Streik beim BR
Der Sender weist auf mögliche Programm-Beeinträchtigungen am Donnerstag, 13. Oktober 2022 hin.
Die Gewerkschaften Verdi, BJV und Unisono haben heute ihre Mitglieder zu einem zehnstündigen Warnstreik aufgerufen.
Damit können alle bayerischen Betriebsteile und das Hauptstadtstudio des BR in Berlin von Arbeitsniederlegungen betroffen sein.
Darum geht es bei diesem Streik
Die drei Gewerkschaften fordern eine Anhebung der Honorare und Gehälter um 5,75 bis 6 Prozent für ein Jahr und ergänzend hierzu weitere Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen für Freie und den journalistischen Nachwuchs.
Der BR hatte seinen Tarifpartnern in der fünften Verhandlungsrunde Ende September ein Maßnahmenpaket angeboten, das allen Beschäftigten einen raschen Inflationsausgleich in Form von Einmalzahlungen in Höhe von 2.400 bis 2.600 € bietet, außerdem eine Tarifsteigerung um 2,8 Prozent zum April 2023 bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Enthalten sind auch Maßnahmen für mehr Arbeitsplatzsicherheit für den Nachwuchs sowie eine bessere Honorierung für die in Schichtdiensten tätigen Freien.
Die Position des BR
BR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel: »Streiks sind das unbestrittene Recht von Gewerkschaften. Aber ein Tarifvertrag kommt immer am Verhandlungstisch zustande. Das Angebot des Bayerischen Rundfunk ist ein entschlossener Schritt, um die aktuellen Zusatzbelastungen seiner Mitarbeitenden abzumildern, in vielen Punkten übertrifft es zum Beispiel den Abschluss für die Angestellten beim Öffentlichen Dienst der Länder. Der BR wird weiterhin versuchen, für seine Beschäftigten faire Lösungen zu finden, und ist bereit, darüber im Rahmen des finanziell Machbaren zu verhandeln.«
Der nächste Verhandlungstermin beim BR findet am 19. Oktober 2022 statt.
Die Position der Gewerkschaften
Die Position der Gewerkschaften kann man mit diesem Zitat des BJU zusammenfassen: »Der Bayerische Rundfunk hat sich in fünf Tarif-Verhandlungsrunden nicht auf die Kernforderungen der Gewerkschaften zubewegt. Das letzte Angebot an die Verhandlungsdelegation war inakzeptabel.«
Auswirkungen des Streiks
Der BR versucht laut einer Pressemitteilung, die Auswirkungen auf das Programm so gering wie möglich zu halten. Demnach kann es dennoch zu Beeinträchtigungen kommen.
Das betrifft den Hörfunk im Programm Bayern 2, und BR24 Radio. Im BR Fernsehen entfallen etwa die Kurznachrichten. Auch die digitalen Angebote im Web, die Apps und Social Media-Kanäle des Bayerischen Rundfunks können nur mit Einschränkungen bedient werden.