Broadcast, Interview, Top-Story, Unternehmen: 21.07.2022

25 Jahre Logic Media Solutions

Logic hat sich vom klassischen Broadcast-Vertriebshaus zum erfolgreichen IT- und Cloud-Unternehmen entwickelt. Ein Blick auf 25 Jahre Firmengeschichte.



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Logic legt großen Wert auf eine gute Firmenkultur.
Personal finden und entwickeln

Der Personalmarkt in den Bereichen Media und IT hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Mittlerweile wird vielfach mit IP-basierten Lösungen gearbeitet und von Anfang an file-basiert produziert und entsprechendes Personal benötigt. Auch Logic benötigt nun Mitarbeiter, die eher IT, Netzwerke, Cloud und IT-Security beherrschen. Doch wie kann man als mittelständisches Unternehmen mit den Großen wie Google oder Microsoft um diese Art von Nachwuchs konkurrieren?

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Nachwuchs ist immer gefragt, so Jens Gnad.

Jens Gnad wertet es als Vorteil, dass Logic seinen Sitz in der Rhein-Main-Region hat. Große IT- und Software-Magnete wie die deutschen Dependancen von Google und Microsoft sitzen eher in München, Köln oder Berlin und räumen dort den Markt ab, so Gnad.

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Die Golden-Ross-Kaserne in Mainz: Hier sitzen viele Start-Uups, und Logic betreibt hier ein zweites Büro.

Dennoch sei es nicht einfach, potenzielle Mitarbeiter zu finden. Man müsse unterschiedlichste Kanäle für die Personalsuche nutzen. Jens Gnad kommt beispielsweise in einer Vorlesung an der Rhein-Main-Hochschule mit neuen Talenten in Kontakt, aber auch bei Nachwuchs-Messen und -Events, bei denen sich Unternehmen den Studierenden präsentieren können.

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Empowerment bedeute für Mitarbeiter auch, Entscheidungen zu fällen, so Christophe Bingemer.

Auch über den eigenen Podcast der beiden Geschäftsführer, der etliche begeisterte Zuhörer in der Branche gefunden hat, konnte Logic schon Nachwuchs erreichen.

Äffchen macht vor, Äffchen macht nach: Man muss den Mitarbeitern vorleben, was man haben möchte.

Für Christophe Bingemer ist aber unabhängig davon klar, dass man auf dem Personalmarkt nur dann bestehen kann, wenn die Mitarbeiter einen Mehrwert für sich erkennen, in einem Unternehmen wie Logic zu arbeiten.

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Im Mainzer Büro herrscht Loft-Atmosphäre.

»Es ist viel von ‚Empowerment‘ die Rede, und wir setzen das tatsächlich um. Ein Beispiel: Unsere Mitarbeiter sind über das Gehalt hinaus am Erfolg, aber auch am Misserfolg beteiligt, und das schafft eine ganz andere Basis für die Zusammenarbeit«, so Bingemer.

Beide Geschäftsführer sind sich sicher, dass es hilfreich sei, den Mitarbeitern ein Stück weit wirtschaftliches Denken beizubringen — auch wenn das im Einzelfall bedeute, dass man als Firma auch mal mehr investieren müsse.

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Jens Gnad: »If you pay peanuts you get monkeys.«

Christophe Bingemer bringt noch einen anderen Aspekt ins Spiel: Viele große Unternehmen, die mit Venture Capital finanziert würden, arbeiteten sehr prozess-orientiert. »Wer in solchen Firmen war, musste oft viel Arbeitszeit damit verbringen, Prozesse zu dokumentieren. Das frustriert viele Mitarbeiter, und so etwas gibt es bei Logic nicht. Solche Aspekte versuchen wir natürlich auch zu verdeutlichen, wenn wir Mitarbeiter suchen«, so Bingemer.

Klar sei auch, dass man seine Mitarbeiter angemessen bezahlen und ihnen auch Incentives und Team-Building bieten müsse. Es gelte nach wie vor: »If you pay peanuts you get monkeys.«

Im Podcast »Ist doch LOGIC« kann man Jens Gnad und Christophe Bingemer hören.

Das Logic diesen Ansatz lebt, zeigt sich auch darin, dass die Firma 2021, also inmitten der Corona-Pandemie, zwölf Leute eingestellt und damit die Basis für weiteres Wachstum geschaffen hat. Jens Gnad betont: »Insgesamt haben wir im vergangenen Jahr zwar deutlich weniger Gewinn gemacht, aber wir sind durchgekommen und haben uns in dieser schwierigen Phase nicht kaputtgespart, sondern breiter aufgestellt.«

Mit Portal hat sich Logic in die Software-Entwicklung gewagt.
Vertrieb im IT-Zeitalter

Christophe Bingemer ist sich sicher, dass ein Unternehmen, das sich auf den reinen Produktvertrieb konzentriert, perspektivisch nicht mehr weiter bestehen kann. »Die Zeit der Kaffeeküchen-Vertriebler ist endgültig vorbei, heute muss ein Vertriebsmensch viel eher ein Geschichtenerzähler und Pädagoge sein«, findet er.

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Agil arbeiten und Spaß dabei haben.

