RBB: Kandidatinnen-Trio. VTFF: Wieder gewählt. DAB+: Bald in Niedersachsen. UKW: D-Radio schaltet ab. Kino: Zufriedenheit.
Unternehmen
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Liberty und Warner Discovery wollen ihre auch in Deutschland vertretene internationale Produktionstochter ganz oder teilweise verkaufen. Laut Reuters ist die 2003 gegründete Firma, 2014 von den Konzernen übernommen, 1,16 Mrd. € Wert. Sie produziert rund 4.000 Stunden p.a. und setzte 2021 gut 1 Mrd. € um. |
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Die tschechische PPF-Gruppe erhöhte ihre direkte und indirekte Beteiligung am deutschen TV-Konzern P7S1 auf 15,04%; davon sind 11,6% stimmberechtigt. |
Streaming
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Der Streaming-Dienst Netflix macht ernst mit der Kostenpflicht für Zweitnutzer. Kunden werden aufgefordert, den Haupthaushalt für das Vertragskonto zu definieren. Neue Bedingungen enthalten nur einen Haushalt pro Account und Gebühren für Zusatzmitglieder. Zweitwohnsitze sind möglich. Unklar ist, wann die Registrierungsphase endet. |
Virtuelle Realität
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Mit erheblicher Verspätung nach den Wettbewerbern kündigt Apple seine erste Datenbrille an. Vision Pro blendet Virtuelles in den Kamerablick aufs Reale ein. Die Displays werden mit 23 Mio. Pixeln angegeben, also mehr als 4K-Auflösung. Bei Annäherung anderer Menschen bringen Kameras die Augen des Trägers auf die Vorderseite des Displays, so dass Transparenz der Gläser vorgegaukelt wird. Ab Anfang 2024 wird für 3.500 US-Dollar unter anderem mit Disney+ gebundelt. |
Filme, Kino, Festivals
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Die Marktforschung der Filmförderungsanstalt (FFA) legt ihre Untersuchung Top-40-Filmtitel 2022 vor. 89% befanden den gesehenen Film für gut oder sehr gut. Enthalten sind unter anderem demografische Daten zu den Besuchern, zu Besuchstag und -zeit, dem Ticketerwerb usw. |
Förderung, Finanzierung
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Für den europäischen Kooperationsmarkt für Animationsserien Cartoon Forum wurden 78 Projekte aus 16 Ländern aus 120 Anfragen ausgewählt. Frankreich dominiert wieder mit 33 Projekten. Mit Abstand folgen Osteuropa und Irland mit je 8 und Belgien, Deutschland und Skandinavien mit je 6 Präsentationen vom 18. bis 21.9. in Toulouse. Je Sendeminute werden 13.982 € kalkuliert. Häufigste Zielgruppe sind Kinder (58%), das Vorschulalter (22%) und Erwachsene (14%). |
Radio, Audio
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Der erste nationale DAB+-Multiplex bekommt nächste Woche eine neue Sendeanlage für Zwickau. Bis Jahresende wird der Multiplex mit vier Programmen von Deutschlandradio und neun Privatradios um vier auf 165 Standorte ausgebaut. Netzbetreiber Media Broadcast versorgt dann 91% der Bevölkerung auf 97% der Fläche. |
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Am 1. Juni 2023 wurden sechs neue Sendeanlagen für den 2. nationalen DAB+-Mux aufgeschaltet. Am 17. Juli gehen die 16 Privatradios in drei weiteren Regionen auf Sendung. Media Broadcast ist Partner in der Plattform, die dann 82 Senderstandorte einsetzt. |
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Deutschlandradio schaltet am 30. Juni 2023 drei UKW-Kleinleistungssender für Deutschlandfunk in Thüringen und sieben für Deutschlandfunk Kultur in drei Bundesländern ab. Ein dauerhafter Parallelbetrieb von UKW und DAB+ sei wirtschaftlich, technologisch und ökologisch nicht vertretbar, so Intendant Stefan Raue. |
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Berliner und Brandenburger nichtkommerzielle Radios senden jetzt auf DAB+ und haben 18 Monate Zeit, UKW aufzugeben. Die MABB finanziert bis dahin die Verbreitung. Berlins Offener Kanal Alex und NKLs der Hauptstadt senden jetzt im DAB+-Multiplex 7D des RBB. Weitere NKLs teilen sich einen Platz des berlin-brandenburgischen DAB+-Kanals 12D. Durch DAB+ können alle NKLs terrestrisch senden. |
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Am 13. Juli 2023 wird das digitale Radio-Funkloch in Niedersachsen gefüllt: An der Nordseeküste, im Alten Land, der Lüneburger Heide, dem Emsland, dem Oldenburger Land, Osnabrück, dem Weserbergland, Hannover, dem Braunschweiger Land und Göttingen/Harz geht zunächst je eine regionale Sendeanlage ans Netz, das Media Broadcast weiter ausbaut. |
Netze
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Nach Beschwerden des vierten 5G-Netzanbieters 1&1 über Behinderungen leitete die Bundesnetzagentur ein Missbrauchsverfahren gegen Vodafone ein. 1&1 hätte Ende 2022 1.000 5G-Antennenstandorte betreiben müssen, tatsächlich waren es nur fünf und sieht die Ursache in den Behinderungen.
