Deutscher Kamerapreis: Auf höchstem visuellen Niveau
500 Produktionen hatten sich um die Auszeichnungen mit dem Deutschen Kamerapreis 2019 beworben. Für die Veranstalter sieht Walter Demonte Masse und Klasse im Doppelpack: Der 29. Wettbewerbsjahrgang brachte »so viele Einreichungen wie noch nie. Gleichzeitig bewegten sich die Beiträge auf allerhöchstem Niveau«. Ausgezeichnet wurden am 10. Mai in Köln acht Bildgestalter und drei Editoren.
Die Jury-Präsidentin Prof. Barbara Hennings zeigte sich beeindruckt von der Qualität der Wettbewerbsbeiträge. Die Editorin Hennings hob besonders David Luthers Bilder zur Serie »Das Boot« (1. Staffel, Folge 6) hervor. Die lobte speziell auch die »souveräne und moderne Bildsprache«, die das Original »respektvoll würdigt und gleichzeitig eigene Akzente setzt«.
In der Kinofilm-Kategorie hoben die Juroren die »aufwändige und zugleich sensible Kameraarbeit« hervor, mit der Christopher Aoun im Cannes-Preisträger »Capernaum – Stadt der Hoffnung« Flüchtlingskindern in Beirut »ungeahnte Würde« verlieh.
Mit »Berlin putzt! Dreckige Zeiten: Von Saubermännern, Strippern und starken Jungs (Teil 2)« gewann eine RBB-Produktion in beiden TV-Doku-Kategorien: Kameramann Thomas Lütz wird unter anderem für »erfrischend neue Blicke auf Berlin und die außergewöhnlichen Einstellungen von Müll« ausgezeichnet. Was Carsten Piefkes Schnitt betrifft, verspürte die Jury »eine solche Leichtigkeit und gute Laune beim Zuschauer, dass dieser den Wunsch verspürt, aufzuräumen«.
Einzig beim Nachwuchs entschied sich die Jury für Frauen. Auszeichnungen gingen an Natascha Vavrina von der Zürcher HdK für die Bildgestaltung von »Echo« und Johanna Sofia Kausch für den Schnitt von »Stara Nova Ljubav«. Die Nachwuchspreise wurden von Panasonic Marketing Europe und Sigma Deutschland gestiftet.
Das Kuratorium zeichnete in diesem Jahr Benedict Neuenfels, bereits sechsfacher Kamerapreisträger, mit dem Ehrenpreis aus. Er zeichnete unter anderem für die Bildgestaltung des Oscar-Gewinners »Die Fälscher« und war mit »Styx« in diesem Jahr Kamerapreisträger bei den Lolas. Die Jury beschreibt ihn als »visuellen Autoren«, der stets dem Drehbuch verpflichtet sei und dieses in eine Bildsprache umsetze, »die sich manifestiert und unverstellt in seinen Bildern widerspiegelt. Oftmals provozierend, emotional und auf jeden Fall stilbildend« sei.
Auf seiner Website präsentiert der Deutsche Kamerapreis Auszüge aus der Laudatio, Trailer zu den Filmen und Biografien. Hier eine Übersicht aller Preisträger mit Links.
Beste Kamera | Kinospielfilm: Christopher Aoun für »Capernaum – Stadt der Hoffnung«.
Beste Kamera | Fernsehfilm/Serie: David Luther für »Das Boot« (1. Staffel, Episode 6).
Beste Kamera | Dokumentarfilm: Mitja Hagelüken für »Wohin mit all der Liebe«.
Beste Kamera | Dokumentation: Thomas Lütz für »Berlin putzt! Dreckige Zeiten: Von Saubermännern, Strippern und starken Jungs (Teil 2)«.
Beste Kamera | Kurzfilm: Karl Kürten für »I grew a statue«.
Beste Kamera | Journalistische Kurzformate: Thomas Wittmann für »Wir in Bayern: Die hohe Küche – Hündeleskopfhütte «.
Bester Schnitt | Fernsehfilm/Serie: Stefan Stabenow für »Unser Kind«.
Bester Schnitt | Dokumentation: Carsten Piefke für »Berlin putzt! Dreckige Zeiten: Von Saubermännern, Strippern und starken Jungs (Teil 2)«.
Nachwuchspreise: Natascha Vavrina (Kamera, für »Echo«), Johanna Sofia Kausch (Schnitt, für »Stara Nova Ljubav«).
Ehrenpreis: Benedict Neuenfels.
Hier eine Übersicht mit unseren Berichten über frühere Wettbewerbsjahrgänge.