Senderstandorte: 20 Mrd. $ wert. Scripted: Sat1 verzichtet. Gaming: Mehr und ältere Spieler. Smartphones: Einbruch am Markt. 5G: Irdisch und orbital. Waldbrand: Mast fürs Funkloch. Sport im PayTV: Mehr oder weniger.
Unternehmen
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Bis zu 20 Mrd. € erwartet die Telekom aus dem Verkauf der Mehrheit an ihrer Senderstandort-Tochter DFMG. Laut Bloomberg hat eine Allianz der Investoren KKR, Global Infrastructure Partners und Stonepeak Partners ebenso geboten wie Brookfield Asset Management (Kanada) und Cellnex (Spanien). |
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Elon Musk will nach der Übernahme die tägliche Nutzerzahl von 230 Mio. auf 1 Mrd. steigern. Vor Mitarbeitern kündigte er Entlassungen an und propagierte u.a. die Gebühren für die bisher kostenlose Nutzer-Verifizierung. Der Verwaltungsrat bestätigte seine Befürwortung des Musk-Angebots von 44 Mrd. $ (41,8 Mrd. €) zu verkaufen. Der Kurs fiel seither jedoch von 54,20 $ auf 37,36 $. |
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Shutterstock Studios, die Kreativabteilung des Handelsplatzes für Fotos, Grafiken etc., erweitert das Angebot jetzt um Dokumentarfilme eigener Produktion wie »The Money Shot« und »Reinventing The Wheel«. |
Broadcast
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Der Bayerische Rundfunk produziert das Weltbild vom G7-Gipfel, der nach 2015 vom 26. bis 28. Juni wieder in Elmau stattfindet. Für BR, ARD und ZDF berichten mehrere Redaktionen auf allen Ausspielwegen umfangreich über das Treffen und Hintergründe. |
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Die PayTV-Plattform reorganisiert am 24. Juli ihre Sport-Angebote. Neu ist der Highlight-Kanal »Sky Sport Top Event«. Die Zahl der 24-Stunden-Sportartenkanäle wird um fünf auf acht erweitert. Am 4. August startet der multithematische Highlight-Kanal »Sky Showcase«. |
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Paradigmenwechsel: Sat1 will »aktuell keine neuen Folgen von Scripted-Reality-Serien für die Daytime beauftragen«, bestätigte der Münchner Sender gegenüber dem Fachdienst dwdl. RTL wolle offenbar in die Gegenrichtung gehen und u.a. Barbara Salesch reaktivieren. |
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Ohne Vorabinfo hat Frankreichs PayTV seinen Sportkanal aus dem EPG gestrichen; publik wurde das erst nach Zuschauerbeschwerden. Die Maßnahme folgte auf die Ankündigung einer Verteuerung wegen der Verdopplung der Mehrwertsteuer auf 2%. |
Streaming
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Warner Bros./Discovery kündigt den Start seiner Streaming-Plattform in Deutschland und Österreich am 28. Juni an. Eine werbefreie Variante wird für 6 €, eine werbefinanzierte für 4 € monatlich verkauft. Für Sky-Kunden ist der Dienst 12 Monate kostenlos. |
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Ab Dezember will das Hollywood-Studio seinen Streamer auch in den DACH-Länder vermarkten. Über die eigenen Zugänge werden monatlich 8 € gefordert. Bis 2025 sollen 150 Originals gedreht werden, darunter etliche für die deutschsprachigen Märkte. |
Netze
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Während der Waldbrände im Süden Brandenburgs errichtete die Telekom kurzfristig auf eigene Kosten einen 40 Meter hohen Antennenmast für den LTE-Mobilfunk der Einsatzzentrale. Laut Telekom verhindern Bürgerbedenken in dem Gebiet die Errichtung eines Mastes. |
5G
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Die Europäische Rundfunkunion (EBU) und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) entwickeln »Edgecasting«. Das Projekt EMERGE soll Terrestrik und Sat-Anbindung für 5G-Netze verknüpfen. |
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Belgiens Medienbehörde erlöste aus der Versteigerung von 5G-Frequenzen unter fünf Bewerbern rund 1,2 Mrd. €. |
Standards
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Das Konsortium für den offenen Standard zur Verbindung von TV- und Webwelt hat seine DASH DRM Reference Application erweitert. Neu sind u.a. Multiperiod DASH (für Server-Side Ad Insertion) und das von US-Anbietern geforderte PlayReady SL3000. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Im gegenüber dem Vorjahresmonat leicht rückläufigen deutschen Werbemarkt (3,04 Mrd. €; minus 0,8%) sind Radio (159,3 Mio. € +13,2%) und Out-of-Home (221,4 Mio. €, +18,0%) laut Nielsen die Gewinner-Segmente des Monats Mai. |
