Produktion: Streamer und Privat-TV investieren, ÖR muss reduzieren. VR-Venedig: Hauptpreis nach Potsdam. RBB-Folgen: Politik verlangt Reglementierung. DVB-I: Deutschland-Pilot. Porno-TV: Nur mit Jugendschutz. Telegram: 25 mal Rechtshilfe.
Unternehmen
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ProSiebenSat1 wird die 50%-Beteiligung des Gründungspartners Warner komplett übernehmen. Die Streaming-Plattform soll zum Mittelpunkt der digitalen Entertainment-Vermarktung des Münchner Konzerns werden. Joyn+-Kunden erhalten ein Jahr Zugang zu Discovery+. Die Kartellfreigabe steht aus. |
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Die norwegischen Visualisierungsspezialisten haben Flowics übernommen. Das US-Unternehmen entwickelte eine cloudbasierte Plattform zur Integration von Livegrafiken und interaktiven Inhalten in linearen und Streaming-Umgebungen in Studios und Remote. |
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Die US-Sparte der zweitgrößten Kinokette der Welt (9.000 Leinwände in über 700 Kinos in zehn Ländern, 28.000 Mitarbeiter) meldete Insolvenz nach US-Chapter 11 an. Die Schulden von 1,94 Mrd. $ sollen durch Immobilienverkäufe (= Kinoschließungen) abgetragen werden. Der britische Konzern (2021: umgerechnet 2,06 Mrd. € Umsatz) ist in Deutschland nicht vertreten. |
Broadcast
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Ein deutsches Pilotprojekt untersucht ein nationales Marktszenario für die Kombination von Linear-TV und Streaming. Dazu gehören u.a. die Zusammenführung von Servicelisten der Sender, die Einbeziehung von HbbTV, PayTV, Regionalisierungen und Mediatheken. 19 Sender, Institutionen und Firmen wirken mit; die Projektleitung liegt beim RBB. |
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Österreichs Plattform SimpliTV für die Vermarktung privater HDTV-Kanäle änderte seine Produkte: »simpli free« bietet 10 HD- und 10 SD- (jedoch nur wenige private) Kanäle. Ab dem 4. Monat kostet »simpli more« 12,90 € für 100 Sender, davon 60 in HD. Beide Pakete kombinieren Antennen- oder Sat-Empfang mit Streaming. |
Streaming
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2021 stiegen die Investitionen der Streamer in Europa um 16%, der Anteil von Netflix liegt bei 56%. Während die Privaten ihre Investitionen erhöhten, sind die Öffentlich-rechtlichen zu Etatkürzungen gezwungen, so eine Studie von Ampere für das European Audiovisual Observatory. |
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Der Bestand an SVOD-Abos in Westeuropa soll laut Digital TV Research von 165 Mio. (Ende 2021) bis 2027 auf 238 Mio. steigen. Sie spielen dann 25 statt 16 Mrd. $ Umsatz ein. Die US-Plattformen halten 81% der Abos: Auf Netflix (61,9 Mio.) und Amazon (60,3 Mio.) folgt Disney+ (46,3 Mio.). |
Filme, Festivals, Kinos, Förderungen
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Die animierte interaktive VR-Produktion From The Main Square wurde in Venedig mit dem »Immersice Grand Jury Prize« ausgezeichnet. Der Master-Abschlussfilm von Pedro Herres an der Filmuni Babelsberg erzählt über Aufstieg und Fall einer geteilten Gesellschaft. |
Radio, Audio
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»Digitalisierung ist Fundament des Hörfunks der Zukunft« überschreiben die Medienanstalten die Audio Trends 2022 in Nachfolge der Digitalisierungsberichte. 2/3 der Deutschen ab 14 haben Zugang zu digitalem Radio. Für 1/3 der (24 Mio. Menschen in 12,6 Mio.) Haushalte ist das DAB+, ein Anstieg um das 7fache seit 2013. Der Anteil von UKW-Radios sank seit 2018 um 12 Mio, der von Digitalgeräten wuchs um 16 Mio. Meistgenutzt sind 55,8% UKW, 19,2% IP-Radio, 12,4% DAB+. |
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Der jetzt in Hamburg per DAB+ verbreitete Regiocast-Sender Barba Radio setzt die Content Automation resc.audio der Berliner Konzernschwester The Farm ein. U.a. werden aktuelle Moderationen mit Archivmaterial kombiniert und passend auf Ramps und Musikbetten gerechnet. Die Contentproduktion und -planung läuft in der Cloud; der Webbrowser ersetzt das Studio. |
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Nach Verwaltungsrat und Wirtschaftsprüfern bestätigte der Hörfunkrat den Jahresabschluss 2021. Dieser reduziert den mit 20,9 Mio. € geplanten Fehlbetrag auf 13,6 Mio. €. Hintergrund dafür sind »geringere Instandhaltungsaufwendungen« und der verschobene DAB+-Netzausbau. Die Bilanz wird demnächst veröffentlicht. |
