5G: »Engineering Competition« von R&S
In diesem Jahr ging es bei der »Engineering Competition« für Studierende — veranstaltet von Rohde & Schwarz — ums Thema 5G.
Seit 2004 veranstaltet Rohde & Schwarz einen Wettbewerb für Studierende in den Bereichen IT, Elektrotechnik und Nachrichtentechnik: die »Engineering Competition«. In diesem Jahr ging es dabei ums Thema 5G.
Die Sieger
Um das Ergebnis gleich vorwegzunehmen: Gewonnen hat bei der diesjährigen »Engineering Competition« von Rohde & Schwarz das Team »Peanut butter data time« aus drei Informatikstudenten von der TU Berlin: Norman Mahendra, Ilia Krets und Christian Kasim Loan konnten sich über 3.000 US-Dollar freuen.
Platz zwei belegte das Team »Signal Power Rangers« bestehend aus Studierenden von der TU Darmstadt sowie der TU München, die 1.500 US-Dollar erhielten.
Platz drei belegten »5G1Code« mit Studierenden von der Graz University of Technology. Preisgeld hierbei: 750 US-Dollar.
Der Wettbewerb
Die »Engineering Competition« wird international ausgeschrieben. Aufgerufen sind Studierende, sich an einem Wettbewerb zu hochtechnologischen Trend-Themen zu beteiligen. In diesem Jahr wurde der Wettbewerb von Rohde & Schwarz zum 16. Mal veranstaltet, thematisch ging es um das Streaming-Erlebnis der Zukunft, anhand der neuartigen 5G-Broadcast-Technologie.
Die Fragestellung war: Wie schafft man es, Videos möglichst ohne Ladezeiten und bei Live-Streams ohne Unterbrechungen zu realisieren? Genauer: Wie kann es die Zukunftstechnologie 5G-Broadcast anhand von intelligenten Machine-Learning-Algorithmen erreichen, dass Daten vom Media-Content-Providern ohne Buffering-Zeiten zum User fließen?
Mehr als 30 Universitäten nehmen regelmäßig an der Veranstaltung von Rohde & Schwarz teil. Sie profitieren davon, dass sich ihre Lerninhalte in der zukünftigen Arbeitswelt überprüfen und weiterentwickeln lassen, sie haben die Chance, an den Finals in München mit einem Rahmenprogramm teilzunehmen — und Geldpreise gibt es auch.
Der Hersteller wiederum kann sich als künftiger Arbeitgeber bei den Studierenden präsentieren und Kontakte zu den aktuellen und früheren Teilnehmern aufnehmen.
Über die Jahre haben an den einzelnen Wettbewerben mehr als 2.000 Studierende teilgenommen. Die Themen variierten von 3G-Mobiltelefonie über Flugsicherungsstandards bis hin zu Demodulierung von Basisbandsignalen, wie zur Echtzeitspektrumanalyse. In diesem Jahr ging es nun also um 5G.
Interessierte Teams oder Einzelpersonen konnten sich mit einer Online-Challenge registrieren. Ende April 2019 erhielten die Teilnehmer dann ein Datenset, bestehend aus simulierten User-Daten. Mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen sollen die Studierenden ermitteln, welcher Content über den neuen 5G-Broadcast-Channel verteilt wird.
Ziel war es, für den potenziellen User die Quality of Experience erheblich zu verbessern: keine Ladezeiten von Videos mehr und somit auch keine Unterbrechungen von Live-Streams. Idealerweise sollte dies auch kein einziges Megabyte an Mobilfunkdaten verbrauchen.
Die 18 Teams mit den besten Ergebnissen der Online-Challenge wurden dann nach München zum großen Finale eingeladen. Dort wartete dann eine Live-Challenge auf die Teams.
Wenn Sie wissen wollen, was diese Live-Challenge genau beinhaltete: Hier finden Sie die in der diesjährigen »Engineering Competition« gestellten Aufgaben (docx) des Finals. Wenn Sie eher allgemeinverständlich mehr zum Thema 5G-Broadcast erfahren wollen, finden Sie hier einen Flyer (PDF).
Die Teilnehmer
An der Online-Challenge nahmen 57 Teams aus mehr als 150 Studierenden teil. Die besten 18 Teams kamen dann nach München. Dort fand ein Rahmenprogramm statt, unter anderem auch mit einem Ausflug zum Wendelstein, mit den dortigen Sendeanlagen.
Die meisten der Finalteilnehmer der »Engineering Competition« kamen, wie auch in früheren Jahren, von deutschen Hochschulen, aber es gab auch fast immer amerikanische und asiatische Teams.
In diesem Jahr war die internationale Präsenz durch ein Team aus Singapur und eines aus Österreich vertreten.
Hintergrund: 5G Today
Im Rahmen des bayerischen Forschungsprojekts 5G Today entsteht seit 2018 im Bayerischen Oberland ein LTE/5G-Testfeld für den Rundfunk. Unter Leitung des IRT untersuchen die Projektpartner Kathrein und Rohde & Schwarz die großflächige TV-Übertragung im Rundfunkmodus FeMBMS (Further evolved Multimedia Broadcast Multicast Service). Unterstützt wird das Projekt von den assoziierten Partnern Bayerischer Rundfunk (BR) und Telefónica.
Die Forschungsarbeiten haben zum Ziel, künftig die effiziente Verbreitung von Rundfunksignalen kombiniert mit attraktiven Diensten im Netz der Zukunft zu ermöglichen. Dafür werden zwei Hochleistungssender (High-Power-High-Tower) mit 100 kW ERP von Rohde & Schwarz an den Senderstandorten des Bayerischen Rundfunks in München-Ismaning und auf dem Wendelstein (Höhe 1.828 m) installiert. In diesem Zuge werden Antennen von Kathrein integriert und speziell für den Mobilfunkempfang optimiert.
Die beiden Testsender werden in einem Gleichwellennetz (SFN: Single Frequency Network) über Kanal 56/57 (750–760 MHz) betrieben. Die Frequenzen für die Testsender werden von Telefónica zur Verfügung gestellt. Das Forschungsprojekt 5G Today wird über die Laufzeit von 28 Monaten durch die Bayerische Forschungsstiftung gefördert.