Kopf an Kopf ins Lola-Rennen: Die Nominierungen 2020
»Berlin Alexanderplatz« und »Systemsprenger« liefern sich mit elf bzw. zehn Nominierungen ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Heute wurden im Berliner Delphi-Filmpalast die Nominierungen in den 17 Kategorien für den Deutschen Filmpreis 2020 bekannt gegeben. Mit der Kategorie »Beste visuelle Effekte und Animation« wird den Kreativen dieser Gewerke erstmals Referenz erwiesen.
Das Kulturstaatsministerium stellt insgesamt 3 Mio. € für die Nominierten und die Preisträger bereit. Die Auszeichnungen in den drei Film-Kategorien gehen an die Produzenten. Eine nicht dotierte Lebenswerk-Lola geht an Edgar Reitz. Ebenfalls ausgezeichnet wird der besucherstärkste Film des vergangenen Kinojahres. Hier die Liste der nominierten Filme und Filmemacher:
Bester Spielfilm
- Berlin Alexanderplatz – Leif Alexis, Jochen Laube, Fabian Maubach.
- Es gilt das gesprochene Wort – Ingo Fliess.
- Lara – Marcos Kantis, Martin Lehwald, Michal Pokorny.
- Lindenberg! Mach dein Ding – Michael Lehmann, Günther Russ, Johannes Pollmann.
- Systemsprenger – Peter Hartwig, Jonas Weydemann, Jakob D. Weydemann.
- Undine – Florian Koerner von Gustorf, Michael Weber, Margaret Menegoz.
Bester Dokumentarfilm
- Born in Evin – Alex Tondowski, Ira Tondowski.
- Heimat ist ein Raum aus Zeit – Heino Deckert
- Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien – Frieder Schlaich, Irene von Alberti.
Bester Kinderfilm
- Als Hitler das Rosa Kaninchen stahl – Jochen Laube, Fabian Maubach, Clementine Hegewisch.
- Fritzi – eine Wenderwundergeschichte – Heino Ralf Kukula, Richard Lutterbeck.
Beste Regie
- Berlin Alexanderplatz – Burhan Qurbani.
- Es gilt das gesprochene Wort – Ilker Catak.
- Systemsprenger – Nora Fingscheidt.
Bestes Drehbuch
- Berlin Alexanderplatz – Martin Behnke, Burhan Qurbani.
- Es gilt das gesprochene Wort -Nils Mohl, Ilker Catak.
- Systemsprenger – Nora Fingscheidt.
Beste weibliche Hauptrolle
- Es gilt das gesprochene Wort – Anne Ratte-Polle.
- Gypsy Queen – Alina Serban.
- Systemsprenger – Helena Zengel.
Beste männliche Hauptrolle
- Berlin Alexanderplatz – Welket Bungué.
- Lindenberg! Mach dein Ding – Jan Bülow.
- Systemsprenger – Albrecht Schuch.
Beste weibliche Nebenrolle
- Berlin Alexanderplatz – Jella Haase.
- Systemsprenger – Gabriela Maria Schmeide.
- Systemsprenger – Lisa Hagmeister.
Beste männliche Nebenrolle
- Berlin Alexanderplatz – Albrecht Schuch.
- Es gilt das gesprochene Wort – Godehard Giese.
- Ich war noch niemals in New York – Pasquale Aleardi.
Beste Kamera / Bildgestaltung
- Berlin Alexanderplatz – Yoshi Heimrath.
- Deutschstunde – Frank Lamm.
- O Beautiful Night – Jieun Yi.
Bester Schnitt
- Mein Ende. Dein Anfang – Andreas Menn.
- Pelikanblut – Heike Gnida.
- Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien – Bettina Böhler.
- Systemsprenger – Stephan Bechinger, Julia Kovalenko.
Beste Tongestaltung
- Berlin Alexanderplatz – Simone Galawazi, Michel Schöpping.
- Systemsprenger – Corinna Zink, Jonathan Schorr, Dominik Leube, Oscar Stieblitz, Gregor Bonse.
- Undine – Andreas Mücke-Niesytka, Martin Steyer, Dominik Schleier, Benjamin Hörbe, Bettina Böhler.
Beste Musik
- Berlin Alexanderplatz – Dascha Dauenhauer.
- Deutschstunde – Lorenz Dangel.
- Systemsprenger – John Gürtler.
Bestes Szenenbild
- Berlin Alexanderplatz – Silke Buhr.
- Freies Land – Tim Tamke.
- Ich war noch niemals in New York – Matthias Müsse.
- Narziss und Goldmund – Sebastian Sokoup.
Bestes Kostümbild
- Freies Land – Ingken Benesch.
- Ich war noch niemals in New York – Thomas Oláh, Nora Bates.
- Lindenberg! Mach dein Ding – Sabine Böbbis.
Bestes Maskenbild
- Ich war noch niemals in New York – Gerhard Zeiss.
- Lindenberg! Mach dein Ding – Astrid Weber, Hannah Fischleder.
- Narziss und Goldmund – Helene Lang.
Beste Visuelle Effekte und Animation
- Berlin Alexanderplatz – Frank Kaminski.
- Ich war noch niemals in New York – Sven Martin.
- Die Känguru-Chroniken – Jan Stoltz.
Besucherstärkster Film
- Das perfekte Geheimnis – Regie Bora Dagtekin, Produktion Lena Schömann.
Lebenswerk-Lola für Edgar Reitz
Eine Auszeichnung steht bereits fest: Mit dem diesjährigen Ehrenpreis wird Edgar Reitz gewürdigt. Der heute 88-jährige Regisseur war einer der Wegbereiter des Oberhausener Manifests und des Neuen Deutschen Films. Für »Mahlzeiten« wurde er 1967 mit dem Venedig-Preis für das beste Debut ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme. Intensiv beschäftigte er sich mit seiner Heimat, dem Hunsrück. Nach einer Dokumentation entstand die 31 Spielfilme mit einer gesamtlänger von 54 Stunden umfassende »Heimat«-Serie. Dort setzte er dem Hunsrück, den »kleinen Leuten« in der deutschen Provinz und ihrem Erleben der Geschichte ein beeindruckendes Denkmal. Edgar Reitz gibt im Gespräch mit Christian Schwochow für den CloseUp-Podcast der Deutschen Filmakademie einen Einblick in sein Schaffen.
Die Nominierungen wurden von drei Vorauswahlkommissionen festgelegt. Jetzt können die Mitglieder der Deutschen Filmakademie ihre Favoriten wählen. Wer eine der 17 Lolas gewinnt, wird am 24. April auf einer Gala in Berlin bekannt gegeben. DasErste sendet die Veranstaltung am gleichen Abend um 22.15 Uhr. Veranstalter des Deutschen Filmpreises sind die Deutsche Filmakademie und das Kulturstaatsministerium.