IP, OTT, Software / IT, Top-Story, Unternehmen: 20.05.2021

20 Jahre SHM Broadcast

SHM Broadcast bedient bereits seit 20 Jahren Kunden aus den Bereichen Broadcast, Satellit, Kabel und Telco und bietet ihnen Beratung, Vertrieb und Support. Wie die SHM-Reise begann und wie sie weitergeht, beleuchtet dieses Firmenporträt.



IT und Grafik
Jürgen Helscher, Michael Preisser
Mit Michael Preisser (rechts) holte Jürgen Helscher einen IT-Experten ins Unternehmen. »Michael hat das Unternehmen Ende 2020 aus privaten Gründen als Geschäftsführer leider verlassen, steht mir aber immer noch mit Rat und Tat zur Seite«, berichtet Jürgen Helscher.

Schon 1987 hatte Jürgen Helscher bei seinem damaligen Arbeitgeber FSG seinen späteren Kompagnon Michael Preisser kennengelernt. Mit ihm pflegte er über die Jahre trotz unterschiedlicher beruflicher Weiterentwicklung einen engen Kontakt. Preisser war zwischenzeitlich zu IP4TV gewechselt, einer hundertprozentigen Tochter von ProSieben. »Ich wusste, dass Michael Preisser viel Software-Knowhow hatte und wollte ihn deshalb ins Unternehmen holen.« Als ProSieben die IP4TV schließlich abstoßen wollte und ein Management-Buyout im Raum stand, war der richtige Moment gekommen: Michael Preisser stieg bei Jürgen Helscher ein, und Preissers bisherige Kollegen Matthias Naumer und Michael Piller gründeten die MMI Munich Media Intelligence GmbH, die Untermieter bei der SHM Broadcast wurde. »Ich war eher der Broadcaster, und Michael brachte die IT ins Unternehmen ein – das war perfekt«, urteilt Jürgen Helscher im Rückblick.

Pixelpower beschritt mit seinen Produkten neues Terrain.

Diese Kombination öffnete dem Unternehmen auch weitere Türen zu etlichen anderen Herstellern. So entschied sich etwa Pixelpower dazu, mit SHM zusammenzuarbeiten. Das britische Unternehmen hatte mit seinen software-basierten Schriftgeneratoren und Grafik- und Editing-Systemen einen Nerv getroffen. Jürgen Helscher erzählt: »CBC und RTL erkannten das Potenzial dieser Produkte, und wir durften für diesen Kunden etliche Investitionen in Pixelpower-Systeme umsetzen.«

DVB, Distribution und Kontribution

Mit solchen Aufträgen erarbeitete sich SHM ein gutes Renommee und generierte weiteres Wachstum. »Unser Standing war mittlerweile so gut geworden, dass viele Hersteller auf uns zukamen und mit uns zusammenarbeiten wollten. Schließlich durften wir auch Tandberg-Vertriebspartner werden«, konstatiert Helscher.

SHM Broadcast, Joachim Baumann
Joachim Baumann kam 2011 ins Unternehmen und ist seit 2020 auch Mitglied der Geschäftsführung von SHM.

»Der Einstieg von Tandberg war für SHM definitiv ein entscheidender Wendepunkt«, bestätigt Joachim Baumann, der 2011 ins Unternehmen eintrat und der seit 2020 auch Mitglied der Geschäftsführung von SHM ist. »Waren wir zuvor noch eher auf den Grafikbereich fokussiert, konnten wir mit Tandberg den kompletten DVB-, Transport-Streams-, Receiver-, Contribution- und Distributionsbereich als Geschäftsfeld erschließen.« Damals benötigen Broadcaster zahllose MPEG-2-Encoder in allen Ausprägungen. Kurzum: Das Geschäft brummte.

APS konnte mit Hilfe von Tandberg-Encodern die ersten HD-Signale per Uplink übertragen.

