Japan und IOC verschieben Olympische Spiele
Die Olympischen Sommerspiele in Tokio sollen erst im Jahr 2021 stattfinden.
Die Olympischen Spiele in Tokio werden nicht in diesem Jahr stattfinden, sondern werden um ein Jahr verschoben. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hatte demnach mit IOC-Chef Thomas Bach telefoniert und im Namen der japanischen Regierung um eine Verschiebung der Spiele gebeten.
Diese Entscheidung war im Angesicht der Corona-Krise lange erwartet worden. Jetzt steht also nach einer längeren Zitterpartie endlich fest, dass Olympia in Japan erst im Jahr 2021 stattfinden wird. Natürlich sind davon sowohl die olympischen, wie auch die paralympischen Spiele betroffen.
Die Spiele in Tokio hätten vom 24. Juli bis 9. August 2020 stattfinden sollen.
Thomas Bach erklärt im Video bei Eurosport die Verlegung der Olympischen Spiele Tokyo 2020
»Wir mussten diese Entscheidungen in vollem Bewusstsein über die Gefährlichkeit dieser Pandemie treffen und ganz besonders der Auswirkungen, die diese auf das Leben so vieler Menschen weltweit hat. Diese Entscheidung soll die Gesundheit der Athleten und aller an den Olympischen Spielen beteiligten Menschen schützen und zur Eindämmung des Virus beitragen. Diesbezüglich haben die Nachrichten der letzten Tage unsere Sorge verstärkt. Wir haben den Beginn eines Ausbruchs des Virus in Afrika erlebt, wir haben die schnell wachsenden Zahlen in Südamerika gesehen und auch einen Ausbruch auf den Inseln in Ozeanien. Die Weltgesundheitsorganisation hat erklärt, dass die Verbreitung beschleunigt werden würde. Das war der Zeitpunkt, an dem wir in einem Telefongespräch mit Premierminister Abe übereinkamen, auf diese Situation zu reagieren. Das Ergebnis ist, dass wir die Olympischen und Paralympischen Spiele Tokio 2020 auf das Jahr 2021 verschoben haben.«
Thomas Bach im Eurosport-Interview auf die Frage, welche Herausforderungen diese Entscheidung für das IOC und alle Beteiligten darstellt:
»Das ist eine enorme Herausforderung. Es ist wie ein riesiges Puzzle. Denn die Olympischen Spiele sind das komplexeste Event der Welt. Es geht darum, 11.000 Athleten aus 206 Nationalen Olympischen Komitees und das IOC-Flüchtlingsteam zusammenzubringen. Und es geht nicht nur darum, dass sie gemeinsam Sport treiben, sondern auch um das gemeinsame Leben im olympischen Dorf. Es geht um die Wettkampfstätten, die Organisation, die Partner und Sponsoren, die Broadcaster, die internationalen Verbände und den weltweiten Sportkalender. Ich könnte noch Tausende weitere Fragen nennen, die jetzt anzugehen sind. Wir müssen Geschlossenheit zeigen. Nach dem Telefonat mit Premierminister Abe kann ich sagen, dass sich die japanische Regierung voll und ganz für den Erfolg dieser Olympischen Spiele einsetzt und auch ich habe das volle Engagement des IOC erklärt. Wenn wir an dieser Partnerschaft festhalten und mit dem Beitrag und dem Verständnis aller Beteiligten, bin ich überzeugt, dass wir es schaffen – mit wahrhaft olympischen Einsatz und im olympischen Geist.«