P7S1/MFE: Gespräche hinter den Kulissen? Schätzchen: Studio Babelsberg. Datenschutz: USA verbessert Rechtsrahmen. TV-Daten: »Bis zum Kauf« erfassen. 6G-Mobilfunk: Forschung beginnt. Eurovision: Singen in Liverpool.
Unternehmen
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Der Gerichtstermin am 17. Oktober, mit dem Twitter die Übernahme von Elon Musks 54 Mrd. $-Offerte durchsetzen wollte, wurde nach Musks Rücktritt vom Kaufrücktritt ausgesetzt. Er muss nun bis zum 28. Oktober die Finanzierung des Deals nachweisen. |
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Laut Berichten hat es offenbar hinter dem Rücken des gerade zurückgetretenen CEO Rainer Beaujean Gespräche des Aufsichtsratschefs Andreas Wiele mit Marco Giordani gegeben, dem Finanzvorstand von MFE. Die Berlusconi-Holding MFE hält derzeit 25,01% und will den deutschen TV-Konzern übernehmen. |
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Die Europäische Filmakademie nahm Studio Babelsberg in die Liste der »Treasures of European Film Culture« auf. Es ist das einzige Filmstudio unter den bisher 35 Orten mit symbolischer Bedeutung für das Filmschaffen in Europa (mehr dazu). |
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Der Rundfunkrat genehmigte den Jahresabschluss 2021 mit Einnahmen von 787 (+41,9) Mio. €. Trotz der Erhöhung des Rundfunkbeitrages ab August bleibt ein Minus von 39,2 Mio. € bei Ausgaben von 822,5 Mio. €. |
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Die Übernahme der italienischen Telco TIM verzögert sich: Die Kaufinteressenten CDP Equity, Macquarie und Open Fibre wollen die Angaben über das Unternehmen länger prüfen. |
Produktion
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Gastgeber des 67. Songwettbewerbs wird ab dem 9. Mai 2023 Liverpool. Die Hafenstadt wurde von BBC und EBU aus sieben Bewerbungen ausgewählt, nachdem das 2022er-Gewinnerland Ukraine wegen des dortigen Krieges für den Mega-Event nicht geeignet ist. |
Broadcast
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Atmaca, HKC und Tempo werden als erste außerhalb von Samsung dessen Tizen OS in ihre Produkte für Italien, Spanien, die Türkei und UK sowie Australien und Neuseeland integrieren. Das Betriebssystem auf Linux-Basis gibt Zugang zur Streaming-Plattform SamsungTV Plus und dem Sprachassistenten Bixby. |
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Der britische staatliche TV-Sender Channel4 führt mit ViewersLogic eine Erfolgsmessung von TV-Werbung ein: Über die Erfassung der Mediennutzung werden Daten gesammelt, »die den Weg eines einzelnen Verbrauchers bis zum Kauf« erfassen. |
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Seit dem 26.9. werden TV- und Radiokanäle auf Hotbird 13C bzw. 7B gestört, die »in persischer Sprache außerhalb des Landes« produziert werden. Der Satellitenbetreiber Eutelsat verortet störende Uplinks im Iran. Das Land soll 2012 BBC, France24, Deutsche Welle und Voice of America vom Iran und Syrien aus gestört haben. |
Streaming
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Erstmals einigt sich Netflix mit einer externen Firma für die Nutzungs-Messung. Die britische Firma Barb wird ab dem 1.11. täglich für UK berichten. |
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Seven One Entertainment bündelt Live-Streaming und Interaktions-Dienste von Pro7, Sat1 (ohne Norddeutschland regional), Sixx und Kabel1 unter der neuen Social Entertainment-App JoynMe. Für Österreich werden Kabel1, Sat1 und Sixx in die »Zappn«-App integriert. |
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Waipu.TV, der Streamer der Media-Broadcast-Mutter Freenet, baut das HDTV-Angebot auf über 100 Stationen inklusive ARD/ZDF aus. Einen Kundenandrang ab 2024 nach dem Fall der Kopplung von Miete und Kabelverträgen erwartend kostet der Dienst ab 1/2023 monatlich 7,49 € statt 5,99 € (+25%). |