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Der öffentlich-rechtliche Sendenetzbetreiber Südtirols RAS hat in den letzten Monaten zwei seiner drei DAB+-Netze erheblich ausgebaut. 157 Sendeanlagen versorgen jetzt 99% der Südtiroler mit 37 Radiostationen. Im Gegenzug werden weitere 13 UKW-Standorte für vier Wellen von ORF und SRG abgeschaltet. |
Märkte, Statistiken, Studien
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Die globalen Umsätze mit Streaming-Abos (SVOD) steigen von 80,81 (2022) bis 2027 auf 1374 Mrd. $. Mit 95,35 Mrd. $ gibt es im laufenden Jahr einen großen Sprung laut Daten von OnlyAccounts.io. Von 2017 bis 2022 sei die Nutzerzahl von 610 Mio. auf 1,16 Mrd. explodiert. |
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Die GFU, Mitveranstalterin der Funkausstellung, erwartet für die internationalen Consumer Electronics 2023 einen Aufwärtstrend »von der Abschwächung zur Stabilisierung«. Einige Produktgruppen seien nach pandemiebedingten Käufen gesättigt. Die Gesamtumsätze gingen 2022 nach den Spitzenwerten von 2020/2021 um 8,4% zurück. Das Minus soll 2023 laut GFK nur 0,4% erreichen. |
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Die Betroffenheit von Hassrede im Internet steigt bei Jugendlichen, während immer mehr Menschen gegen solche Ereignisse vorgehen. Das sind Ergebnisse der 7. Fortschreibung einer Untersuchung, mit der die NRW-Medienanstalt das Institut Forsa beauftragte. |
Medien- und Urheberrecht
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Der Software-Konzern Microsoft vereinbarte mit der US-Wettbewerbsbehörde FTC eine Strafzahlung von 20 Mio. € wegen nicht genehmigter Weitergabe von Anmeldungen von Anmeldedaten von Kindern für die Xbox-Konsole. Die Vereinbarung muss von einem Gericht noch genehmigt werden. |
Schlesinger-Skandal – Aufarbeitung
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Die Findungskommission des Rundfunkrats nahm drei von 50 Bewerbungen für den Intendantenposten des RBB in eine Vorauswahl. Am 8.6. präsentieren sich dem Rundfunkrat und am 12.6. der Belegschaft die Kandidatinnen Ulrike Demmer (50, bis 2021 Vize-Sprecherin der Bundesregierung), Heide Baumann (50, Mitglied der Geschäftsführung von Vodafone) und Juliane Leopold (40, Chefredakteurin Digitales bei ARD aktuell). Gewählt wird am 16.6.2023, Interimsintendantin Katrin Vernau bewarb sich nicht. |
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Die Compliance-Untersuchung und die Verfahren beim Arbeitsgericht haben den RBB bisher 2,155 Mio. € gekostet. Die mit dem Compliance-Bericht beauftragte Kanzlei Lutz/Abel stellte 1,457,5 Mio. € in Rechnung. Sie soll ihren Bericht bis Ende Juni 2023 vorlegen. |
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Kerstin Skiba leitet das Justitiariat des RBB, das von der Direktion zur Hauptabteilung herabgestuft wurde. Sie war dort seit 2008 Vizechefin, zuletzt unter der gefeuerten Direktorin Susann Lange. |
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Der Hörfunkrat von Deutschlandradio verabschiedete einen Leitfaden für die Umsetzung seiner erweiterten Aufsichts- und Kontrollpflichten, der ab 1.7. wirksam ist. |
Personalia
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Die Mitglieder des Branchenverbands VTFF wählten den Vorstandsvorsitzenden Stefan Hoff und die Vorständler Bojana Nikolaidis (Rental), Markus Osthaus (Außenübertragung), Friedhelm Bixschlag (Studios), Christian Sommer (VFX) und Charlie Woebcken (Politik) einstimmig wieder. Inken Griese (Post/Ton/Filmerbe) folgt auf den ausgeschiedenen Josef Reidinger. |
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Dame Elan Closs Stephens wurde von der britischen Regierung zur BBC-Vorsitzenden ernannt. Sie war seit 2010 in Leitungsfunktionen der Senderfamilie und folgt Richard Sharp, der Ende Juni übergibt. |
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Nach der Übernahme durch Elon Musk gibt zum zweiten Mal eine für den Umgang mit Hassreden bei Twitter verantwortliche Management-Person auf: Ella Irwin bestätigte ihren Ausstieg. Ihr Vorgänger Yael Roth war im November gegangen und hatte Musks Umgang mit problematischen Inhalten öffentlich kritisiert. |
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Bei dem in den Nordics und Baltics tätigen Streamer Viaplay wurde der nach einer Senkung der Prognose für 2023 zurückgetretene CEO Anders Jensen ersetzt. Nachfolger Jorgen Madsen Lindemann war zuletzt CEO der Mutterfirma MTG (Schweden). |
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