25 Jahre CBC – reloaded

Total Video

»Wir sind ein Total-Video-Unternehmen«, sagt Thomas Harscheidt und erklärt, dass die Mediengruppe RTL einerseits ein umfangreiches Broadcast-Angebot mit Inhalten biete, die viele Zuschauer gleichzeitig nutzen könnten. Andererseits habe man ein umfassendes Online-Videoangebot entwickelt mit dem Anspruch, sich als »Local Hero« mit lokalem Content abzuheben – was auch funktioniere.

Um das zu erreichen, investiere die Mediengruppe jährlich mehr als eine Milliarde Euro in lokalen Content – und somit mehr als jeder andere Player im lokalen Markt. Außerdem, so Harscheidt, sei die Mediengruppe RTL sehr stark in der Produktion großer Live-Shows und dazugehöriger Online-Angebote sowie im Live-Sport. »Das betrachte ich als sehr große Stärke«, sagt er, und nun gehe es eben darum, diese Präsenz in dem Abruf-Angebot TVNow weiter auszubauen.

Als Erfolgsfaktor nennt er die Kombination aus Content, Cross Promotion von TV- und Online-Inhalten sowie die Bündelung der unterschiedlichen Inhalte der Mediengruppe unter einem Dach, aber auch die Zusammenarbeit mit der Content Alliance auf Bertelsmann-Ebene.

Partnerschaften

Man muss nicht alles selber machen, findet Harscheidt. Es gebe daher immer wieder Projekte, die CBC gemeinsam mit Partnern umsetze: etwa das hauseigene Redaktionsportal, das in Zusammenarbeit mit Arvato Systems entstand. Als Partnerprojekt sei auch die Integration eines Artificial-Intelligence-Gateway geplant; es soll das CBC-Redaktionsportal mit AI-Cloud-Lösungen vernetzen. Redakteure werden dann unkompliziert auf AI-Services wie Face Recognition, Speech Recognition und Speech-to-Text Translation zugreifen können.

Veränderte Mitarbeiterprofile

Die Transformation am Markt und innerhalb der Mediengruppe RTL verändert auch die Anforderungsprofile für Mitarbeiter. Standen früher Technik- oder Ingenieurwesen im Fokus, seien nun eher Informatiker und Mathematiker gefragt, so Harscheidt.

»Natürlich wird nicht jeder Techniker zum Informatiker, aber das ist auch gar nicht notwendig«, meint Harscheidt. Wir geben unseren Kollegen die Freiräume, die nötig sind, um vorhandene Stärken auszubauen.« Als Beispiel hierfür führt er einige langjährige Mitarbeiter mit sehr viel TV-Erfahrung an, die in den Bereichen Organisation, Projektleitung oder Management arbeiteten und dank ihrer Erfahrung bestens in der Lage seien, in neuen Projekten ein Team zu orchestrieren.

Ganz generell glaubt Harscheidt, dass man differenzieren muss: »Es gibt nicht »den einen« Mitarbeiter. Der eine erfindet sich in seinem Berufsleben zwei oder drei Mal neu, der andere permanent. Da wir bei CBC ein großes Spielfeld haben, das sich inhaltlich wie auch technisch permanent verändert, hatten wir bisher keine Probleme, für den Einzelnen den passenden Bereich zu finden.«

Im Bereich der Video- und Content-Erstellung etwa habe sich zudem gar nicht so viel verändert. »Durch Automation, Prozessvereinfachung und neue Methoden haben wir zwar einen viel höheren Output; aber da wir insgesamt auch mehr Content produzieren, ist der Bedarf an Fachleuten dafür definitiv nicht rückläufig.«

Die Sorgen, die manche TV-Unternehmen haben, wenn es darum geht, Absolventen für einen Job im TV-Technikbereich zu gewinnen, hat Harscheidt nicht. »Ich denke, dass wir den richtigen Mix bieten können: Der Standort, die Unternehmensgröße und die Bandbreite unseres Angebots machen uns nach wie vor interessant für potenzielle Mitarbeiter.«

Blick nach vorn

Thomas Harscheidt resümiert: »Aktuell finden sehr viele technische Entwicklungen gleichzeitig statt. Das war von zehn, fünfzehn Jahren noch anders, damals fand alles eher nacheinander statt. Heute muss man nun eben mit mehreren Bällen jonglieren.« Doch genau das scheint für CBC auch die Energie zu sein, die das Unternehmen voranbringt.

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