Kein Kunde wolle sich mehr durch endlose Feature-Listen durcharbeiten. Es gehe vielmehr darum, die Kunden an die Hand zu nehmen und sie mit technischem Wissen auf aktuelle Trends und Tendenzen vorzubereiten. »Manche Kunden fühlen sich von der Entwicklung überrollt, deshalb kam es beispielsweise dazu, dass 12G-SDI-Produkte für eine gewisse Zeit noch sehr erfolgreich waren. Genau hier müssen die Vertriebsleute aber ansetzen und die Kunden mit Knowhow und Gespür auf wichtige Transformationen vorbereiten.«

Wie wird sich die Branche weiterentwickeln?

Die Logic-Geschäftsführer glauben, dass sich der Trend hin zur Standardisierung weiter fortsetzen wird. Dedizierte Hardware werde verschwinden, Playout werde sich komplett in die Cloud verlagern.

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Wie geht’s weiter? Jens Gnad blickt optimistisch in die Zukunft.

Als Beispiel führt Logic an, dass selbst Broadcaster, die früher sehr hohe technische Anforderungen formuliert hatten, mittlerweile die Bereitschaft hätten, auch einmal etwas Neues auszuprobieren und beispielsweise in ein Channel-in-a-Box System zu investieren.

»Das war früher undenkbar, da hieß es immer, das sei viel zu unsicher«, so Jens Gnad. Hier habe sich auch aufgrund der Pandemie eine völlig neue Haltung auf Kundenseite entwickelt, und wirtschaftlicher Druck sorge ebenfalls dafür, dass Anforderungen überdacht würden.

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Christophe Bingemer.
Wohin bewegt sich Logic?

Von 5-Jahres-Plänen halten die beiden Geschäftsführer nicht viel, wohl aber davon, mit Partnern und Kunden zu sprechen und daraus Strategien für die eigene Zukunft abzuleiten. »Auf diese Weise ist beispielsweise die Idee für unser Portal entstanden. Die Produktidee haben wir auf der Basis zahlreicher Gespräche mit wichtigen Partner-Unternehmen abgeleitet«, so Jens Gnad. »Mit der Einführung vom Logic Portal Framework sind wir in der Lage, nahezu alle medienrelevanten Arbeitsabläufe in der Cloud umzusetzen«, erklärt Christophe Bingemer.

Die Entwicklung von Portal war ein wichtiger Meilenstein für Logic.

Erst kürzlich konnte Logic den Kunden Novel Media von Portal überzeugen. Für automatisiertes VoD-Recording und Transcoding nutzt Novel Media in der aktuellen Saison der European League of Football das Framework Logic Portal. Das Portal-Frontend macht das Live-Streaming über AWS einfach, zugänglich und wartungsfreundlich.

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»Agilität ist nicht ‚Scrum‘ oder ‚Kanban‘«, findet Jens Gnad.

Es sind solche Projekte und Applikationen, die zeigen, dass Logic auf dem richtigen Weg ist. »Vordergründig wird zwar alles immer einfacher, aber de facto viel komplexer – und wir müssen dafür sorgen, dass die Dinge zumindest für unsere Kunden einfacher werden«, sagt Jens Gnad.

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Es geht nicht ohne Kontakte und Netzwerk, findet Christophe Bingemer.

Christophe Bingemer prognostiziert, dass ein Unternehmen wie Logic in Zukunft nicht als reines Vertriebshaus weiter existieren könne. Er hält einen Mix aus Vertrieb, Professional Services und Service Level Agreement für eine gesunde und tragfähige Mischung für Logic.

Agilität und der richtige Mix

Im Kontakt mit den Kunden gehe es heute vielfach darum, Agilitäts-Arbeitsweisen und -Prinzipien voranzubringen, konstatiert Jens Gnad. Aus diesem Grund biete Logic mittlerweile auch Schulungen an, die sich mit dieser Thematik beschäftigten.

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Gemeinsam vorangehen – für die Geschäftsführer von Logic ist das selbstverständlich.

»Agilität ist nicht ‚Scrum‘ oder ‚Kanban‘. Agilität ist eine Haltung, die wir als Grundlage für Logic sehen und die perfekt mit unseren Werten Fairness und Kompetenz harmonisiert«, fasst Jens Gnad diesen Ansatz zusammen.

Auch bei Logic habe man in Bezug auf Agilität zunächst Vorbehalte gehabt, sich dann aber zunehmend mit dem Thema beschäftigt und Agilität auch intern umgesetzt. »Wir konnten damit unsere Produktivität steigern und haben es durch die veränderte agile Sicht- und Arbeitsweise im Unternehmen geschafft, eine gelebte Fehlerkultur und ein harmonisches Arbeitsumfeld zu etablieren«, resümiert Christophe Bingemer.

Vielleicht ist das auch eines der wichtigsten Erfolgsrezepte von Logic: Immer wieder mal etwas Neues ausprobieren, manches übernehmen, anderes lassen und bei alldem immer im Gespräch bleiben – mit Kunden, Mitarbeitenden und Partnern.

Seite 1: Die Anfänge von Logic, Gründung von Lynx
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