Streik beim BR
Um Druck auf die kommende Runde der Tarifverhandlungen zu erhöhen, haben der BJV und Verdi die Beschäftigten des BR zum Streik aufgerufen.

Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) und die Gewerkschaft Verdi haben für heute und morgen die Beschäftigten des Bayerischen Rundfunks (BR) in allen Betriebsteilen des Unternehmens in Bayern zum ganztägigen Streik aufgerufen. In den Fernseh-, Hörfunk- und Internet-Angeboten des BR kommt es zu Beeinträchtigungen und Ausfällen.

Hintergrund: Der BR bietet derzeit eine Tariferhöhung für Honorare und Gehälter um 2,1 % an.
Verdi verlangt hingegen eine Anhebung in Anlehnung an den Tarifabschluss für die Angestellten der Länder, das sind mindestens 3,2 Prozent pro Jahr. »Um unserer Forderung, uns nicht vom Öffentlichen Dienst abhängen zu lassen, nun nochmal Nachdruck zu verleihen, rufen wir die Beschäftigten zu einem 48-stündigen Warnstreik auf«, so Anette Greca von Verdi Bayern. Der Streik hat insgesamt das Ziel, bei allen bestreikten Betrieben Vergütungserhöhungen um insgesamt sechs Prozent zu erreichen — wegen der angestrebten mehrjährigen Laufzeit sind das insgesamt 3,2 % pro Jahr.
Der BJV hat höhere Forderungen: Die Gehälter sollen demnach mit einem Gesamtvolumen von 7,8 % bei einer Laufzeit von 33 Monaten erhöht werden. Freie Mitarbeiter des BR sollen effektiv gezahlte Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen in einem Gesamtvolumen von ebenfalls 7,8 % und eine Erhöhung der Mindest- und Höchsthonorare des Honorarrahmens erhalten, bei einer Laufzeit von 33 Monaten.
Der BR-Verwaltungsdirektor Frenzel nannte in einer Stellungnahmen den Streikaufruf der Gewerkschaften »beispiellos«. Das erschwere eine Einigung bei der kommenden Gesprächsrunde in zwei Wochen.