70 Jahre regelmäßiges Fernsehprogramm in Deutschland
Für die TV-Branche gibt es zur Weihnachtszeit ein Jubiläum zu feiern: Das regelmäßige Fernsehen mit ständigem Programm gibt es seit nun 70 Jahren.
Das Jubiläum kann gewissermaßen doppelt begangen werden, denn im damals getrennten Deutschland startete das Fernsehprogramm 1952 um vier Tage versetzt: in der DDR bereits am 21. Dezember und in der BRD schließlich am 25. Dezember. Seit diesen Tagen hat das Fernsehen allgemein und mit ihm auch die Branche der TV-Hersteller eine rasante technische Entwicklung genommen.
Der Startschuss des regelmäßigen Fernsehprogramms in der Bundesrepublik Deutschland fiel mit einem Fernsehspiel als erster Sendung. Bereits am 27. März 1953 fassten die ARD-Anstalten den Beschluss zu einem gemeinsamen Programm, dem »Deutschen Fernsehen«. Nur rund ein halbes Jahr später, am 2. Juni 1953, begann mit der Übertragung der Krönungsfeierlichkeiten der britischen Königin Elizabeth II. das Zeitalter der internationalen Fernseh-Direktübertragung. Im Jahr 1957 überschritt die Zahl der angemeldeten Fernseher die Millionengrenze, 1958 fiel der Beschluss für ein zweites Fernsehprogramm. Zeitgleich mit dem Kabel-Pilotprojekt starteten 1984 dann auch die ersten privaten Programme in der BRD.
Innovative technische Entwicklung
Die Entwicklung des ständigen Fernsehprogramms wurde dabei stets von einer Reihe an technischen Innovationen wie den Kabel-Fernbedienungen (1954), der Halbleitertechnik (1956), dem Farbfernsehen (1967), der serienmäßigen Fernbedienung (1975), dem Videotext (1977), dem Stereo- und Zweikanalton (1981) oder der Satelliten-Übertragung (1985) begleitet. Auch in den 1990er Jahren wurde die technologische Entwicklung des Fernsehens von weiteren Innovationen wie PALplus (1991) und der digitalen Übertragung im DVB-Standard (1995) gekennzeichnet.
Gerade aber im vergangenen Jahrzehnt bis in die aktuelle Zeit hat sich die Geschichte der Innovationen rund um das Medium Fernsehen mit noch höherem Tempo fortgesetzt: Längst gehören flache TV-Bildschirme zum Standard in deutschen Wohnzimmern, und hoch auflösende Fernsehprogramme (HDTV) sind ebenso etabliert. Darüber hinaus sind mittlerweile auch die ersten Programme in Ultra-HD auf Sendung. Mit der Verschmelzung von Fernsehen und Internet zu Smart-TV sowie den vielfältigen Streamingdiensten haben sich den Zuschauer*innen mittlerweile zudem viele neue Programmangebote eröffnet. Fernsehen wird also immer noch intensiv genutzt: Laut der Studie »ARD/ZDF-Massenkommunikation Trend 2022« sehen die Menschen in Deutschland pro Tag im Durchschnitt 214 Minuten fern.