STV nutzt Lawo mc²56 und A-UHD Core
STV ist der erste britische Sender mit Lawo mc²56 und neuer A-UHD Core Technologie.
Der schottische Privatsender STV hat an seinem Hauptsitz in Glasgow seine Nachrichtenproduktion, seine Tonregien und sein Studio technisch umfassend modernisiert. STV hat als erster britischer Fernsehsender Lawos A-UHD Core (Phase 2) und ein mit 48-Fader bestücktes mc²56 MKIII Mischpult installiert und ist damit live auf Sendung. STV erreicht jeden Monat 3,2 Millionen Fernsehzuschauer. Außerdem betreibt STV den Streaming-Dienst STV Player und die STV Studios, Schottlands größte Produktionsfirma.
Ursprünglich war ein technisches Upgrade inklusive Renovierung der stark frequentierten Produktions- und Tonregien geplant, dann aber entschloss sich STV für eine Audio-over-IP-Lösung, um die aktuellen Workflows zu verbessern und zukünftige Erweiterungen zu ermöglichen. 2019 wandten sich Ingenieure des Senders auf der IBC 2019 in Amsterdam an Lawo, weil die Flexibilität des neuen mc²56 (MKIII) Audioproduktionspultes und die Möglichkeiten einer IP-basierten Architektur ihr Interesse geweckt hatten.
Lockdown und Reisebeschränkungen verzögerten letztes Jahr das Projekt, und so überprüfte STV seine Anforderungen erneut, woraufhin die Lawo Rental Abteilung ein Pult zur Evaluierung durch STV-Ingenieure nach Glasgow schickte. Mit Unterstützung des Pre-Sales-Ingenieurs Frank Mosch bot Lawo eine Remote-Evaluierung und eine Schulung für das STV-Team an, um sich mit dem Layout vertraut zu machen und eine weitergehende IP-Integration zu planen.
Im Dezember 2020 kündigte Lawo ein Update der A-UHD Core DSP Processing Plattform an. Mit dem neuen A-UHD Core (Phase 2) erschlossen sich für STV neue Möglichkeiten. Platz- und Stromersparnis in Kombination mit den Easy-IP Setup Features der neuen Lawo IP Management Plattform Home gaben einen Schub in Richtung Audio-over-IP Infrastruktur. Lawo lieferte auch ein Mix Kitchen Setup, um die Flexibilität des Systems zu erhöhen und eine Hardware-Fernsteuerung der Konsole zu ermöglichen.
Lawos vervollständigten das Studio-Setup. Anstelle einer größeren, zentral platzierten A-stage64-Einheit wurden mehrere A-mic8-Geräte in Wandboxen installiert. Durch die gleichmäßige Verteilung im Studio konnte die Mikrofonverkabelung minimiert werden. Lawos Relay Virtual Patchbay (VPB) wurde für die SpotOn-Wiedergabesoftware eingesetzt, so dass auf eine separate AES-basierte Soundkarte verzichtet werden konnte.
Während die Renovierungsarbeiten bei STV voranschritten, führte ein technisches Problem dazu, dass das neue Lawo mc²56-Audiomischpultsystem für Live-Übertragungen der schottischen Parlamentswahlen Anfang Mai vorzeitig in Betrieb genommen werden musste.
»Wir wollten vor der Implementierung so viel Zeit wie möglich mit dem Lawo-Equipment verbringen, um besser zu verstehen, wie die neuen AoIP-Workflows funktionieren, wie sich unsere anderen Audiosysteme integrieren lassen und um die flexiblen und skalierbaren Workflows optimal nutzen zu können«, erklärt Sam Dornan, STV. »Probleme der alten Technik in dieser Phase führten dazu, dass wir das Lawo-Pult früher als geplant in Betrieb nehmen mussten. Dazu erhielten wir umgehende Unterstützung von Lawo. Inbetriebnahme und Schulung mit dem mc²56 waren weitgehend abgeschlossen, aber ein großes Lob an das Lawo-Team und unser STV-Engineering-Team, die es gemeinsam schafften, alles in kurzer Zeit abzuschließen. Es waren ein paar stressige Tage, aber das Lawo System erwies sich als sehr flexibel und intuitiv.«
»Der Abschluss dieses Projekts war für Anfang Juni vorgesehen, nachdem die STV-Regie planmäßig fertiggestellt und produktionsbereit sein sollte, als sich unerwartet Sam meldete und die Situation erklärte. Natürlich legten die Teams von Lawo und STV sofort los«, erinnert sich Devin Workman, Director Audio Sales, UK und Irland bei Lawo. »Dieses Projekt hat einmal mehr die Flexibilität der IP-Technologie beim Aufbau von Infrastrukturen unter Beweis gestellt«, schließt Workman.
Lawo A-UHD Core (Phase 2)
Der im Dezember 2020 vorgestellte A-UHD Core – UHD steht für »Ultra-High Density« – ist Lawos neuer Core für mc²-Mischpulte. Er liefert 1.024 Kanäle Audio-Processing in mc²-Qualität in nur 1 HE und senkt gleichzeitig drastisch den Stromverbrauch.
