Lawo realisiert virtuelle Werksabnahme für NRK
Um die pünktliche Inbetriebnahme neuer Radiosysteme durch den norwegischen Rundfunk NRK zu gewährleisten, führten Ingenieure von Lawo eine vollständig per Fernbedienung abgewickelte technische Abnahme durch.
Bei der technischen Abnahme kamen sorgfältig ausgewählte Online-Konferenzmedien zum Einsatz, die eine optimale Interaktion mit dem Projektteam in Norwegen ermöglichten. So konnten die NRK-Ingenieure die in Rastatt, dem Hauptsitz von Lawo, betriebsfähig aufgebauten Systeme in einer Remote-Session als sendefähig abnehmen.
Die komplexe Systeminfrastruktur des NRK umfasst drei Power-Core-Plattformen von Lawo, von denen eine als zentraler Router und zwei für Next-Gen-Radioanwendungen in Selbstfahrerstudios eingesetzt werden. Die drei Power Cores werden über kundenspezifische Bedienoberflächen angesteuert, die mit VisTool, Lawos leistungsfähiger Touchscreen-GUI-Builder-Software, erstellt wurden. Zum Setup gehört außerdem ein in einem Regieraum installiertes mc²56-Produktionsmischpult mit Lawo mxGUI-Software. Bei Radiosendungen mit Live-Musikauftritten kann das mc²56 den Mix und zugleich die Sendesteuerung für beide Studios komplett übernehmen.
Das Engagement von Lawo für seine Kunden bedeutet u.a., ständig nach neuen Technologien und innovativen Lösungsansätzen Ausschau zu halten. In diesem Fall wurde die Lösung von Jürgen Sigrist, Application Engineer, Software Customization and System Configuration, entwickelt.
»Die Einrichtung des Testaufbaus, bestehend aus einem Computer, zwei Webcams und drei Lawo VisTool-Bildschirmen sowie der mxGUI eines mc²56-Produktionsmischpults hat zwei Tage in Anspruch genommen«, berichtet Sigrist. »Mit diesem Setup konnte eine Person aus der Ferne das Mischpult bedienen, GPIOs lösen und stecken, Tasten drücken und die Ausspielung der Audiosignale steuern.«
»Da alle beteiligten NRK-Ingenieure derzeit auch von daheim aus arbeiten, waren die Bedingungen für diese Remote-Sitzung optimal. Alle im Team waren bereits in den vorangegangenen Projektphasen auf Online-Kommunikation umgestiegen und daher mit den verfügbaren Möglichkeiten vertraut«, erklärt Börje Brüggemann, Senior Solutions Engineer and Project Manager. »Die Kunden hatten Simultanzugriff auf die I/O-Listen und Dokumente, konnten sie aktualisieren und während des Tests die Checkliste ausfüllen. Dazu haben wir eine weitere Plattform genutzt, die außer Audio und Video auch den Austausch von Kommentaren und Dokumenten ermöglicht«, so Brüggemann.
»Mit diesem virtuellen Factory Acceptance Test (FAT) haben wir eine verbindliche Abnahme der Kundensysteme ohne Vor-Ort-Besuche durchführen können, die aktuell undenkbar sind«, fügt Sigrist, der die Remote-Abnahme durchgeführt hat, hinzu. »Nicht nur die gewonnenen Erkenntnisse werden in Zukunft von unschätzbarem Wert sein: Die erarbeitete Online-Infrastruktur bietet dem Team beim Kunden außerdem einen permanenten, direkten Zugriff auf den Testaufbau für die Überprüfung der Systemfunktionen.«
»Selbstverständlich sind die Einsparungen an Reisezeit, die mit diesem virtuellen FAT erzielt werden, beträchtlich«, resümiert Sigrist. »Aber das Schönste ist womöglich, dass wir alle in der Nähe unserer vertrauten Kaffeemaschinen bleiben!«