. Die nationale DAB+-Station hatte zuvor einzelne UKW-Standorte abgeschaltet. |
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Die Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz wertet den bis 2026 laufenden lokalen DAB+-Versuch mit Open Source-Software im Raum Bad Kreuznach positiv. Dem Betreiber Christian Milling wurde zugleich ein zweiter Sendestandort bei Rüdesheim für einen Gleichwellenbetrieb zugewiesen. Dieser könne noch 2023 in Betrieb gehen, sofern die Koordination klappt. |
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Das Projekt für lokale DAB+-Verbreitung mit Lowcost-Technik steht mit dem offiziellen Versuchsende am 30. Juni vor dem Aus. Die Initiatorin Dana Diezemann macht in einem Interview vor allem das Desinteresse der Landesmedienanstalt dafür verantwortlich. Diese hatte einen DAB+-Platz, den sich drei nichtkommerzielle Radios teilen mussten, ab 2019 an ein Kommerzradio vergeben. |
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DPD ist aus dem Sponsoring des DAB+-Senders Driver’s Radio ausgestiegen. Ein erwarteter »schneller Reichweitenaufbau sowie eine signifikante Umsatzsteigerung im Produktverkauf« seien »nicht in ausreichendem Maße erreicht« worden, wird der Logistiker zitiert. |
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Die Front der DAB+-Gegner in Spanien weicht auf: Laut Berichten will das öffentlich-rechtliche RTVE seine Inhalte nun »in allen Umgebungen« verbreiten. Die jahrelange Verzögerung der Einführung von DAB+ (»iberische Ausnahme«) durch Spanien und Portugal müsse beendet werden, so ein Sendervertreter vor Fachleuten. |
Netze
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Die niederländische Telco KPN erweitert ihre Glasfaser-Versorgung auf 4 Mio. Haushalte durch die Übernahme des Fiber-Geschäfts von Primevest Capital Partners, die in Wohnimmobilien, Parkhäuser und Kommunikationsinfrastrukturen investieren.
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Werbung, Vermarktung
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Die RTL-Werbetechniker und der internationale Werbevermarkter mit Filiale in Hamburg The Trade Desk wollen eine europaweite Infrastruktur für den Werbezeiten-Verkauf im linearen TV aufbauen. Derzeit werden adressierbare TV-Spots und programmbegleitende L-Form-Werbung in vier Ländern sowie per Streaming angeboten und 30 Mio. Haushalte erreicht. |
Märkte, Statistiken, Studien
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Der neue, 64-seitige Bericht Schlüsseltrends 2022/2023 gibt nun auch in deutscher Sprache einen Überblick über die neuesten Trends im europäischen Kino, Rundfunk und Streaming. |
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Laut den schwedischen Analysten würden Streaming-Abonnenten in den Nordics monatlich ein bis 3 € mehr für lokale Inhalte zahlen. Kunden globaler Streamer kritisieren zu wenige lokale Titel. |
Medien- und Urheberrecht
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Eine neue Auflage des Leitfadens »Werbekennzeichnung bei Online-Medien« berücksichtigt aktuelle Erfahrungen aus der Aufsichtspraxis der Landesmedienanstalten. |
Schlesinger-Skandal – Aufarbeitung
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Erst im 4. Wahlgang bekam Ulrike Demmer die erforderlichen 16 Stimmen von 24 anwesenden der 30 Rundfunkräte. Sie ist nach eigenen Angaben parteilos, gilt aber — nach ihrem Job als stellvertretende Sprecherin der letzten Bundesregierung Merkel mit SPD-Ticket — als Wunschkandidatin der Regierungen Berlins und Brandenburgs. Sie folgt spätestens Mitte September der Interimsintendantin Katrin Vernau. Die Mitbewerberin Baumann zog nach zwei Wahlgängen chancenlos zurück. |
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Scharfe Kritik am Wahlverfahren übten die Belegschaftsvertreter im Verwaltungsrat. »Es ging nicht um die Qualifikation, sondern nur ums Gehalt«, klagte die Personalratsvorsitzende Sabine Jauer im RBB-Medienmagazin. Der VR-Vorsitzende hätte unter Missachtung des Vieraugenprinzips einen nicht beschlossenen Diskussionsstand zur Höhe der AT-Gehälter als Bedingung mit den Kandidaten verhandelt. Dadurch sei der Ex-RBB-Mann und Wunschkandidat der Mitarbeitenden, RB-Programmdirektor Weyrauch, aus dem Rennen geworfen worden. |
Personalia
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Ingrid Libercier folgt Emelie de Jong (wechselt zu France Culture) bis zum 31.12.2025 im Vorstand und als Programmdirektorin von Arte. Renée Kaplan leitet die Hauptabteilung Information ab dem 1. September. Vorgänger Marco Nassivera ging in den Ruhestand. Das beschloss die Mitgliederversammlung von Arte. |
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Die Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz wählt Marc-Jan Eumann in eine zweite sechsjährige Amtszeit als Direktor ab April 2024. Der Sozialdemokrat war zuvor Medienstaatssekretär in NRW. |
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