DEFA: Gegründet vor 75 Jahren in Babelsberg
Die DEFA wurde 1946 gegründet, nun lebt sie in Studio Babelsberg und in der DEFA-Stiftung weiter. Zum Jubiläum gibt es viele Erinnerungen.
Vor 75 Jahren wurde die Deutsche Film AG, kurz DEFA, als Filmunternehmen der DDR mit Sitz in Potsdam-Babelsberg gegründet. Zu diesem Jubiläum gibt es derzeit die eine oder andere kleine Feier. Eine größere Feier ist für den 3. September 2021 geplant.
Das Jubiläum der DEFA ist aber natürlich auch das Thema vieler Medienbeiträge. Wer sich einen kleinen Überblick des Filmschaffens der DEFA verschaffen will, der kann etwa derzeit in der ARD-Mediathek fündig werden. Auf einer besonderen Seite der Mediathek sind viele Beiträge zum Thema zusammengefasst: DEFA75.
Dort gibt es Filme von der DEFA, einen Spielfilm über die DEFA und mehrere Dokumentationen blicken auch hinter die DEFA. Manche der aufgelisteten Beiträge sind nur kurz verfügbar, andere stehen auch länger im Angebot.
Über die DEFA
Die DEFA drehte insgesamt etwa 700 Spielfilme, 750 Animationsfilme sowie 2.250 Dokumentar- und Kurzfilme. Etwa 8.000 Filme wurden von der DEFA synchronisiert.
Die DEFA erlebte auch politisch turbulente Zeiten, etwa auch in Bezug auf Zensur: So wurde einmal fast eine komplette Jahresproduktion der DEFA in den Panzerschrank verbannt und die Filme durften anschließend jahrelang nicht gezeigt werden.
Nach dem Ende der DDR wurde die DEFA im Jahr 1990 umgewandelt, verkauft und mehrfach restrukturiert — dabei gab es durchaus auch einige sehr unschöne und unrühmliche Kapitel, etwa in Bezug auf die Treuhand und den phasenweisen Besitzer Vivendi (Beispiel).
Betrachtet man die Produktionsaktivitäten, ist nach einer längeren Geschichte der Transformation heute Studio Babelsberg Erbe und Nachfolger der DEFA.
Das Filmerbe der DEFA hingegen wird seit 1998 durch die von der Bundesregierung errichtete DEFA-Stiftung bewahrt und gepflegt.
Die weltweiten und exklusiven Rechte an den DEFA-Produktionen liegen beim Progress Film-Verleih. Seit dem 1. April 2019 wird auf der Plattform Progress.film das komplette Filmerbe der DDR international zugänglich gemacht.
Studio Babelsberg
Studio Babelsberg würdigt das 75. Jubiläum der DEFA und bedankt sich in einer Pressemitteilung bei Persönlichkeiten und Institutionen, die das filmische Erbe der DEFA pflegen und erhalten.
Darin sagt Christoph Fisser, Vorstand der Studio Babelsberg AG: »Die Zeit der DEFA macht den größten Teil der über 100-jährigen Geschichte des Filmstudios aus und ist bis heute durchaus prägend für den Standort Babelsberg — in der Tradition des Filmhandwerks, der kreativen Energie aller Gewerke, vor allem aber in der starken Gemeinschaft. Eine der Besonderheiten der DEFA war ihre große Filmfamilie: Filmschaffende, Kreative und Handwerker, die mit Leidenschaft Hunderte Kino- und Fernsehfilme verschiedener künstlerischer und politischer Ausrichtungen hergestellt haben. Wir sind froh, dass viele dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach wie vor bei uns tätig sind.«
»Anlässlich des 75. Gründungsjubiläums möchten wir uns auch bei allen Personen und Institutionen, allen voran der DEFA-Stiftung und dem Filmmuseum Potsdam, für ihre großartige und engagierte Arbeit für den Erhalt des filmischen Erbes der DEFA bedanken. Die DEFA-Filme sind ein wichtiger Teil deutscher Filmgeschichte und geben vielfältige Einblicke in die DDR-Realität. Für den filmischen Nachwuchs und die Öffentlichkeit sind sie daher von großem Interesse.«