Chipmangel bremst Hersteller
Der aktuelle Mangel an elektronischen Komponenten bremst derzeit auch die Hersteller im AV-Bereich.
Der Branchenverband IABM hat den Mangel an elektronischen Komponenten in einer aktuellen Umfrage belegt. Mit einer Austauschplattform für Komponenten will der Verband das Problem für seine Mitglieder abmildern.
Der IABM hat die Ergebnisse einer Umfrage seiner Mitglieder, zu denen viele Hersteller und Anbieter aus dem AV-Bereich gehören, kürzlich veröffentlicht. 130 Unternehmen haben an der Umfrage teilgenommen und 40 % der Befragten berichteten über schwerwiegende, 45 % über mittelschwere und 15 % über leichte Probleme bei der Beschaffung elektronischer Komponenten — das bedeutet, dass jedes Unternehmen, das an der Umfrage teilgenommen hat, in gewissem Umfang Probleme hat.
Dabei wurde auch gefragt, welche Komponenten besonders schwer zu beschaffen seien. Fertige Chips wurden dabei mit Abstand am häufigsten genannt: 43 %. Dabei umfasste die Definition von »Chips« sowohl Logik- als auch Speicherchips. Rund 13 % der Befragten nannten aber speziell Speicher und 11 % FPGAs. Baugruppen und Unterbaugruppen (Workstations, Motherboards, PCBs usw.) spielten ebenfalls eine wichtige Rolle, wobei 7 bis 11 % der Befragten über Engpässe bei diesen Produkten berichteten. Oszillatoren, GPUs, SFPs und CPUs waren nur für 1 bis 3 % der Befragten ein Problem. 56 % der Befragten meldeten Engpässe in allen oder den meisten der Komponentenkategorien.
In der Umfrage wurde auch gefragt, ob die Probleme mit Lieferungen aus bestimmten Regionen bestehen. 26 % der Befragten nannten APAC als Quelle der Lieferschwierigkeiten (und nur 5 % oder 7 % für Nord-, Mittel- und Südamerika und EMEA), aber die große Mehrheit (62 %) sah dies als ein internationales Problem – mit Lieferproblemen überall dort, wo Komponenten hergestellt werden.
Schließlich wurde gefragt, was die Befragten tun, um die Auswirkungen der Engpässe abzumildern. 40 % suchen nach alternativen Lieferanten und verteilen die Bestellungen auf mehrere Anbieter, 31 % bestellen große Lagerbestände im Voraus und/oder zahlen mehr, 19 % managen die Kundenerwartungen und 10 % warten einfach ab, bis sich die Lage bessert.
Lorenzo Zanni, Head of Knowledge bei IABM, sagt: »Wir haben diese internationale Umfrage durchgeführt, weil einige unserer Mitglieder angaben, dass sie Probleme bei der Beschaffung von Komponenten haben; diese Umfrageergebnisse, die uns von Mitgliedern aus allen Regionen übermittelt wurden, zeigen deutlich, dass es sich um ein internationales Problem handelt, das uns angesichts der Schwierigkeit, einige der seltenen Rohstoffe zu beschaffen, und der Tatsache, dass man die Produktion nicht plötzlich hochfahren kann, um die Nachfrage zu befriedigen, wohl noch eine Weile begleiten wird.«
IABM führt BaM Stock Exchange ein
Auf die Veröffentlichung der jüngsten Umfrageergebnisse des Verbandes hin, beschloss der IABM eine neue Initiative: die BaM Stock Exchange soll es den IABM-Mitgliedern ermöglichen, ihre Überbestände auf der IABM-Website unter Verwendung international akzeptierter Teile-Codes und -Beschreibungen aufzulisten. Unternehmen, die unter Engpässen leiden, können in der BaM Stock Exchange Teile suchen und möglicherweise die benötigten Komponenten finden. Die BaM Stock Exchange ist laut Verband vollständig durchsuchbar und filterbar, so dass es einfach sei, die benötigten Komponenten schnell zu finden. IABM stellt dann den Kontakt zwischen den beiden Parteien her, um die Transaktion als Mehrwertdienstleistung abzuschließen.
»Wir haben die Umfrage zur Komponentenknappheit nach einem Gespräch gestartet, das ich mit Tim Shoulders, CEO von Grass Valley, geführt habe«, sagte Peter White, CEO von IABM. »Grass Valley hatte erhebliche Probleme bei der Beschaffung bestimmter Komponenten für die hergestellten Produkte. Wir wollten herausfinden, wie verbreitet dieses Problem im Ökosystem der Broadcast- und Medientechnologie ist.«
Tim Shoulders, CEO von Grass Valley, sagt: »Ich bin begeistert, dass der IABM diese wichtige Aufgabe für die Mediengemeinschaft übernommen hat.« Er ergänzt: »Die BaM Stock Exchange wird uns helfen, diese knappen Komponenten in unserer Branche zu halten und die Lieferzeiten und Ergebnisse für unsere Medienkunden zu verbessern …«
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