Nachruf: Hajo Schmidle verstorben
Hajo Schmidle, der Firmengründer des Rental-Hauses FGV Schmidle, ist im Alter von 82 Jahren verstorben.
Hans Joachim Schmidle ist am 12. Januar 2020 in München verstorben. Sein Name ist mit der Branche seit vielen Jahren eng verbunden und lebt auch in seinem Unternehmen fort, das dessen Söhne schon im Jahr 2002 als Geschäftsführer übernommen haben.
Berufs- und Unternehmensweg
Hans Joachim Schmidle war Kameramann. Über den klassischen Ausbildungsweg als Kameraassistent arbeitete er einige Jahre beim Bayerischen Fernsehen, später bei der Bavaria und als freier Kameramann.
1972 gründeten Hans Joachim Schmidle als Kameramann und Erich Fitz als Kameraassistent ein gemeinsames Unternehmen. Sie drehten gemeinsam und schafften eigenes Equipment an: einen Sachtler-Hydrokopf, eine Arri 35mm IIC, eine Arri 16mm und zwei Kilar-Macroobjektive. Drei Jahre später hatte sich daraus ein so ansehnlicher Gerätepark entwickelt, dass man in den langjährigen Stammsitz in der Rotbuchenstraße zog. Weggefährte und Kunden waren Charly Steinberger, Wolfgang Treu, Gernot Roll, Jost Vacano, Michael Ballhaus, Wolfgang Peter Hassenstein, Josef Vilsmeier und viele andere.
Die Wege der Partner Schmidle und Fitz trennten sich etliche Jahre später wieder: Schmidle fokussierte sich mit FGV auf den Rental-Bereich und expandierte hier. Fitz konzentrierte sich mit Panther auf die Produktentwicklung und wurde zum namhaften Hersteller von Dollies und anderen Kamerasupportsystemen.
1990 entstand aus FGV die heutige FGV Schmidle GmbH München mit Hans Joachim Schmidle als Alleingeschäftsführer. Ein Jahr später übernahm er das älteste deutsche Verleihhaus – die Firma Onasch. FGV Schmidle ist seitdem auch mit einem eigenen Verleih in Berlin vertreten und beschäftigt rund 30 Mitarbeiter in München und Berlin.
Für die Kunden von FGV war es immer besonders wichtig, dass FGV Schmidle ein Familienbetrieb im besten Sinne des Wortes blieben, mit unmittelbarem, persönlichem Kontakt: So führte Margarete Schmidle, die Ehefrau von Hajo Schmidle, von Beginn an die Buchhaltung. Die Söhne Oliver und Markus waren Anfang der 90er Jahre in die Firma eingetreten und führen den Betrieb seit 2002 als Geschäftsführer im Sinne ihrer Eltern weiter.
Das sagt der BVK
Der BVK sagt über den Tod von Hajo Schmidle: »Er war ein ‚Urgestein‘ der Filmbranche und der ‚Grandseigneur‘ der deutschen Filmrentalhäuser. (…) Für die Jüngeren, den Nachwuchs und die Filmstudenten, hatte Hajo Schmidle immer ein offenes Ohr — und ein geradezu wunderbares Equipment-Lager! Wie viele Nachwuchsprojekte sind nur dank seiner großzügigen Unterstützung möglich geworden — und wie vielen Kameraanfängern hat er mit günstigem Equipment und billigsten Verkäufen aus seinem Lagerbestand auf die Füße geholfen! Wir haben einen großartigen Mäzen unserer Branche verloren.«
Beeindruckende Lebensleistung
Hajo Schmidle war ein erfolgreicher Unternehmer, ein geschätzter Branchenrepräsentant, ein unprätentiöser Mensch — und ganz sicher auch sehr vieles andere. Seine Lebensleistung ist höchst beeindruckend.
Das Mitgefühl der Redaktion gilt seiner Familie, seinen Freunden und Mitarbeitern.