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Counterpoint Research sieht den Smartphone-Markt wg. Corona und dem Ukraine-Krieg unter Druck: Mit europaweit 49 Mio. (minus 12%) verkauften Geräten war das Q1/22 der schlechteste Jahresstart seit 2013. Vor allem Samsung (Marktanteil -16% auf 35%) und Xiaomi (-36% auf 14%) verloren. Samsung bleibt Marktführer vor Apple (25%). |
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2021 spielten 59% der Deutschen zwischen 6 und 59 Jahren an PC, Konsole oder Mobilgerät. Das sind rund 6% mehr als 2019. Je 18% sind zwischen 50 und 59 bzw. 30 und 39 Jahren alt. Das Durchschnittsalter stieg seit 2016 von 35 auf knapp 38 Jahre. 48% der Gamer sind Frauen, so der Branchenverband Game auf Grundlage von GfK-Zahlen. |
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US-Internethaushalte nutzen im März 2022 im Schnitt 6,8 Streamingvideo-Dienste. Im Q1/2020 hatte das Institut Kagan noch rund 5 Dienste gezählt. Der Zuwachs wird u.a. durch neue und kleine Nischen-Anbieter beeinflusst. Abo-Dienste machen mehr als die Hälfte der Nennungen aus. |
Medienkrieg Russland/Ukraine
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Der in Russland als »ausländische Agentur« verfolgte unabhängige TV-Sender »Doshd« (Regen) verlegt seinen Sitz von Moskau nach Amsterdam. Nach der Zwangsabschaltung im März hatte der Chefredakteur Russland verlassen. |
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Nach Besetzung der Region Cherson durch russisches Militär und Änderungen an sieben Senderstandorten sind dort nur noch russische Sender, darunter die in Staatseigentum, »kostenlos« empfangbar. Ukrainische TV-Sender können weiter via Satellit (Astra 5 Grad Ost, Eutelsat 13 Grad Ost) eingeschaltet werden. |
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Der Songcontest 2023 findet nicht in der Ukraine statt, deren Kalush Orchestra 2022 gesiegt hatte. Die Sicherheits- und Betriebsgarantien sind dort unter den aktuellen Umständen nicht zu gewährleisten, so Veranstalter EBU. Um die Ausrichtung werde mit der BBC für das zweitplatzierte Großbritannien verhandelt. |
Wettbewerbe, Auszeichnungen
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Beim 14. Förderpreis Frauen + Medientechnologie von ARD/ZDF belegten Katharina Greiner (Simultane Produktionswege für HDR/SDR Multikameraproduktionen) und Janine Jensch (Deep Learning für die digitale Nachbildung analoger Kamerafilter) – beide von der Hochschule für Medien Stuttgart – Platz 1 und 2. Wiebke Middelberg, Uni Oldenburg, wurde mit einer Arbeit über Verarbeitung störgeräuschbehafteter Audiosignale mittels räumlich verteilter Mikrofone Drittplatzierte. |
Verbände
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Unter 10 Neueintritten sind der schweizerische Netzbetreiber Digris, der mittels Software Defined Radio kostengünstige Lokalnetze betreibt, und der Autohersteller Ford. Jetzt hat die Industrie-Plattform für DAB+ 106 Mitglieder aus 32 Ländern. |
Personalia
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Die Journalistin Jenni Zylka, seit 2006 im Auswahlkomitee des Berlinale-Panorama und langjährig als Moderatorin für das Festival tätig, leitet ab dem 1. August die Sektion Perspektive Deutsches Kino. Sie folgt Linda Söffker, die zur DEFA-Stiftung wechselt. |
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Betriebswirtschaftlerin Martina Lassen, seit 1993 beim NDR, wurde vom Verwaltungsrat ab August zur Leiterin der Hauptabteilung Informations-, Medien- und Verbreitungstechnik berufen. Die verantwortet auch die Technik für ARD-Aktuell (»Tagesschau« etc.). |
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Intendant Tom Buhrow will die Justiziariats-Spitze im Topsharing besetzen. Dem Rundfunkrat schlägt er Katrin Neukamm (seit 2020 Juristische Direktorin des SWR) und Caroline Volkmann (bis 2017 im ZDF-Justiziariat, seither Direktorin des Instituts für Informationsrecht an der Hochschule Darmstadt) vor. |
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Der NDR-Verwaltungsrat stimmte der Vertragsverlängerung der ARD aktuell-Spitze um drei Jahre zu. Marcus Bornheim (Erster Chefredakteur), Helge Fuhst (Zweiter Chefredakteur) und Juliane Leopold (Chefredakteurin Digitales) amtieren bis zum 30. September 2025. |
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