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Die neuen abofinanzierten Kanäle »Starke Frauen«, »Filmgold« und »World of Freesports« werden über Plattformen wie SamsungTV, LG TV, Pluto, Rakuten und Waipu vermarktet. |
Online
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Die kostenlose US-Suchmaschine »Neeva« will sich mit dem Verzicht auf Werbung und das Sammeln von Nutzerdaten jetzt auch in deutscher Sprache profilieren. Für 5 € kann man in den USA einen Passwortmanager und VPN dazu buchen. Den Europastart des StartUps ehemaliger Google-Chefs finanzieren Risikokapitalgeber mit 77,5 Mio. $. |
Standards, Forschung & Entwicklung
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Das DVB-Projekt hat im Blue Book C102 kommerzielle Anforderungen an Erweiterungen der Standards DVB.SI, DVB-I und DVB-Dash vorgelegt. Kern ist die Einbeziehung des vom HbbTV-Konsortium entwickelten »Accessibility Frameworks« in die Standards für digitale TV-Verbreitung. |
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Die Deutsche Telekom führt im Rahmen der vom Bund geförderten Projekte für 6G-Mobilfunk ein Konsortium von 22 Partnern. Ziel ist eine einheitliche 6G-Architektur für Kommunikationsnetze aus Bodenstationen, fliegenden Infrastrukturplattformen und Satelliten in Kombination verschiedener Zugangstechnologien. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Nach Corona sinkt die Mediennutzung um 9 auf 420 Minuten täglich. Laut der 2022er-Auflage der ARD/ZDF-Studie Massenkommunikation gewinnt nonlineares TV weiter, der Anteil von Radio an der Audionutzung ist annähernd stabil. Von den Bewegtbild-Angeboten (88%) erreicht lineares TV täglich 65% der Bevölkerung. Mehr Infos hier. |
Medienrecht
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Beim MDR wurde der »Dreistufen-Test« zur Genehmigung des dort angesiedelten ARD-Kulturangebotes eingeleitet, das am 26.10. startet. Stellungnahmen nimmt der Rundfunkrat bis zum 6.12. an. |
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Ein Biden-Erlass setzt einen neuen Rechtsrahmen für die Übermittlung der Daten von Europäern in die USA. Inhalte sind striktere Vorgaben an die Geheimdienste und ein Beschwerdeverfahren für EU-Bürger. Damit folgt die USA dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes, das 2020 das bis dahin gültige für die USA günstige »Privacy Shield« kippte. |
Der Schlesinger-Skandal und die Folgen
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Nachdem Berlins Generalstaatsanwaltschaft auch gegen die Juristische Direktorin des Senders Susann Lange ermittelt, wurde sie »im gegenseitigem Einvernehmen bis auf Weiteres von ihren Dienstpflichten« entbunden. Das sei kein Schuldeingeständnis, so Interimsintendantin Katrin Vernau, man wolle aber den Eindruck der Beeinträchtigung der Ermittlungen vermeiden. |
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Das Landgericht Hamburg hat Bild, Business Insider (beide Springer SE) und Stern verschiedene Behauptungen untersagt: Die Verlage konnten weder Eingriffe in die Arbeit von Journalisten des NDR-Funkhauses Kiel noch eine angebliche Vetternwirtschaft in Hamburg beweisen. |
Personalia
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Bei der Vermarktungstochter der Leipziger Teutocast-Radiogruppe übernimmt Frank Bachér, von Julep Media kommend, den Bereich Digital Product & Development. |
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Im Nachbarland Polen wurden, dem Wunsch der regierenden PiS-Partei folgend, Maciej Swirski zum Chef der Regulierungsbehörde KRRIT ernannt. Stellvertreterin wurde Agnieszka Glapiak. |
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