Netze
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Die Bundesnetzagentur stellt erstmals Unterversorgungen mit Telekom-Diensten fest: Der Rechtsanspruch auf einen Upload mit 1,7 Megabit pro Sekunde wird in mehreren niedersächsischen Gemeinden verfehlt. Die Dienstleister müssen nachbessern. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Den weltweiten Markt für Software as a Service (SaaS) für die Broadcast- und Medientechnologie beziffert Caretta Research auf rund 43,5 Mrd. Davon entfallen 16,6 Mrd. $ (38,2%) auf Lösungen für Connectivity, Speicherung und Vertrieb. |
Schlesinger-Skandal
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Interimsintendantin Kathrin Vernau will den RBB binnen eines Jahres aus der Krise führen. Sie will u.a. einen Kassensturz durchführen, um den Rahmen für das Programm festzustellen. Vernau will auch die Kluft zwischen Führung und Belegschaft schließen. |
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Jan Redmann, CDU-Fraktionschef im Brandenburger Landtag, hält die Journalisten des RBB für zu linkslastig, wie er in einer Radiosendung von RBB24 erklärte. Der Entwurf des RBB-Staatsvertrages müsse zurückgezogen und überarbeitet werden – auch mit Blick auf die Vergütungsstrukturen. |
Medienrecht, Medienpolitik
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Das Oberverwaltungsgericht Münster hat Beschwerden zweier Porno-Portale abgewiesen: Die Firmen aus Zypern müssen für Deutschland abschalten oder sichern, dass nur Erwachsene Zugang erhalten. |
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Das Bundesinnenministerium bestätigte erstmals, dass Telegram in 25 Fällen IP-Nutzerdaten an das BKA weitergab. Von 202 Anfragen wurden aber nur 64 beantwortet. In 400 Fällen wurden Inhalte gelöscht, recherchierte STRG_F (Funk/NDR). |
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Dem politischen Spardruck auf ARD und ZDF geht SWR-Intendant Kai Gniffke mit der Idee entgegen, die Dritten auf die Bundesländer orientierten Programme mit einem gemeinsamen Mantelprogramm kostengünstiger zu machen. |
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Saudi-Arabiens Medienbehörde GCAM verlangt für die Golfstaaten von dem Streamer die Entfernung von Inhalten, die beleidigend für »islamische und gesellschaftliche Werte« in der Golf-Region seien. Auslöser soll ein lesbischer Kuss in der Serie »Jurassic World« sein. |
Medienkrieg Russland/Ukraine
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Reporter ohne Grenzen forderte die französische Medienbehörde ARCOM auf, gegen Eutelsat vorzugehen: Der Sat-Betreiber mit Sitz in Frankreich verbreite die russischen Sender Rossiya1, Perviy Kanal und NTV, die zu Hass und Völkermord animieren. Dazu wurde eine ausführliche Dokumentation vorgelegt. |
Personalia
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HR-Intendant Florian Hager führt den Aufsichtsrat der ARD-Produktionstochter. Er folgt dem NDR-Intendanten und kommissarischen AR-Chef Joachim Knuth, der nun stellvertretender Vorsitzender ist. |
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Die Hamburger Funkhaus-Direktorin Sabine Rossbach lässt ihre Aufgaben ruhen. Die stellvertretende NDR-Intendantin Andrea Lütke und die aufrückende Rossmann-Vertreterin Ilka Steinhausen übernehmen die Aufklärung der Vorfälle, die auch von einem unabhängigen Team und der Anti-Korruptionsbeauftragten des NDR untersucht werden. |
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Bei der öffentlich-rechtlichen Radiofamilie folgt Stephan Schwarze ab dem 1. Januar 2023 als Datenschutzbeauftragter auf Reinhard Binder. Es handelt sich um eine 2019 gemeinsam mit BR, SR, WDR und ZDF geschaffene Stelle; die Partneranstalten müssen noch zustimmen. |
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CEO Daniel Ritz verlässt den Kabelnetzer zum Vertragsende am 31. Januar 2023 auf eigenen Wunsch. Ihm folgt Markus Oswald, Bereichsleiter Immobilienwirtschaft bei Vodafone. |
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Nach dem Abgang von Boris Johnson trat die für Medien zuständige Kulturministerin Nadine Dorries zurück. Sie schob den Verkauf des TV Senders Channel4 und »die anhaltende Untergrabung der BBC durch die Regierung« (broadbandtvnews.com) an. |
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