Jürgen Helscher erinnert sich, dass Tandberg auch den ersten MPEG-4 Hardware-Encoder entwickelt hatte. »Wir sind sehr stolz darauf, dass wir der damaligen APS Astra dieses Produkt verkaufen durften und APS mit Hilfe unserer Tandberg-Encoder die ersten HD-Signale per Uplink übertragen konnte«, so Jürgen Helscher.

Support und Beratung spielen bei SHM eine wichtige Rolle.
Monitoring

Nachdem sich SHM Broadcast im Bereich Distribution und Kontribution etabliert hatte, eröffneten sich weitere Geschäftsfelder, denn die Konvertierung und Aufbereitung von Signalen, die in Distribution und Kontribution stattfindet, erfordern eben auch ein zuverlässiges Monitoring.

»Michael Preisser hat diesen Bereich schwerpunktmäßig erschlossen und mit Pixelmetrix einen wichtigen Partner ins Boot geholt«, berichtet Jürgen Helscher. Pixelmetrix entwickelt Measurement und Monitoring-Lösungen für terrestrische, Satelliten-, Kabel- und IPTV-Netze. Solche Lösungen sind auch für Telekommunikationsunternehmen relevant – und in der Folge konnte SHM Broadcast somit auch neue Kundenkreise bedienen.

2008: Neues Firmengebäude
Vom Modell des Architekten …
… hin zum Neubau in Forstinning.

SHM hatte zwischenzeitlich eine Größe erreicht, die eine größere Bürofläche erforderte. Der Standort Forstinning mit seiner Nähe zu München und zur Autobahn A94 hatte sich bewährt, deshalb bemühte sich SHM um eine Lösung vor Ort.

Durch einige glückliche Fügungen konnte SHM in direkter Nachbarschaft des bisherigen Firmensitzes ein Grundstück erwerben und darauf ein neues Bürogebäude errichten.

Jürgen Helscher
Gewinne zu reinvestieren war für Jürgen Helscher immer ein Unternehmensgrundsatz.

Jürgen Helscher erklärt: »Wir haben unsere Gewinne immer ins Unternehmen reinvestiert, und das war auch in diesem Fall so. Unser Firmengebäude haben wir so konzipiert, dass es auch heute noch mit kleineren Anpassungen gut für uns passt. Lieber einmal richtig investieren, und dann für einen längeren Zeitraum gut arbeiten können — so ist es schließlich auch in der Broadcast-Welt.«

Mit Net Insight habe SHM einen wichtigen Partner gewonnen, so Joachim Baumann.
Streaming und IP

Mit Net Insight gewann SHM einen weiteren wichtigen Partner: »Begründet durch unsere Historie beschäftigten wir uns schon frühzeitig mit neuen Verbreitungswegen und sind tief in diesem Thema verwurzelt«, erläutert Joachim Baumann. SHM habe auf dem Weg hin zu IP letztlich vom Know-how aus dem Distributions- und Kontributionsbereich profitiert, als sich der Markt in Richtung IP bewegt habe, denn »IP ist in Distribution und Kontribution bereits seit zehn Jahren gang und gäbe – deshalb tun wir uns damit sehr leicht«, so Baumann.

Beim Open House im Jahr 2008.
Innovationen gesucht

Viele der Hersteller, die im SHM Portfolio mittlerweile wichtige Umsatzträger sind, entstanden aus kleinen Firmen. Die Suche nach neuen und innovativen Ideen ist für SHM Broadcast daher auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. »Für uns waren die Messen immer wichtig, um nach neuen, interessanten Firmen zu recherchieren. Eine davon ist TAG Video Systems. Bei unserem Open House im Jahr 2008 saß der Firmengründer an einem kleinen Tisch im Foyer und präsentierte damals erstmals seine Produkte in Europa. Heute ist TAG Video ein großes Unternehmen mit Monitoring-, Probing- und Multiviewer-Lösungen, die weltweit bei Broadcastern und Telcos im Einsatz sind«, erläutert Helscher.

Seite 1: Firmengründung, Software als Chance
Seite 2: Neubau, weitere Geschäftsfelder
Seite 3: Kunde im Fokus, IP und neue Technologien

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