Der neue Core bietet zahlreiche Monitoring-Kreuzschienen, Down- und Upmixing und unterstützt Audioformate der nächsten Generation wie Dolby Atmos und MPEG-H. Lawos neuer A-UHD Core wurde von Anfang an für IP-Infrastrukturen entwickelt und ist darauf ausgelegt, in IP-Netzwerke eingebundene Geräte zu verwalten. Er basiert auf offenen AoIP-Standards wie ST2110-30 und -31, AES67/Ravenna sowie Ember+ und NMOS für die Steuerung. Außerdem ist er für den Betrieb mit 48 kHz wie auch 96 kHz ausgelegt.
Lawo mc²56 Audio-Produktionsmischpult
Das Lawo mc²56 Audioproduktionspult zeichnet sich durch seine kompakte Größe, Flexibilität und sein vielseitiges Design aus und eignet sich für so unterschiedliche Anwendungen wie Übertragungswagen und Studios bis hin zu Live Performance und Recording. Es ist optimiert für heutige IP-Videoproduktionsumgebungen, entwickelt für die Vernetzung in komplexen Produktionsinfrastrukturen, mit voller nativer Unterstützung für SMPTE 2110, AES67 / Ravenna, Dante und Madi Audio-Streams.
Zu den neuen Netzwerk-Features gehören IP-Share Gain Compensation und DSCA Dynamic Surface to Core Allocation. Die Konsole verfügt über LiveView Thumbnail-Previews der zugehörigen Videoströme, was die präzise Bedienung in zeitkritischen Produktionssituationen erhöht. Als Broadcast-Highlights bietet es Multi-User-Betrieb, AutoMix, Upmix, Downmix und optional Lawo KICK, sowie Audio-Follow-Video-Funktionalität, integrierte 3D/Immersive Mixing-Tools und Parallel Compression. Lawos IP Easy-Funktionalität, die auf der Home-Management-Plattform für IP-Broadcast-Infrastrukturen basiert, macht das IP-Setup so einfach wie analog, mit automatischen Erkennungs- und Quarantäne-Routinen und der Verfügbarkeit von zugelassenen Geräten.
Lawos Mix Kitchen erleichtert Live-Remote-Abmischungen
Lawos mc²-Pulte und virtuelle Systeme, darunter der mc² Micro Core, können über eine Internetverbindung von jedem Ort der Welt aus ferngesteuert werden:
Lawos Mix Kitchen ist eine Lösung für alle Szenarien, in denen der physische Zugang zum Sendezentrum umständlich oder schlicht unmöglich ist. Ein wichtiger Bestandteil des vorgeschlagenen Setups ist die Fader-Fernsteuerung über ein Mackie HUI-kompatibles Faderpanel. Darüber hinaus ermöglicht die »Mix Kitchen« von Lawo den direkten Zugriff auf jeden Mac- oder Windows-basierten Computer im Rechenzentrum des Senders und kann durch ein integriertes VSMPanel ergänzt werden, das die umfassende Fernsteuerung von Hunderten Broadcast-Studiogeräten von Drittanbietern ermöglicht. Die »Mix Kitchen« bietet ferner LiveView-Videoüberwachungsmöglichkeiten in Kombination mit den IP-Videolösungen von Lawo. Zusätzliche Lawo-Hardware wird nicht benötigt: Handelsübliche Tools, ein Laptop und die mxGUI-Software von Lawo (im Lieferumfang aller Mischpulte der mc²-Serie) ermöglichen es dem verantwortlichen Toningenieur, die Kontrolle über die Lawo-Hardware im Sendezentrum oder Hub zu übernehmen – mit unverminderter Audioqualität und Zuverlässigkeit. Die »Mix Kitchen« betrifft ausschließlich Monitoring- und Steuerdaten: Betriebskritische TX-Audiosignale bleiben im Funkhaus, und bandbreitenlastige Mehrkanal-Audiotransporte werden vermieden.
Lawo Home
Auf der NAB Amplify präsentierte Lawo erstmals Home, eine innovative Management-Plattform für IP-basierte Broadcast-Infrastrukturen. Home ist nativ auf einer Cloud-fähigen Microservices-Architektur aufgebaut und ermöglicht es Anwendern, vernetzte Produktions-Setups von Grund auf zu verbinden, zu verwalten und zu schützen.
Darüber hinaus bietet es zentralen Zugang und Steuerung für alle Lawo-Geräte innerhalb eines Setups. Home unterstützt Anwender dabei, einige der größten Anforderungen moderner IP-Infrastrukturen zu meistern, darunter die automatische Erkennung und Registrierung von Geräten, Verbindungsmanagement, Flow-Kontrolle, Software- und Firmware-Management, Skalierbarkeit und Sicherheit.
Home steigert die Effizienz bei der Einrichtung von IP-Systemen erheblich und bietet den Kunden eine Architektur, die mit ihren agilen Geschäftsanforderungen skaliert.
Lawos Home-Plattform basiert auf offenen Standards wie ST2110, NMOS, IEEE802.1x und Radius und folgt LUX, Lawos Unified-Experience-Design, das einen konsistenten Workflow über alle Lawo IP-Produkte hinweg ermöglicht.